„Wenn es einer schaffen kann, dann Alberto“

Nibali traut Contador das Giro-Tour-Double zu

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Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und Vincenzo Nibali (Astana) vor dem Start der 3. Tour-Etappe 2014 | Foto: Cor Vos

13.11.2014  |  (rsn) – Tour-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) traut Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) das Grands Tours-Double mit Gesamtsiegen beim Giro d’Italia und der Tour de France zu. „Wenn es einer schaffen kann, dann Alberto“, sagte der Italiener im zweiten Teil eines Interviews mit cyclingnews.com.

Im Gegensatz zum Spanier wird sich Nibali allerdings ganz auf die Verteidigung seines Gelben Trikots konzentrieren, da er fürchtet, dass die Belastung der Italien-Rundfahrt seine Chancen bei der Tour mindern könnten. Die Gefahr sieht Astana-Kapitän, der morgen 30 Jahre alt wird, bei Contador zwar ebenfalls. „Es ist riskant, weil er nach einem Giro-Sieg bei der Tour zu kämpfen haben könnte. Aber nachdem er schon diverse große Rundfahrten gewonnen hat, wäre das Double eine neue Herausforderung für ihn. Wenn ich Contador wäre, würde ich das Gleiche tun“, kann Nibali das Vorhaben des Madrilenen allerdings nachvollziehen.

Doch auch wenn er wie sein großer Rivale zum kleinen Kreis derjenigen Fahrer zählt, die in ihrer Karriere bereits Gesamtsiege beim Giro, der Tour und der Vuelta a Espana feiern konnte, scheint das Double auf Nibali – noch – keine sonderlich große Faszination auszuüben. Zu groß ist dem Sizilianer offensichtlich das Risiko, sich bis Anfang Juli, wenn die Tour in Utrecht beginnt, von den Giro-Strapazen nicht ausreichend erholen zu können.

In dem Punkt denkt Nibali ganz ähnlich wie Chris Froome (Sky), ein weiterer Kandidat auf den Tour-Sieg 2015. Dem Briten traut er nach einer von Stürzen beeinträchtigten Saison wieder eine ähnliche Entwicklung wie 2013 zu, als Froome in überlegener Manier die Tour gewann. „Ich denke, dass er seine Probleme von 2014 hinter sich gelassen hat und 2015 einen Neuanfang wird machen können“, sagte Nibali, der sich zudem darauf freut, erstmals in einer großen Rundfahrt auf Nairo Quintana (Movistar) zu treffen.

„Ich habe seine Vorstellung gegen Aru und Uran beim Giro gesehen. Er ist sicherlich ein großer Kämpfer, aber das sind wir alle. Wir zeigen es vielleicht nur in unterschiedlicher Weise“, urteilte Nibali zurückhaltend über den Kolumbianer, der in diesem Jahr ähnlich überlegen die Italien-Rundfahrt gewann wie er die Tour. Angesichts des Streckenplans der 102. Frankreich-Rundfahrt, der nur ein einziges Einzelzeitfahren über 14 Kilometer vorsieht, ist Quintana wohl der vierte aussichtsreiche Kandidat im Kampf um das maillot jaune.

Aber auch die Franzosen hat Nibali im Visier, nicht zuletzt nach den beeindruckenden Auftritten von Jean-Christophe Péraud (Ag2R) und Thibault Pinot (FDJ.fr), die in Paris neben ihm auf dem Podium standen und die Plätze zwei (Péraud) und drei (Pinot) belegten.

„Die jungen Burschen wie Pinot und Bardet haben mich sehr beeindruckt. Und da gibt es auch Warren Barguil, der in diesem Jahr die Vuelta fuhr, aber 2015 seine Fähigkeiten bei der Tour de France zeigen wird“, nannte er einen weiteren möglichen Konkurrenten. „Es sind viele (französische Fahrer), die mir nächstes Jahr Sorgen bereiten werden und sie haben die Unterstützung der französischen Fans bauen“, so Nibali, dessen Fazit lautete: „Es sollte eine gute Tour werden.“

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