6. Oman-Rundfahrt: Konrad Gesamtdritter

Guardini sprintet von Boonens Hinterrad zum ersten Saisonsieg

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Andrea Guardini (Astana) hat die 1. Etappe der Oman-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

17.02.2015  |  (rsn) – Nach vier Podiumsplatzierungen im Monat Februar hat es für Andrea Guardini (Astana) zum Auftakt der 6. Oman-Rundfahrt (2.HC) mit dem ersten Saisonsieg geklappt. Der 25 Jahre alte Italiener ließ am Dienstag auf der 1. Etappe über 161 Kilometer von Bayt Al Naman Castle nach Al Wutayyah im Massensprint den Belgier Tom Boonen (Etixx-QuickStep) sowie seinem Landsmann Matteo Pelucchi (IAM) hinter sich und übernahm auch das Rote Trikot des Gesamtführenden.

„Mit dem Gegenwind und dem ansteigenden Finale war das ein perfekter Sprint für mich, weil ich einige Plätze weiter hinten war“, strahlte der Astana-Profi nach seinem ersten Erfolg im Oman. „Ich habe mir Boonens Hinterrad geschnappt und dann Vollgas gegeben. Das Führungstrikot dazu ist natürlich was ganz Spezielles. Jetzt hoffe ich auf mehr.“

Dagegen muss Boonen weiter auf den ersten Sieg in diesem Jahr warten. Der Routinier wurde rund 200 Meter vor dem Ziel von seinem italienischen Anfahrer Matteo trentin „abgeliefert“, konnte dann aber dem stark aufkommenden Guardini kein paroli mehr bieten und landete auf dem zweiten Platz. „Ich bin enttäuscht, weil wir im Finale viel gearbeitet haben, aber ich fühle mich gut. Wir haben auf den letzten fünf Kilometern einen guten Job gemacht und ich habe mich stark gefühlt“, kommentierte Boonen seine Niederlage gegenüber den Reportern.

Dagegen hatte Pelucchi an Rang drei nicht viel auszusetzen. „Als ich die Ziellinie überquerte, war ich kaputt und wäre ich in einer besseren Position gewesen, hätte ich um den Sieg mitfahren können. In drei Rennen auf dem Podest zu stehen gefällt mir gut, denn ich weiß, dass es nicht jeden Tag so sein wird“, sagte der 26-Jährige, der in der noch jungen Saison bereits zwei Siege bei der Mallorca Challenge auf der Habenseite verbuchen konnte.“

Auch das deutsche Team Bora-Argon 18 konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein. Zwar langte es für Sprinter Sam Bennett, der am Sonntag die letzte Etappe der Katar-Rundfahrt gewonnen hatte, diesmal nur zu Rang acht. Dafür belegt Patrick Konrad Rang drei im Gesamtklassement, nachdem er sich aus der Gruppe des Tages heraus an den beiden Zwischensprints fünf Bonussekunden gesichert hatte. Zwischen dem jungen Österreicher und Guardini wird der 34-jährige Boonen auf Rang zwei geführt, vier Sekunden hinter dem Spitzenreiter. Zudem führt Konrad die Nachwuchswertung an, Guardini steht an der Spitze der Punktewertung.

Knapp am Podium vorbei schrammte zum Auftakt Giant-Alpecin. Für das deutsche World-Tour-Team mit Sitz im niederländischen Deventer sprintete Ramon Sinkeldam auf einen guten Vierten Platz. Dabei ließ der Niederländer diverse große Namen wie Alexander Kristoff (Katusha/5.), Nacer Bouhanni (Cofidis/6.) oder Peter Sagan (Tinkoff-Saxo/7.) hinter sich. Sein Teamkollege Nikias Arndt war auf Platz elf bester deutscher Fahrer.

Praktisch mit dem Senken der Startflagge bildete sich die Gruppe des Tages. Gemeinsam mit dem 23-jährigen Konrad zogen der Belgier Jef Van Meirhaeghe (Topsport Vlaanderen), der Südafrikaner Johann Van Zyl (MTN-Qhubeka) und der Italiener Simone Andreetta (Bardiani – CSF) davon und fuhren sich rund fünf Minuten an Vorsprung heraus.

Der Bora-Neuzugang gewann den ersten Zwischensprint bei Kilometer 47,5 und wurde beim zweiten nach 88 Kilometern zweiter hinter Van Zyl. Der 24-Jährige hatte kurz zuvor in der Verpflegungszone seine Begleiter attackiert, die sich widerstandslos vom Feld aufsaugen ließen, in dem vor allem Katusha für Tempo sorgte.

20 Kilometer vor dem Ziel war auch Van Zyls Fluchtversuch beendet und die Sprinterteams bereiteten für ihre Kapitäne das Finale vor. Katusha versuchte das für Kristoff, der zuletzt als dreifacher Etappengewinner der beste Sprinter der Katar-Rundfahrt gewesen war. Doch diesmal klappte das Zusammenspiel nicht so reibungslos wie noch vor einigen Tagen und der Norweger musste nicht nur Guardini, der auf der leicht ansteigenden Zielgeraden das beste Gespür hatte, sondern auch Boonen, Pelucchi und Sinkeldam den Vortritt lassen.

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