Interview mit Bradley Wiggins

"Verdammt noch mal, ich habe die Tour gewonnen"

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Bradley Wiggins (Sky), Gewinner der Tour de France 2012 | Foto: ROTH

22.07.2012  |  Paris (dapd). Tour-Sieger Bradley Wiggins (Sky) stand nach seinem Triumph bei der Tour de France Rede und Antwort. Die Nachrichtenagentur dapd dokumentiert Fragen und Antworten aus der Pressekonferenz.

Herr Wiggins, Sie haben überlegen die Tour de France gewonnen. Was bedeutet Ihnen dieser Sieg?

Wiggins: Ich hatte immer nur den Radsport. Ich habe als kleiner Junge vor dem Fernseher gesessen, die Tour geschaut und davon geträumt, sie selbst einmal zu gewinnen. Aber was hat ein Junge aus London schon für Chancen? Andere liebten Fußball und träumten davon, einmal den FA Cup zu gewinnen. Ich hatte immer nur den Traum, einen Tag an der Spitze der Dauphiné oder der Tour zu stehen.

Ist das der schönste Moment Ihres Lebens?

Wiggins: Was mich am Boden hält, ist die Tatsache, dass es nur Sport ist. Es geht nicht um Leben und Tod. Ich habe so viele andere Dinge in meinem Leben, die ich sofort gegen den Tour-Sieg eintauschen würde. Aber rein sportlich gesehen kann es nicht besser sein. Verdammt noch mal, ich habe die Tour gewonnen!

Was bedeutet es Ihnen, der erste britische Tour-Sieger zu sein?

Wiggins: Es gibt nicht viel bedeutenderes als einen Tour-Sieg. Es ist eine besondere Siegerliste. Ich bin nur Bradley Wiggins. Und jetzt stehe ich in einer Liste mit Eddy Merckx. Und ich habe Paris-Nizza, die Dauphiné und die Tour in einem Jahr gewonnen. Das ist schon etwas.

Haben Sie Angst, dass der Erfolg Sie verändert?

Wiggins: Ich hoffe nicht. Ich werde nicht auf dem roten Teppich rumstehen und den ganzen Mist machen. Es gibt so viele Leute, die berühmt sind, aber überhaupt nichts geleistet haben. Es ist schön, als jemand gesehen zu werden, der gut in etwas ist. Aber am Ende des Tages gehe ich nach Hause und sammle Pferdemist auf.

Ihr Teamkollege Christopher Froome wirkte am Berg deutlich stärker als Sie, ordnete sich aber unter. Gab es Spannungen zwischen Ihnen?

Wiggins: Viele hätten gerne eine Story. Aber die Realität ist, dass wir vor dem letzten Zeitfahren zusammen Mittagessen waren. Es gibt kein Problem. Ein Grund für unsere Dominanz ist der Zusammenhalt. Nächstes Jahr könnte Chris an der Reihe sein.

Was entgegnen Sie Kritikern, die die diesjährige Tour als langweilig bezeichnen?

Wiggins: Es gibt viele Romantiker im Radsport, die gerne Attacken der Pantanis dieser Welt sehen würden. Aber der Radsport hat sich verändert. Wir fahren die Anstiege in hohem Tempo hoch, da wird ein Angriff deutlich schwerer, es sei denn man hat ein paar Liter Blut extra. Die Tour ist viel menschlicher. Ich verstehe, wenn Leute diese 220-Kilometer-Fluchten vermissen, aber das ist nicht mehr der Radsport. Die Leute, die sich jetzt beklagen, dass die Tour langweilig ist, sind oft dieselben, die sagen, der hat sowieso gedopt.

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