Movistar-Duo sieht sich taktisch überlegen

Quintana: „Die Zuschauer werden ein Spektakel erleben"

Von Felix Mattis aus Embrun

Foto zu dem Text "Quintana: „Die Zuschauer werden ein Spektakel erleben
Das Movistar-Duo Nairo Quintana (li.) und Alejandro Valverde vor dem Start der 15. Tour-Etappe| Foto: Cor Vos

22.07.2015  |  (rsn) - 3:10 Minuten liegt Nairo Quintana (Movistar) vor der ersten Alpen-Bergankunft in Pra Loup hinter Chris Froome (Sky). Doch seit dem ersten Pyrenäen-Tag in La Pierre St. Martin hat der Kolumbianer nicht mehr mehr als eine Sekunde gegen den Briten verloren. Diese Tatsache und die gute Verfassung seines Edelhelfers Alejandro Valverde machen Quintana Mut.

„Auf den nächsten vier Etappen wird das Schlüsselwort 'Strategie' heißen", sagte der 25-Jährige am zweiten Tour-Ruhetag im Team-Hotel von Movistar in Embrun. „Es ist unser Terrain und wir haben das taktisch stärkste Team. Es kommt darauf an, clever genug zu sein, um zu erkennen, was die anderen Teams tun und das dann zu unserem Vorteil zu nutzen."

Auch wenn Froome mit Geraint Thomas selbst noch den Gesamtsechsten an seiner Seite hat - Valverde könnte das Ass im Ärmel von Quintana sein, um das Gelbe Trikot unter Druck zu setzen. Denn der Spanier wirkte bisher noch stärker, war am Berg nicht viel schlechter als Froome und Quintana und stellt sich trotzdem selbstlos in den Dienst seines jüngeren Teamkollegen. „Nairo ist der vielleicht talentierteste Fahrer, mit dem ich je gefahren bin", sagte Valverde. „Er ist stark genug, die Tour noch zu gewinnen. Wenn ich selbst noch aufs Podium fahre, bin ich überglücklich, aber ich bin hier, um ihm den Gelben Traum zu erfüllen."

Valverde wird voraussichtlich harte Attacken reiten, um Froomes Helfer und vielleicht auch den Gelben selbst müde zu machen, damit anschließend Quintana im Vorteil ist, wenn es zum Duell der beiden Top-Favoriten kommt. Oder hat Movistar noch eine andere, verwegene Taktik in der Schublade? In die Karten schauen lässt sich das spanischsprachige Dup auf der Ruhetags-Pressekonferenz, die mal wieder rein auf Spanisch abgehalten wurde, nicht. Doch Quintana versprach: „Die Zuschauer werden ein Spektakel erleben."

Der Tour-Zweite von 2013 betonte, diesmal frischer nach Frankreich gekommen zu sein als vor zwei Jahren, und auch seine Vorbereitung besser geplant zu haben. „Ich habe sie darauf abgestimmt, in der letzten Woche erst meinen Form-Höhepunkt zu erreichen", warnte Quintana Froome. Wenn es trotzdem nicht zum Tour-Sieg reichen sollte, sei das aber auch kein Beinbruch.

„Nein, überhaupt nicht. Platz zwei wäre eine Ehre. Wir haben schon in Zeeland anderthalb Minuten verloren. Das lag nicht an meiner Form, wir konnten nichts machen. Und an der ersten Bergankunft war Froome besser", erklärte er, wie der Rückstand zustande gekommen sei. „Jetzt hoffe ich aber, dass ich in den Alpen der Beste bin."

Er wird alles tun, um die 3:10 Minuten zurückzuholen und Gelb zu übernehmen - bis zum letzten Tag. „L'Alpe d'Huez ist vielleicht der Anstieg, wo die Kolumbianer in den 1980er Jahren am meisten geglänzt haben", blickte Quintana voller Vorfreude voraus. „Ich bin dort viel gefahren, habe Rennen dort bestritten und trainiert. Das ist vielleicht die Etappe, die mir am besten gefällt."

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

30.11.2025Mit 25 aus der dritten Liga zum Profivertrag geklettert

(rsn) – Nach fünf Jahren in deutschen Kontinental-Teams wechselte Jannis Peter Anfang 2024 nach Österreich zum Team Vorarlberg. Es dauerte ein weiteres Jahr, ehe ihm der Durchbruch gelang. Mit ein

30.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

30.11.2025Nys profitiert in Flamanville von Nieuwenhuis´ Pech

(rsn) – Nach seiner beeindruckenden Demonstration zum Weltcup-Auftakt in Tabor hat sich Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) in Flamanville auch den zweiten Lauf der Serie gesichert. In der siebten

30.11.2025Red-Bull-Profi Pellizzari möchte auch 2026 gerne zum Giro

(rsn) – Keiner der immerhin neun Zugänge schlug in der abgelaufenen Saison bei Red Bull – Bora – hansgrohe wie erhofft ein. Große Ausnahme war Giulio Pellizzari, der sowohl beim Giro d’Itali

30.11.2025Van Alphen mit gebundenem Dutt zum ersten Weltcupsieg

(rsn) – In Abwesenheit der meisten Topstars hat Aniek van Alphen (Seven) den größten Erfolg ihrer Laufbahn gefeiert. Die 26-jährige Niederländerin fuhr im französischen Flamanville souverän de

30.11.2025Van Aert fordert gerechtere Verteilung des Kuchens

(rsn) - Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sieht die Zukunft des Radsports durch eine zu schmale finanzielle Basis und Ungerechtigkeiten in der Verteilung der monetären Mittel gefährdet “Kor

30.11.2025Le Court und Girmay Afrikas Radsportler des Jahres

(rsn) - Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) sind Afrikas Radsportler des Jahres. Der 25-jährige Eritreer erhielt diese Auszeichnung nach 2020, 2021, 202

30.11.2025Schreiber fällt für Flamanville aus, Alvarado vor Premiere

(rsn) – Nachdem sie beim ersten Weltcup der Saison in Tabor vorzeitig vom Rad steigen musste, wird Marie Schreiber (SD Worx – Protime) beim heutigen zweiten Lauf der Serie in Flamanville gar nicht

30.11.2025Hoffnungsvolle Talente aus dem KT- und Club-Bereich

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

30.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

30.11.2025Im Meistertrikot als Helfer, sonst auf eigene Rechnung

(rsn) – “Es war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und die Fortsetzung meiner Entwicklung.“ Mit diesem Fazit hat Alexander Hajek seine zweite Saison im Trikot von Red Bull – Bora â€

29.11.2025Endlich UCI-Rennsieger: Der Knoten platzte in Frankreich

(rsn) – Satolas-et-Bonce und Saint-Maurice-L’Exil – zwei Gemeinden im Départmenet Isère in Frankreich mit zusammengenommen rund 9000 Einwohnern. Abgesehen von dieser überschaubaren Personenz

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)