--> -->
09.01.2013 | (rsn) – Mit rund 50 Siegen war Omega Pharma-Quick Step der große Gewinner der Saison 2012. Auf diesen Lorbeeren möchte sich der belgische WorldTour-Rennstall allerdings nicht ausruhen und strebt auch aufgrund der Neuverpflichtung von Top-Sprinter Mark Cavendish (von Sky) zu neuen Höhen. „Unser Ziel ist es noch besser zu werden. Wir wollen das Vorjahr bestätigen und noch höherrangige Siege einfahren“, so der Sportliche Leiter Jan Schaffrath zu Radsport News.
In den Klassikern scheint eine Verbesserung allerdings kaum noch möglich. Tom Boonen war mit seinen Siegen beim E3 Prijs, Gent-Wevelgem, der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix der Überflieger des vergangenen Jahres. „Tom hat da die Messlatte natürlich sehr hoch gesetzt. Er wird versuchen, all seine Siege zu wiederholen“, sagte Schaffrath über den Belgischen Meister, der im Frühjahr auf die Unterstützung des Franzosen Sylvain Chavanel (33) und des Niederländers Niki Terpstra (28) bauen kann.
Um dem Team auch bei den großen Rundfahrten Etappenerfolge zu bescheren, wurde Mark Cavendish vom Team Sky losgeeist. „Er wird beim Giro und vor allem bei der Tour unsere Ausbeute bei den Sprints noch einmal deutlich verbessern“, kündigte Schaffrath an.
Die Gefahr, dass sich Boonen und Cavendish im Laufe der Saison in die Quere kommen und es somit zu Unstimmigkeiten kommen könnte, sieht Schaffrath nicht. „Tom wird sich hauptsächlich auf die Klassiker konzentrieren. Er ist zwar sehr endschnell, aber nicht der reine Topsprinter, der bei den Rundfahrten jeden Tag voll da ist. Dafür wird sich Mark vermehrt auf die Rundfahrten konzentrieren. Ich denke eher, dass man hier Synergien nutzen kann und sich gegenseitig helfen wird“, so der 41-Jährige, der allerdings Überlegungen bestätigte, sowohl Boonen als auch Cavendish gemeinsam bei der Tour de France starten zu lassen. „Das ist aber alles noch Zukunftsmusik. Man muss abwarten, wie sich die Saison entwickelt“, schränkte Schaffrath ein.
Um mit dem 27-jährigen Cavendish möglichst früh Erfolge einfahren zu können, wird derzeit im Trainingslager im spanischen Calpe auch vermehrt das Anfahren geübt. Zum Sprintzug gehören werden unter anderem Andrew Fenn, Guido Trentin, bei Bedarf aber auch Tom Boonen. Der letzte Mann vor dem britischen Topsprinter soll Gert Steegmans sein.
„Er hat schon im Zusammenspiel mit Robbie McEwen gezeigt, dass er ein super Anfahrer ist“, erklärte Schaffrath, der allerdings davon ausgeht, dass die Mannschaft sich erst noch finden muss. „Wir erwarten nicht, dass schon im ersten Rennen alles 100-prozentig klappen wird. Das wird ein Prozess sein, den wir bis zur Tour de France perfektioniert haben wollen“, so der ehemalige Telekom-Profi.
Um Platz in der Sprinterfraktion zu schaffen, wurden die Verträge mit dem Italiener Francesco Chicchi (zu Vini Fantini) und dem Pulheimer Gerald Ciolek (zu MTN Qhubeka) nicht verlängert. „Gerald wollte auf der einen Seite neue Reize suchen. Mit Cavendish im Team hätte er bei uns im Team aber nur noch sehr wenige Freiheiten bekommen“; erklärte Schaffrath den Abgang seines Landsmanns.
Neben Boonen und Cavendish soll Tony Martin die dritte Trumpfkarte im Team sein. „Wir hoffen, dass er nach seiner Pech-Saison an seinen goldenen Herbst anknüpfen kann. Ich persönlich fand, dass 2012 trotz all der Dramen Tonys stärkste Saison war. Wie er sich immer wieder zurückgekämpft hat und quasi aus dem Stand seine Top-Resultate herausgefahren hat, ist aller Ehren wert“, lobte Schaffrath den zweifachen Zeitfahrweltmeister.
Martin wird zu Saisonbeginn die Mallorca-Challenge, die Algarve-Rundfahrt und Paris-Nizza bestreiten. Ob der 27-Jährige bei diesen Rennen auch ein Anwärter auf den Sieg sein wird, ließ Schaffrath offen. „Ein guter Start wäre aber sicher gut für das Selbstvertrauen und wer Tony kennt, der weiß, dass er nicht nur zum Spaß am Start stehen wird“, erklärte der Sportliche Leiter, der vor allem die Zeitfahren bei der Tour sowie die WM als Martins Hauptziele nannte.
Der zweite Deutsche im Team, Bert Grabsch, wird vor allem als Helfer fungieren. „Bert ist ein Fahrer, der für seine Kapitäne alles gibt. Man wird ihn 2013 sicher wieder unzählige Kilometer an der Spitze des Pelotons sehen, um Ausreißer zurückzuholen und so Cavendish die Chance zum Sprintsieg zu bieten“, erklärte Schaffrath, der Grabsch nach einen schwachen Vorjahressaison allerdings noch nicht abschreiben mag. „Bert muss allerdings neue Belastungsreize suchen. Deshalb wollten wir zum Beispiel auch, dass er mit der Tour Down Under schon früh in die Saison einsteigt, um dort schon harte Kilometer in den Beinen zu haben."
Während der 37-jährige Grabsch der älteste Fahrer im Quickstep-Team ist und sich im Herbst seiner Karriere befindet, stehen der 22-jährige Brite Andrew Fenn und der gleichaltrige Pole Michal Kwiatkowski noch ganz am Anfang. Beiden traut Schaffrath einen großen Leistungssprung zu. „Fenn hatte einen Topstart in die Saison 2012. Bei ihm wollen wir diese Erfolge aber noch kontinuierlicher sehen. Auch Kwiatkowski wird sich weiterentwickeln. 2012 hat er bei der Polen-Rundfahrt einen starken zweiten Platz geholt, aber er ist zu mehr in der Lage“, zeigte sich Schaffrath optimistisch.
Am dünnsten besetzt ist im Team die Rundfahrerfraktion, die nach den Abgängen von Levi Leipheimer und des Italieners Dario Cataldo (zu Sky) vom 27-jährigen Slowaken Peter Velits angeführt wird. Der frühere Milram-Profi war zwar 2011 Dritter bei der Vuelta, dennoch bremst Schaffrath die Erwartungen. „Peter wurde 2012 abgesehen von einer starken Oman-Rundahrt sicher unter Wert geschlagen. Ich denke, dass es für ihn nicht gut wäre, wenn wir ihm das Ziel vorgeben würden, bei der Tour de France vorne reinzufahren. Vielmehr sollte er sich Zwischenziele wie Tirreno-Adriatico oder die Tour de Suisse setzen“, erklärte Schaffrath, der bei den Rundfahrten zudem auf den erfahrenen Belgier Kevin de Weert und den italienischen Neuzugang Gianluca Brambila baut. Der 30-jährige De Weert war 2011 Zwölfter bei der Tour, der fünf Jahre jüngere Brambila belegte im Vorjahr beim Giro immerhin Platz 13.
Als Siegfahrer eingekauft wurde Gianni Meersman (von Lotto-Belisol). Der 27-jährige Belgier hat den nötigen Punch und die nötige Endgeschwindigkeit, um über verschiedene Wege zum Erfolg zu kommen, was er 2012 unter anderem mit seinem Etappensieg bei Paris-Nizza und Platz drei bei der Clasica San Sebastian zeigte. „Wenn es kein einfacher Sprint wird, dann wird Gianni sicher seine Chancen bekommen“, so Schaffrath.
Die Radsport News Prognose: Jan Schaffraths Ankündigung, die Erfolgssaison 2012 noch toppen zu wollen, ist alles andere als unrealistisch. Cavendish ist für mindestens 15 Siege gut, darunter werden auch heiß ersehnten Erfolge bei der Tour de France sein, wo das Team im Vorjahr leer ausging. Tom Boonen wird es diesmal bei den Klassikern nicht so einfach haben, da ihm sein schärfster Rivale Fabian Cancellara, der 2012 in Folge eines Schlüsselbeinbruchs ausfiel, die Siege streitig machen wird. Tony Martin wird aber sicherlich nicht noch einmal eine solche Pech-Saison erleben und dem Team über das ganze Jahr hinweg Erfolge bescheren. Aber auch die zweite Reihe ist mit Chavanel, Terpstra, Velits, Kwiatkowski, Fenn und Meersman stark besetzt und wird ihre Siege einfahren.
Im Zeitfahren, bei kleineren Rundfahrten, in Sprintentscheidungen und den belgischen Klassikern wird das Omega Pharma-QuickStep zu den stärksten Teams im Peloton zählen. In der Gesamtwertung von größeren Rundfahrten und bei den topografisch schweren Eintagesrennen wird es die Mannschaft von Manager Patrick Levefere aber schwer haben.
Omega Pharma Quick Step 2013: Tom Boonen, Kevin de Weert, Dries Devenyns, Iljo Keisse, Nikolas Maes, Gianni Meersman, Serge Pauwels, Pieter Serry, Gert Steegmans, Guillaume van Keirsbulck, Stijn Vandenbergh, Kristof Vandewalle, Julien Vermote (alle Belgien), Bert Grabsch, Tony Martin (beide Deutschland), Mark Cavendish, Andrew Fenn (beide Großbritannien), Gianluca Brambilla, Matteo Trentin (beide Italien), Martin Velits, Peter Velits (beide Slowakei), Sylvain Chavanel, Jerome Pineau (beide Frankreich), Frantisek Rabon, Zdenek Stybar (beide Tschechien), Michal Golas, Michal Kwiatkowski (beide Polen), Niki Terpstra (Niederlande), Carlos Verona (Spanien)
Zugänge: Mark Cavendish (Sky), Gianni Meersman (Lotto Belisol), Pieter Serry (Topsport Vlaanderen), Gianluca Brambilla (CSF Inox), Carlos Verona (Burgos BH)
Abgänge: Dario Cataldo (Sky), Gerald Ciolek (MTN Qhubeka), Matt Brammeier (Champion Systems), Marco Bandiera (IAM Cycling), Francesco Chicchi (Vini Fantini)
(rsn) - Mit den beiden deutschen Sprintern Marcel Kittel und John Degenkolb an der Spitze geht das niederländische Team Argos-Shimano in seine erste WorldTour-Saison. Viel ändern wird sich bei der M
27.01.2013Blanco: Teamgeist als Erfolgsrezept(rsn) – Neuer Name, alte Ziele: Nach dem Rückzug des langjährigen Hauptsponsors Rabobank tritt der niederländische WorldTour-Rennstall in diesem Jahr unter dem Namen Team Blanco an und hofft, im
24.01.2013Caja Rural: Sichert ein WorldTour-Trio das Vuelta-Ticket?(rsn) – Das Andalucia-Team ist von der Bildfläche verschwunden, doch Caja Rural, der nunmehr einzige spanische Zweitdivisionär, hat für die Saison 2013 mächtig aufgestockt. „Wir hatten ein gut
23.01.2013Novo Nordisk: Eine Chance für Diabetiker(rsn) – Der Zweitdivisionär Novo Nordisk (ehemals Team Type 1) geht nicht nur mit rein sportlichen Zielen in die Saison 2013. „Wir wollen den Leuten mit Diabetes Mut machen und zeigen, dass man t
22.01.2013Vini Fantini: Ein großer Klassikersieg soll her(rsn) – Zwölf neue Fahrer wurden geholt, zehn haben das Team verlassen. Da auch die Kapitäne ausgetauscht wurden, bedeutet das Jahr 2013 für Vini Fantini den großen Umbruch. Es soll aber auch da
21.01.2013Colombia: Kletter-Show beim Giro?(rsn) – Mit dem Ziel, die heimischen Fahrer wieder an die Spitze des Radsports zu bringen, geht das vom kolumbianischen Sportministerium Coldeportes finanzierte Team Colombia in seine zweite Saison
19.01.2013Champion System: Führungsqualitäten dazu gewonnen(rsn) – Auch in seiner zweiten Saison als Zweitdivisionär ist der in China lizenzierte Champion System-Rennstall eine Multi-Kulti-Truppe. Die 21 Fahrer stammen aus 14 verschiedenen Nationen und von
18.01.2013Euskaltel: Den Geist vergangener Tage bewahrt(rsn) – Das Team Euskaltel-Euskadi geht 2013 neue Wege und hat erstmals nicht nur baskische Fahrer im Aufgebot. Dies geschah aus einem einfachen Grund: Mit den Weltranglistenpunkten der Neuzugänge
17.01.2013Lotto-Belisol: Gelingt Greipel ein Klassikersieg?(rsn) – In bewährter Besetzung startet das Team Lotto-Belisol in die neue Saison. Warum das belgische World-Tour-Team um André Greipel und Jurgen Van den Broeck nur einen neuen Fahrer neu verpflic
16.01.2013BMC: Auch ohne Ballan bärenstark(rsn) – Die vergangenen Saison war für das BMC Racing Team von Höhen und Tiefen geprägt. Das soll sich 2013 ändern, auch wenn der US-Rennstall mit dem schweren Trainingssturz des Italieners Ales
15.01.2013Bardiani CSF Inox: Der Giro erfüllt Träume(rsn) – Noch vor dem ersten Rennen des Jahres hat das Team Bardiani Valvolve - CSF Inox eines seiner Saisonziele erreicht. Der italienische Zweitdivisionär erhielt vor wenigen Tagen eine Wildcard f
14.01.2013IAM: Selbstbewusst in die erste Saison(rsn) – Das Schweizer IAM-Team ist der Newcomer der Saison 2013. Der Rennstall aus der Westschweiz ist gleich in seinem ersten Jahr mit einer Professional Continental-Lizenz ausgestattet und zu eine
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä