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15.05.2014 | (rsn) - Will Routley (Optum) hatte auf der 4. Etappe der 9. Kalifornien-Rundfahrt gleich mehrere Gründe zum Jubeln. Der Kanadier gewann nicht nur den Tagesabschnitt im Sprint einer sechsköpfigen Ausreißergruppe, sondern baute außerdem seine Führung im Kampf um das Bergtrikot weiter aus und übernahm auch noch den ersten Platz in der Punktewertung.
In Cambria setzte sich Routley, der alle drei Bergpreise des Tages abgeräumt hatte, vor dem US-Amerikaner Gregory Daniel (Bissell) und dem Belgier Kevin De Mesmaeker (Team Novo Nordisk) durch. De Mesmaeker hatte den Sprint auf der sehr breiten Zielgeraden zuerst lanciert, sich dabei aber in Sachen Distanz offenbar verschätzt und war deshalb noch problemlos abgefangen worden.
„Das lief besser als geplant“, freute sich der 30 Jahre alte Routley nach dem bisher größten Erfolg seiner Karriere. „Natürlich war es mein Ziel, in die Gruppe zu kommen, um Punkte für das Bergtrikot zu sammeln. In den Anstiegen habe ich mich sehr, sehr gut gefühlt und deshalb habe ich mich ausschließlich darauf fokussiert.“
Eine Enttäuschung erlebte im Sprint des Sextetts das US-Team UnitedHealthcare, das als einzige Mannschaft mit zwei Fahrern bei den Ausreißern vertreten gewesen war, am Ende aber durch Chris Jones und Jonathan Clarke nur auf den Plätzen vier und sechs landete. Fünfter wurde Matt Cooke (Jamis-Hagens Berman).
Dass es am Ende des 165 Kilometer langen vierten Teilstücks der Rundfahrt am Pazifik überhaupt zum Sieg eines Ausreißers kommen konnte, hatte Routley dem misslungenen Pokerspiel der Sprinter-Teams zu verdanken. Die nämlich verließen sich zu lange auf die Nachführarbeit des Teams Sky im Hauptfeld.
Doch die Helfer von Bradley Wiggins beschränkten sich darauf, dessen Gelbes Trikot zu verteidigen - und weil mit Daniel der Bestplatzierte unter den Ausreißern in der Gesamtwertung bereits über 14 Minuten zurücklag, mussten Christian Knees & Co. dazu nicht allzu stark beschleunigen.
„Für uns war das keine Gefahr“, schilderte Wiggins‘ Helfer Christian Knees auf seiner Homepage die für Team Sky ungefährliche Konstellation. „Am Ende wurde es nochmal etwas hektisch mit etwas Kantenwind, aber wir konnten Brad aus allen Schwierigkeiten raushalten.“
Bis rund 30 Kilometer vor dem Ziel sah es dennoch so aus, als würde das Feld die Spitzenreiter noch einholen können, doch dann blieb der Rückstand für einige Zeit bei rund drei Minuten, bis Omega Pharma - Quick-Step knapp 20 Kilometer vor dem Ziel mit voller Kraft in die Verfolgung einstieg. Da war es beinahe schon zu spät, und als die Spitzengruppe mit noch immer 2:20 Minuten Vorsprung auf die letzten zehn Kilometer ging, war das Rennen entschieden.
Letztlich sprintete Mark Cavendish im Hauptfeld 1:17 Minute nach Routley als Etappensiebter über die Ziellinie. Dabei setzte er sich vor Peter Sagan (Cannondale) und Matthew Goss (Orica-GreenEdge) sowie Taylor Phinney (BMC) durch. John Degenkolb (Giant-Shimano) wurde Elfter.
„Heute gab es zu wenig Kooperation zwischen den Sprinterteams und das hat uns schließlich alle Chancen auf eine Sprintankunft gekostet“, bestätigte Giant-Shimanos Sportlicher Leiter den Eindruck Aike Visbeek, den die Bilder beim Beobachter hinterließen.
Im Gesamtklassement gab es auf den vorderen Rängen keine Änderungen. Allerdings konnte Wiggins seinen Vorspurng auf seine Konkurrenten um vier Sekunden ausbauen, als das Feld im Finale auseinander riss und nur das Gelbe Trikot seinen Platz in der Sprintergruppe behaupten konnte.
Der 34-Jährige führt nun also mit 28 Sekunden Vorsprung auf den Australier Dennis Rohan (Garmin-Sharp und 1:09 Minuten vor
dem Portugiesen Tiago Machado vom deutschen Zweitdivisionär NetApp-Endura. Der US-Amerikaner Lawson Craddock (Giant-Shimano) ist weiter bester Jungprofi, Garmin-Sharp bestes Team.
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