Didi Senft wurde ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernt

Der Tour-Teufel sitzt in diesem Jahr vor dem Fernseher

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Didi Senft muss in diesem Jahr auf die Tour de France verzichten. | Foto: ROTH

17.07.2012  |  Foix (dapd) - Es ist ein gewohntes Bild in den Übertragungen der Tour de France. Spätestens am letzten Berg taucht Didi Senft als Teufel verkleidet auf und springt den Radprofis wild hinterher. Über die Jahre ist der Brandenburger so etwas wie eine Institution der Frankreich-Rundfahrt geworden. In diesem Jahr ist es anders.

Statt an den steilen Rampen auf das Peloton zu warten, verfolgt der Tour-Teufel die Tour dieses Jahr nur vom Fernseher aus. Dabei hatte der 60-Jährige seinen alten VW-Transporter Ende Juni schon fertig gepackt. Doch quälende Kopfschmerzen trieben ihn zum Arzt. Die Diagnose: ein Blutgerinnsel im Gehirn. Statt in Frankreich landete Senft in der Klinik Bad Saarow.

"Ich wurde praktisch vom Arzt direkt in den OP gefahren. Mir wurde ein kleines Loch in die Schädeldecke gebohrt. Ich darf einige Wochen nicht ins Hochgebirge", sagte Senft im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Doch er denkt schon an das kommende Jahr: "Bei der 100. Tour und dann meiner 20. im nächsten Jahr schwenke ich wieder den Dreizack."

Fahrräder bestimmen Senfts Leben. In Storkow hat er ein eigenes Museum, gleich nebenan wohnt er mit seiner Frau. Der Velo-Designer steht mit 17 Fahrradmodellen im Guinness-Buch der Rekorde. Dazu gehört das größte Fahrrad der Welt mit sechs Metern Länge und 3,20 Metern Höhe. Das kleinste Fahrrad misst nur 17 Zentimeter.

Der Brandenburger ist mittlerweile eine der interessanten Randfiguren der Tour. Neuseeländer, Australier, Niederländer, Deutsche drehten schon Filme und TV-Berichte mit ihm. In England ist eine Teufel-Kollektion mit Porzellan-Figuren auf dem Markt. Der neuste Clou bei den französischen Damen ist die Teufelsfigur auf den Fingernägeln.

In Frankreich gilt der Teufel als Kult. Bei Air France darf er mit einem normalen Ticket sogar Business-Klasse fliegen. Senft übernachtet zwar weiterhin in seinem Bus, für Verpflegung muss er kaum sorgen. Die Betreuer in den Mannschaftswagen der Teams werfen ihm Verpflegungsbeutel zu. Selbst sein Kostüm muss der Teufel nicht mehr wie vor zehn Jahren selbst schneidern. Ein Versandhaus hat die Aufgabe übernommen.

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