Thüringer gewinnt Premiere des Berliner ProRace

Kittel freut sich jetzt schon auf das nächste Jahr

Von Wolfgang Brylla

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Marcel Kittel (Skil-Shimano) bejubelt seinen Sieg beim Berliner ProRace. Foto: ROTH

22.05.2011  |  (rsn) - Nach einem atemberaubenden Sprintfinale auf der Straße des 17. Juni holte sich der Thüringer Marcel Kittel (Skil-Shimano) den Sieg beim ProRace Berlin. Der 23-jährige Newcomer des Jahres verwies den Italiener Giacomo Nizzolo (Leopard-Trek) – am Ostermontag bereits Dritter bei Rund um Köln - auf Rang zwei. Platz drei ging an den Russen Alexei Markov, der im Trikot der russischen Nationalmannschaft ins Rennen gegangen war.

Nach elf Jahren kehrte der Profiradsport wieder nach Berlin zurück. Die deutsche Hauptstadt begrüßte die 22 Teams, die beim ProRace starteten, mit angenehmen Sommertemperaturen und wolkenlosem Himmel. In der Stadtmitte rund um das Brandenburger Tor, wo der Start erfolgte, versammelten sich Tausende radsportbegeisterte Fans, die schon am Vormittag bei dem Jedermann-Rennen die Hobbyfahrer anfeuerten.

Bei der offiziellen Mannschaftsvorstellung galt die größte Aufmerksamkeit drei Fahrern. Die Fotoreporter umringten vor allem den viermaligen Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara (Leopard-Trek), der zugab, überhaupt das erste Mal in Berlin zu sein. „Das ist meine Premiere. Es ist schön vor dieser fantastischen Kulisse Rennen zu fahren“, sagte der 30 Jahre alte Schweizer.

Im Rampenlicht standen zudem Andre Greipel (Omega Pharma-Lotto) und Kittel. Kurz vor dem Startschuss fragte Radsport-News Greipel, ob er bei ProRace auf Sieg fahren würde. „Klar“, antwortete der Hürther trocken, „sonst wäre ich nicht hier“.

Zum erweiterten Favoritenkreis gehörte auch Tino Thömel vom Team NSP. In den letzten Wochen glänzte der 23-Jährige mit guten Ergebnissen in Polen und Griechenland, wo er Etappen bei Szlakiem Grodów Piastowskich und Tour of Hellas für sich entscheiden konnte. „Die Form stimmt, ich fühle mich gut. Aber ehrlich gesagt, es wäre schon ein Erfolg, wenn ich unter die besten Fünf komme. Denn gegen viele Fahrer, die hier starten, bin ich noch nie gesprintet“, sagte Thömel vor dem Start zu Radsport-News.

Das Fahrerfeld musste zuerst eine 117 Kilometer lange Schleife südlich von Berlin in Angriff nehmen. In der ersten Rennhälfte bildete sich eine neunköpfige Ausreißergruppe. Ihr Glück in der Flucht suchten u.a. Andreas Klier (Garmin-Cervélo), Marcus Burghardt (BMC Racing), Stuart O’Grady (Leopard-Trek), Steffen Radochla (Nutrixxion) und Michael Albasini (HTC-High Road). Sehr schnell fuhren sie einen Vorsprung von etwa drei Minuten auf das jagende Peloton heraus und verdoppelten diesen dann im weiteren Rennverlauf.

In Berlin warteten auf die Fahrer noch acht Runden durch die Stadtmitte. Die Strecke führte durch die Ebertstraße, Hofjägerstraße, um den Großen Stern und endete auf der Straße des 17. Juni, wo sich auch die Zielankunft befand. Die Veranstalter bezeichneten die drei Kilometer lange Zielpassage als „die längste Zielgerade der Welt“. Auf der ersten Runde schrumpfte die Spitzengruppe auf sechs Fahrer, weil Burghardt das Tempo erhöhte. Ihr Vorsprung aber auf die Verfolger blieb konstant und oszillierte um 1.50 Minuten. Im Peloton waren die Fahrer der polnischen Equipe CCC Polsat sehr aktiv, die ihren Sprinter André Schulze in Position fuhren wollten. Erst 500 Meter vor dem Ziel wurde der letzte der Ausreißer gestellt und es kam zur erwarteten Sprintentscheidung.

Im Finale hatte Kittel vor Nizzolo und Markov die Nase vorn und bestätigte damit seine derzeit überragende Form. „Es gab Momente, wo ich befürchtete, dass die Ausreißer ihren knappen Vorsprung ins Ziel retten werden, aber wir haben sie doch noch geschnappt. Ich bin glücklich und jetzt schon gespannt auf das nächste Jahr“, sagte Kittel nach seinem sechsten Saisonsieg.

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