Packendes Duell um den Vuelta-Sieg

Cobo pariert Froomes Attacke mit letzter Kraft

Foto zu dem Text "Cobo pariert Froomes Attacke mit letzter Kraft"
Chris Froome jubelt über seinen Vuelta-Etappensieg | Foto: ROTH

07.09.2011  |  (rsn) - Großer Schlagabtausch bei der letzten Bergankunft der 66. Vuelta a Espana. Der Gesamtzweite Chris Froome (Sky) attackierte auf den letzten beiden Kilometern der 17. Etappe den Gesamtführenden Juan José Cobo (Geox) und konnte sich nach 211 Kilometern hinauf nach Pena Cabarga den Tagessieg sichern. Allerdings konnte der zwischenzeitlich distanzierte Cobo auf den letzten Metern wieder zum Briten aufschließen und das Rote Trikot um 13 Sekunden verteidigen.

Nachdem Cobo zwei Kilometer vor dem Ziel das Tempo erhöht  und nur noch Froome an seinem Hinterrad hatte, konterte der Brite in den dichten Zuschauerspalieren seinen schärfsten Kontrahenten mit einem Angriff im 19 prozentigen Steilstück aus. Zunächst sah es so aus, als ob der mit der zweiten Luft nun wild pedalierende Sky-Profi die 22 Sekunden Rückstand auf den Spanier wettmachen könnte, doch 200 Meter vor dem Ziel schloss der zwischnezeitlich schwächelnde Cobo mit letzter Kraft wieder zu Froome auf und wollte diesen gar noch passieren.

In der letzten Kurve zog der gebürtige Kenianer allerdings an der Innenseite durch und sicherte sich mit einer Sekunde Vorsprung auf Cobo den Tagessieg. Froome richtete sich kurz auf und jubelte entkräftet über seinen ersten Saisonsieg.

"Das war der wohl härteste Tag auf dem Rad in meiner Karriere", so ein erschöpfter Froome nach seinem Coup.

Als dritter kam der Niederländer Bauke Mollema (Rabobank/+0:21) vor dem Iren Daniel Martin (Garmin/+0:24) und den Basken Igor Anton und Mikel Nieve (beide Euskaltel/+0:27)  ins Ziel. Siebter wurde der Italiener Marzio Bruseghin (Movistar/+0:29) vor dem Belgier Jurgen van den Broeck (Omega Pharma Lotto/+0:31).

In der Gesamtwertung trennten Cobo und Froome noch 13 Sekunden. Dahinter klafft eine größere Lücke zu Froomes Landsmann und Teamkollegen Bradley Wiggins, der im Finale nicht mit den Besten mithalten konnte und nun 1:41 Minuten hinter Cobo liegt. Platz vier nimmt Mollema mit 2:05 Minuten Rückstand ein, vor dem Russen Denis Mentschow (Geox/+3:48).

Das mit 211 Kilometern längste Teilstück der Vuelta wartete mit verschiedenen Spitzengruppen auf, zu der immer wieder auch Johannes Fröhlinger (Skil-Shimano) zählte. Allerdings wurde keiner der Ausreißergruppen ein größerer Zeitvorsprung zugestanden, so dass die Favoritengruppe geschlossen in den 6,1 Kilometer langen und im Schnitt fast zehn Prozent steilen Schlussanstieg hineingingen.

Zunächst attackierten der Ire Daniel Martin (Garmin-Cervelo), der Italiener Marzio Bruseghin (Movistar) und der Däne Chris Anker Sörensen (Saxo Bank), aber gut drei Kilometer vor dem Ziel war das Trio gestellt, nachdem im Feld der Belgier Van den Broeck das Tempo erhöht hatte. Van den Broeck war es auch, der das Rennen kurzzeitig anführte. Er wurde jedoch vom antretenden Cobo und dem an seinem Hinterrad klebenden Froome an der Zwei-Kilometer-Marke, ein- und überholt. Die letzten beiden Kilometer verliefen über Steigungsgrade von knapp 20 Prozent.

An einer dieser Steilstellen setzte Froome seine Attacke und konnte Cobo distanzieren. Dieser schlug allerdings zurück und konnte 200 Meter vor dem Ziel wieder zu Froome aufschließen. Der Brite hatte allerdings das bessere Ende für sich und holte sich nach einem neuerlichen Antritt 50 Meter vor dem Ziel mit einer Sekunden Vorsprung den Tagessieg.

Später mehr

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.07.2019Froome offiziell zum Vuelta-Sieger 2011 erklärt

(rsn) - Jetzt ist es offiziell: Chris Froome darf sich den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana 2011 in seine Palmares eintragen. Nachdem Juan José Cobo nachträglich vom Radsportweltverband UCI wegen

13.06.2019Cobo acht Jahre nach Vuelta-Coup gesperrt - Froome bald Sieger?

(rsn) - Fast acht Jahre nach seinem Triumph bei der Vuelta a Espana 2011 wird Juan José Cobo diesen Sieg wohl aberkannt bekommen. Unter Verweis auf Auffälligkeiten in seinem Biologischen Pass sperrt

26.10.2011UCI: Keine positiven Dopingtests bei Vuelta a Espana 2011

(rsn) – Bei der diesjährigen Vuelta a España gab es keine positiven Dopingtests, wie der Radsportweltverband UCI gegenüber cyclinggnews.com bestätigte. Demnach hat das bei der Welt-Anti-Doping-A

13.09.2011Vuelta der Genesenen

(rsn) – Die Vuelta a Espana 2011 wird aus mehreren Gründen in Erinnerung bleiben. Sie brachte Rekorde wie etwa die neun verschiedenen Gesamtführenden im Verlauf der Rundfahrt oder das vierte Bergt

12.09.2011Cobo besiegt die Depression

Madrid (dpa) - Juan José Cobo konnte sein Glück kaum fassen. Vor drei Monaten wollte er mit dem Radsport aufhören, sein Geox-Team kam sogar nur mit einer Wild Card ins Rennen. Nun kürte sich der 3

11.09.2011Cobo gewinnt die 66. Vuelta a Espana

(rsn) – Juan José Cobo (Geox) hat die 66. Vuelta a Espana gewonnen. Der Spanier ließ auf der 95 Kilometer langen Schlussetappe mit Ziel in Madrid nichts mehr anbrennen und verteidigte seinen Vorsp

11.09.2011Moncoutie will 2012 Jose Luis Laguia überflügeln

(rsn) – Und wieder hängt David Moncoutie (Cofidis) noch ein Jahr dran. Nach seinem vierten Bergtrikot in Folge bei der Vuelta a Espsna will der Franzose den bisherigen Rekordhalter José Luis Lagui

11.09.2011Zeitbonifikation macht Cobo zum Vuelta-Sieger

(rsn) – Bei der Tour de France abgeschafft, entscheiden sie bei der Spanien-Rundfahrt wohl über den Gesamtsieg: die Zeitbonifikationen bei den Zielankünften. Würde man sie aus der momentanen Wert

10.09.2011O`Grady machte Bennati Beine

(rsn/dpa) - Italienischer Dreifachsieg auf der 20. Vuelta-Etappe. Daniele Bennati (Leopard-Trek) setzte sich nach 185 Kilometern von Bilbao nach Vitoria im Sprint einer großen Spitzengruppe gegen sei

10.09.2011Baske Anton versöhnt sich mit Sieg in der Heimat

(rsn) - Vor dem Start der 66. Vuelta a Espana hatte sich Igor Anton (Euskaltel-Euskadi) die Fahrt durch das Baskenland anders vorgestellt. Beim ersten Besuch nach 33 Jahren wollte er als Gesamtführen

10.09.2011Froome: "Werde bis Madrid um Rot kämpfen"

(rsn) – Chris Froome (Sky) hat auf der 19. Etappe mit Ziel im baskischen Bilbao nichts unversucht gelassen, um den Spanier Juan José Cobo (Geox) aus dem Roten Trikot zu fahren. Im letzten Anstieg d

09.09.2011In Bilbao ist Baskenball

(rsn) - Nach 33 Jahren kehrte die Spanien-Rundfahrt wieder ins Baskenland zurück. In Bilbao durften sich die Basken dann auch gleich über einen Sieg von Lokalmatador Igor Anton (Euskaltel) freuen. D

Weitere Radsportnachrichten

12.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Vermaerke wechselt als Allround-Helfer zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)