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12.05.2013 | (rsn) - Maxim Belkov hat in Florenz die 9. Etappe des Giro d'Italia gewonnen und seinem Katusha-Team nach dem Sieg von Luca Paolini am vergangenen Montag den zweiten Tageserfolg beschert. Der 28 Jahre alte Russe setzte sich am Ende des 170 Kilometer langen Teilstücks als Solist durch und verwies seine kolumbianischen Verfolger Carlos Alberto Betancur (Ag2r) und Jarlinson Pantano (Colombia) mit 44 beziehungsweise 46 Sekunden Rückstand auf die Plätze.
"Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg - meinen ersten als Profi, wenn man die Mannschaftszeitfahren einmal außen vor lässt", sagte Belkov im Ziel und erklärte: "Ich habe heute morgen im Teambus auf das Profil geschaut und mir gedacht, dass es eine perfekte Etappe für mich ist - zumal ich in der Nähe in Prato wohne und die Straßen kenne."
Noch am Vortag hatte Belkov, der eigentlich kein schlechter Zeitfahrer ist, im Kampf gegen die Uhr enttäuscht. "Da habe ich keinen guten Job gemacht, aber ich habe irgendwann entschieden, meine Beine für heute zu schonen - für eine Etappe, die den Ausreißern entgegenkommt. Und letztlich ist ein erster Platz heute besser als ein möglicher Zehnter gestern", bilanzierte der Russe.
Während Vincenzo Nibali (Astana) das Tagesziel in der ersten großen Gruppe 1:03 Minuten nach Belkov auf Platz zehn erreichte und sein Rosa Trikot souverän verteidigte, erwischte Titelverteidiger Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) einen schlechten Tag. Der Kanadier verlor im Anstieg zur letzten Bergwertung des Tages rund zwölf Kilometer vor dem Ziel den Kontakt zu seinen Kontrahenten im Kampf um das Rosa Trikot und büßte 1:05 Minuten auf Nibali und Co. ein.
Einen kleinen Erfolg feierte Cadel Evans (BMC), der sich einmal mehr im Sprint der Favoritengruppe behauptete und hinter dem Schweden Tobias Ludvigsson (Argos-Shimano /+0:54) zeitgleich zeitgleich mit Nibali Platz fünf belegte. Als Belohnung dafür übernahm der australische Ex-Weltmeister das Rote Trikot des punktbesten Fahrers vom britischen Sprinter Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step). Einen Trikotwechsel gab es auch in der Bergwertung, wo Stefano Pirazzi (Bardiani Valvole - CSF Inox) seinen italienischen Landsmann Giovanni Visconti (Movistar) ausgerechnet in dessen Heimatstadt als Spitzenreiter ablöste.
Wie schon einige andere davor stand auch der neunte Tag der 96. Italien-Rundfahrt ganz im Zeichen des Dauerregens. Doch das hielt Belkov sowie elf andere Mutige nicht davon ab, ihr Heil in der Flucht zu suchen. Gemeinsam setzten sie sich nach turbulenten ersten 20 Kilometern vom Hauptfeld ab und fuhren den Bergen entgegen. Doch dort fiel die Gruppe schnell auseinander, weil Pirazzi und der Kolubianer Robinson Chalapud (Colombia) erneut attackierten, um die erste Bergwertung unter sich ausmachen zu können.
Zu ihnen gesellte sich Belkov, und so setzten sie das Rennen zu dritt fort, bis der große Russe dem leichtgewichtigen Kletterer-Duo in der Abfahrt vom zweiten Berg des Tages davonfuhr. Zuvor hatten sich Pirazzi und Chalapud im Anstieg nur gegenseitig beachtet und bekämpft, ohne auf ihren dritten Begleiter zu achten. Sogar Stehversuche vollführte das Duo im Kampf um die Bergpunkte bereits mitten im Anstieg.
Belkov erarbeitete sich in der Folge einen Vorsprung von mehr als drei Minuten auf seine ersten Verfolger und mehr als sieben Minuten auf das Hauptfeld, zu dem Tour-Sieger Bradley Wiggins (Sky) in der nassen Abfahrt vom zweiten Berg den Kontakt verloren hatte. Der Brite, der zwischenzeitlich eine Minute zurücklag, fand dank der Hilfe seiner Teamkollegen aber noch rechtzeitig vor dem vorletzten Berg des Tages ins Hauptfeld zurück.
Während sich Pirazzi im Duell mit Chalapud die Führung in der Bergwertung bereits am zweiten Berg gesichert hatte, attackierte Chalapuds Teamkollege Pantano am vorletzten Anstieg aus der Verfolgergruppe heraus, um die Verfolgung von Belkov aufzunehmen. Zu ihm gesellte sich in der anschließenden Abfahrt noch der Schwede Tobias Ludvigsson (Argos-Shimano), doch auch gemeinsam konnten sie den Russen nicht mehr einholen.
Auf den letzten, ansteigenden 500 Metern wurden beide sogar noch von Betancur überspurtet, der elf Kilometer vor dem Ziel an der letzten Bergwertung aus dem Feld heraus nach vorne gesprungen war und im Ziel jubelte, als habe er gewonnen. Der Kletterspezialist schien nicht gewusst zu haben, das dort vor ihm schon ein anderer angekommen war.
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