Die Favoriten für die Flandern-Rundfahrt

Filippo Pozzato: Die Kälte als Gegner

Foto zu dem Text "Filippo Pozzato: Die Kälte als Gegner"
Filippo Pozzato (Lampre-Merida) bei Gent - Wevelgem | Foto: ROTH

28.03.2013  |  (rsn) - Am Ostersonntag steht mit der Flandern-Rundfahrt der zweite große Klassiker des Jahres auf dem Programm. Die Ronde ist mit 256 Kilometern und ihren 17 Hellingen eines der schwersten Eintagesrennen. Folgerichtig zählen auch nur ausgesprochene Klassikerspezialisten zum Favoritenkreis. Einen Überraschungssieger wird es wohl nicht geben. Radsport News stellt die Sieganwärter vor.

Filippo Pozzato (Lampre-Merida / Italien/ 31 Jahre)

Form: Der Italiener hat es in den letzten drei Wochen ruhig angehen lassen. Nach seinem vorzeitigen Ausstieg bei Tirreno-Adriatico ließ Pozzato bei den Klassikern Mailand-San Remo, E3 Prijs und Gent-Wevelgem zwar passable Ergebnisse folgen. Vom Podium war der Lampre-Kapitän allerdings jedesmal ein gutes Stück entfernt. In der unmittelbaren Vorbereitung auf die Flandern-Rundfahrt war Platz 26 beim E3 Prias Harelbeke das beste Ergebnis. Auf einen Start bei den Drei Tage von De Panne hatte Pozzato dennoch verzichtet. „Meine Form ist gut. Bei den belgischen Rennen zuletzt hat mir einfach die Kälte zu sehr zugesetzt“, erklärte der 31-Jährige, der in den vergangenen Tagen in wärmeren Gefilden trainierte.

Erfahrung: Pozzato startet bereits zum neuen Mal bei der Flandern-Rundfahrt Er stand schon 2004 in Brügge am Start des flämischen Monuments. Bei seinem Debüt belegte er Platz 108. Im Jahr darauf überquerte Pozzato auf Position 52 den Zielstrich und beim dritten Start schnupperte er als Dreizehnter schon an den Spitzenrängen. Dieses Ergebnis bestätigte Pozzato bei seiner vierten Teilnahme, als er Rang 14 belegte. Das erste Mal unter die besten Zehn fuhr Pozzato im Jahr 2008, als er Platz sechs belegte, im Jahr darauf folgte Platz fünf. Nach zwei unauffälligeren Ronde-Teilnahmen – im Jahr 2010 stand Pozzato nicht am Start, 2011 kam er nur auf Platz 38 – gelang ihm im Vorjahr im Trikot des Zweitdivisionärs Farnese Vini mit Platz zwei beinahe der große Coup.

Team: Beim „Unternehmen Podium“ wird sich Pozzato nicht auf all zu große Mannschaftsunterstützung verlassen können, vor allem, wenn es ins Finale geht. Sprinter Alessandro Petacchi und Andrea Palini, der seine Flandern-Premiere feiert, werden höchstens im ersten Renndritten eine Hilfe sein. Auch von Neo-Profi Mattia Cattaneo darf man nicht all zu viel erwarten, gleiches trifft für Davide Cimolai und Massimo Graziato bei deren jeweils zweiter Teilnahme zu.

So wird Elia Favilli wie im Vorjahr wichtigster Helfer sein. Der 24-Jährige konnte 2012 trotz Helferdienste für Pozzato mit Rang 22 überzeugen. Komplettiert wird der Kader von Davide Vigano, der in Flandern bis dato auch noch keine Bäume ausgerissen hat. „Ich bin bereit 110 Prozent zu bringen, das muss mein Team auch sein. Um unser großes Ziel erreichen zu können, müssen wir ein perfektes Rennen liefern“, gab Pozzato die Route vor.

Wünsche: Der Italiener hat genug vom kalten Wetter. „Ich hoffe auf gutes Wetter, ohne Regen und mit angenehmen Temperaturen“, so Pozzato, der darauf hoffen wird, dass die Kapitäne der anderen Teams im Finale isoliert sein werden, damit es zum Duell Mann gegen Mann kommt.

Risikofaktoren: Zu Pozzatos größtem Problem könnte sich seine schwache Mannschaft auswachsen Abgesehen von Favilli wird auf den letzten rund 80 Kilometern wohl kein Teamkollege mehr an seiner Seite sein. Fahren die anderen Teams taktisch clever, wird es Pozzato schwer haben, denn er wird nicht alle Attacken mitgehen können. So könnte der Zug ohne „Pippo" abfahren, oder aber der Lampre-Kapitän erreicht das Ziel entkräftet und hat für den Schlussakkord keine Kräfte mehr. In der Vergangenheit ist Pozzato die großen Rennen zumeist defensiv angegangen. In Flandern wird er sich das nicht erlauben können, denn in einem Zielsprint sind Fahrer wie Peter Sagan oder Titelverteidiger Tom Boonen deutlich stärker einzuschätzen.

Prognose: Im Vorjahr hatte Pozzato bei seinem zweiten Platz zwar auch nur wenig Teamunterstützung. Dafür aber wies er deutlich bessere Form auf. In den Wochen zuvor war er bei Mailand-San Remo, Dwars door Vlaanderen und Gent-Wevelgem jeweils in die Top Ten gefahren. Und auch seine Wetterwünsche dürften nur teilweise erhört werden. So soll es am Sonntag zwar trocken bleiben, die Temperaturen aber höchstens fünf Grad erreichen. Ein heißer Anwärter für einen Platz unter den besten Zehn ist Pozzato trotz alledem.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.03.2013Herausforderer für Cancellara und Sagan

(rsn) - Bei der 97. Flandern, dem zweiten der fünf Radsport-Monumente gelten Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) und Peter Sagan (Cannondale) als die großen Favoriten. Doch hinter dem Dueo gibt e

30.03.2013Tom Boonen: Den alleinigen Rekord im Visier

(rsn) - Am Ostersonntag steht mit der Flandern-Rundfahrt der zweite große Klassiker des Jahres auf dem Programm. Die Ronde ist mit 256 Kilometern und ihren 17 Hellingen eines der schwersten Eintagesr

29.03.2013Heinrich Haussler: Den Zug nicht verpassen

(rsn) - Am Ostersonntag steht mit der Flandern-Rundfahrt der zweite große Klassiker des Jahres auf dem Programm. Die Ronde ist mit 256 Kilometern und ihren 17 Hellingen eines der schwersten Eintagesr

29.03.2013Fabian Cancellara: Nur der Sieg zählt

(rsn) - Am Ostersonntag steht mit der Flandern-Rundfahrt der zweite große Klassiker des Jahres auf dem Programm. Die Ronde ist mit 256 Kilometern und ihren 17 Hellingen eines der schwersten Einta

29.03.2013Greg van Avermaet: Sprintstärke als Trumpf

(rsn) - Am Ostersonntag steht mit der Flandern-Rundfahrt der zweite große Klassiker des Jahres auf dem Programm. Die Ronde ist mit 256 Kilometern und ihren 17 Hellingen eines der schwersten Eintagesr

29.03.2013Juan Antonio Flecha: Früh das Finale einläuten

(rsn) - Am Ostersonntag steht mit der Flandern-Rundfahrt der zweite große Klassiker des Jahres auf dem Programm. Die Ronde ist mit 256 Kilometern und ihren 17 Hellingen eines der schwersten Eintagesr

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernost: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Gree-Tour of Guangxi (2.UWT, CHN)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Holland (2.1, NED)