FDJ-Teamchef temperamentvoll im Begleitwagen

Madiot schrie Pinot zum großen Coup

Foto zu dem Text "Madiot schrie Pinot zum großen Coup"
FDJ-Teamchef Marc Madiot | Foto: ROTH

08.07.2012  |  (rsn) - Marc Madiot, Teamchef der französischen FDJ-BigMat-Equipe, ist ein ziemlicher Hitzkopf. Als am Sonntag auf der 8. Tour-Etappe der Vorsprung seines Schützlings Thibaut Pinot auf dem Weg ins Ziel nach Porrentruy wie die Schneereste in der Sonne der Schweizer Berge schmolz, rastete der Teamchef im Fahrzeug neben seinem Jungstar förmlich aus: „Allez, allez, c‘est notre victoire“, schrie Madiot. „Auf geht’s, das ist unser Sieg.“

Der Teamchef hämmerte mit der Faust auf die Karosserie des Teamwagens, hing mit dem Oberkörper halb aus dem Auto heraus. Das letzte Mal hatte Madiot wohl derart gelitten, als er sich in den Jahren 1985 und 1991 selbst als glorreicher Sieger von Paris-Roubaix einen Platz in der Radsport-Geschichte gesichert hatte.

Die jagende Meute um Bradley Wiggins (Sky) und Cadel Evans (BMC) bekam den 22-jährigen Pinot nicht mehr zu fassen, der sich schließlich mit 26 Sekunden Vorsprung als jüngster Tour-Etappensieger der vergangen zehn Jahre feiern ließ. Erst 500 Meter vor dem Ziel wandelte sich bei Madiot die Anspannung in einen Freudentaumel. Der 53-Jährige herzte und drückte auf der Rückbank zunächst seinen Mechaniker, sprang im Zielbereich wie ein Jungspund aus dem Auto und kümmerte sich väterlich um Pinot.

Denn der jüngste Starter der diesjährigen Tour ist neben U23-Weltmeister Arnaud Demaré das wertvollste "Rennpferd" im FDJ-Stall. Schließlich ging das Team bei der Tour 2011 leer aus, machte lediglich durch Mickäel Delage und Jeremy Roy auf sich aufmerksam, die sich beinahe täglich in den Ausreißergruppen zeigten - ohne allerdings wirklich Chancen auf Etappensiege zu haben. In der Vergangenheit war es zumeist Sandy Casar gewesen, der die FDJ-Fahne in Frankreich hochhielt – doch auch an dem nagt der Zahn der Zeit.

„Wir haben entschieden, heute voll auf Sieg zu gehen. Eigentlich war Jeremy Roy unsere Karte, Thibaut sollte sich ausruhen“, sprudelte es aus Madiot wie aus einer Quelle in der Auvergne. „Meine Emotionen waren nur ein Spiegelbild dessen, was ich gefühlt habe“, sagte er und forderte Pinot sogleich auf, sich ein frisches Trikot anzuziehen, um den Sponsor auch ordentlich ins Weltbild zu rücken.

So ist er eben, dieser Marc Madiot. Bei allen Emotionen: Zunächst zählt bei ihm nur die Professionalität.

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