Wiggins und Froome vereiteln alle Attacken

Nibali kämpfte gegen britische Windmühlen

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Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) hatte auf der 16. Tour-Etappe Bradley Wiggins und Christopher Froome (beide Sky) im Nacken. | Foto: ROTH

19.07.2012  |  (rsn) - Die Bühne war perfekt vorbereitet für Vincenco Nibali (Liquigas-Cannondale). Die 16. Etappe am vergangenen Mittwoch von Pau nach Bagnères de Luchon bot dem 27-jährigen alles, was er für einen großen Auftritt braucht.

Mit dem Col de Aubisque, dem Tourmalet, dem d'Aspin und dem Peyresourde boten sich vier legendäre Anstiege und die dazu gehörigen - tückischen -  Abfahrten genügend Möglichkeiten, um zu attackieren. Tatsächlich ging der Italiener am Peyresourde in die Offensive und fuhr die Favoritengruppe auseinander. Allerdings ließen sich ausgerechnet Bradley Wiggins und Christopher Froome (beide Sky) nicht abschütteln.

So entwickelte sich ein ungleicher Kampf gegen britische Windmühlen. Nibali attackierte insgesamt dei Mal, doch jedesmal waren die beiden Briten, die im Gesamtklassement die Plätze eins und zwei belegen, zur Stelle. Da war es kaum ein Trost, dass  Nibali seinen Abstand auf den Vorjahressieger Cadel Evans (BMC), der gestern einen schlechten Tag erlebte, auf 5:43 Min. vergrößern konnte.

„Ich habe vielleicht einen Platz auf dem Podium sicher, aber ich bin etwas enttäuscht, weil ich gehofft hatte das es besser laufen würde“, erklärte ein elicht frustrierter Nibali nach der Etappe. 

Die Offensive von Liquigas-Cannondale begann am Col d'Aspin, als sich zunächst Dominik Nerz und dann Ivan Basso als Helfer und Tempomacher vor das Feld setzte. „Ivans Tempoverschärfung sollte die Sky-Mannschaft verkleinern, denn die sind unglaublich stark“, begründete Nibali die Attacke.

Doch stattdessen wurde abgehängt. Der Australier kam zwar wieder zurück, fiel dann aber nach einer erneuten Tempobeschleunigung von Basso am  Peyresourde endgültig aus der Gruppe der Favoriten. Vier Kilometer vor dem Gipfel griff Nibali dann erstmals an und riss eine kleine Lücke zum Gelben Trikot. Doch Wiggins und Froome behielten die Ruhe und konnten als einzige  die Lücke zum Sizilianer wieder schließen. 

„Ich habe drei oder viermal versucht wegzufahren, es war sehr schwer. Dieses Jahr habe ich besonders Rhythmuswechsel trainiert, aber es war nicht genug, um die beiden abzuhängen“, sagte Nibali, der auf der Abfahrt keine weiteren Angriffe mehr wagte und nun keine großen Ullusionen mehr hegt, das Sky-Duo in gefahr bringen zu können. „Morgen ist ein anderer Tag", sagte der Gesamtdritte. „Aber es wir immer schwieriger“.

Im Gesamtklassement mag Nibali, der 2009 kurz vor einem Wechsel zum damals neu gegründeten Sky-Teams stand, keine Chance mehr gegen Wiggins und Froome haben. Doch die Entscheidung, bei Liquigas-geblieben zu sein, hat er nicht bereut - auch, nachdem die beiden Teams zeitgleich ein Höhentrainingslager auf Teneriffa absolviert hatten udn sich dabei im Hotel über den Weg liefen. „Von außen betrachtet wirkt Team Sky etwas unterkühlt, vielleicht kommunizieren sie mehr über Email als über Telefon", sagte Nibali damals zur Gazzetta dello Sport. „An ihrem Tisch ging es viel ruhiger zu als an unserem."

Das dürfte sich ändern, sollte Bradley Wiggins tatsächlich die Tour gewinnen.

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