Giro d´Italia: Greipel-Anfahrer gewinnt 9. Etappe

Goss ist der Boss, Förster Vierter

Foto zu dem Text "Goss ist der Boss, Förster Vierter"
Matthew Goss (HTC-Columbia) gewinnt die 9. Etappe des Giro d´Italia. Foto: ROTH

17.05.2010  |  (rsn) – Nicht André Greipel, sondern sein Anfahrer Matthew Goss hat HTC-Columbia beim Giro d’Italia den heiß ersehnten Etappensieg beschert. Der australische Neuzugang gewann im Dauerregen die 9. Etappe über 188 Kilometer von Frosinone nach Cava De' Tirreni im Massensprint vor dem Italienischen Meister Filippo Pozzato (Katjuscha) und dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Transitions). Als Vierter sorgte Milram-Sprinter Robert Förster für ein weiteres Spitzenergebnis des Dortmunder Rennstalls. Greipel, der nach seiner Erkrankung zu Giro-Beginn offensichtlich noch immer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, spielte keine Rolle im Kampf um den Tagessieg.

Während die Italiener weiter auf ihren ersten Sieg warten müssen, sorgte Goss bereits für den dritten Erfolg der Australier. Zuvor waren bereits Matthew Lloyd (Omega Pharma-Lotto) und Cadel Evans (BMC Racing) erfolgreich gewesen.

An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich nichts. Der Kasache Alexander Winokurow (Astana) verteidigte souverän sein Rosa Trikot vor Evans und dem Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas).

Der Italiener Gianpaolo Cheula (Footon-Servetto), der Niederländer Tom Stamsnijder (Rabobank), der Kanadier Michael Barry (Sky) und der Russe Michail Ignatiev (Katjuscha) nutzten bereits bei Rennkilometer neun die Chance zur Flucht. Die Sprinterteams; unterstützt von Astana und Liquigas, ließen aber von Anfang an keine Zweifel daran, dass sie nicht gewillt waren, dem Quartett einen großen Vorsprung zu gewähren. Heraus kam ein flotter Schnitt von 44 km/h in den ersten drei Rennstunden.

Nachdem der Abstand zwischenzeitlich schon auf unter eine Minute geschrumpft war, ließ das Feld kurzeitig nochmal die Zügel lockerer und forcierte erst wieder auf den letzten 30 Kilometern – vor allem, nachdem sich Columbia mit mehreren Fahrern vor das Feld gespannt hatte. An der 25 Kilometer-Marke war der Rückstand wieder auf unter eine Minute gedrückt.

Kurz darauf entwickelte sich nicht nur ein Duell zwischen Ausreißern und Verfolgern, sondern auch ein unerwarteter Kampf zwischen den Klassementfahrern Winkourow und Evans. Der Astana-Kapitän hatte sich mit mehreren seiner Helfern an den vorderen Positionen aufgehalten, als sich das Feld durch die Tempoarbeit von Columbia teilte. Nicht so jedoch Evans und die Italiener Michele Scarponi (Androni) und Stefano Garzelli (Acqua &Sapone). Sofort schickte der aufmerksame Winokurow seine Leute nach vorn, um seine Konkurrenten abzuhängen. Doch nach knapp zehn Kilometern war der größte Teil des Feldes wieder beisammen. Es fehlte allerdings Carlos Sastre (Cervélo TestTeam). Der Spanier, dem bei diesem Giro das Pech an den Reifen klebt, schaffte nach einem späten Defekt nicht wieder den Anschluss.

Die kurzzeitige Verschnaufpause nach dem Zusammenschluss des Feldes nutzte Ignatiev , um sich gut zehn Kilometer vor dem Ziel von seinen drei Konkurrenten abzusetzen. Nur Barry schloss wieder zum Russen auf, während Stamsnijder und Cheula vom Feld geschluckt wurden. Nach einem zwischenzeitlichen Vorsprung von 20 Sekunden waren Barry und Ignatiev gestellt, als sich das Feld wieder organisiert hatte.

Auf den letzten vier, leicht ansteigenden Kilometern stieg zunächst Columbia aus der Führungsarbeit aus. Die Favoriten belauerten sich, auch Winokurow zeigte sich ganz vorne. Linus Gerdemann (Milram) war einer der Fahrer, die es mit einem Antritt versuchten. Aber der Münsteraner kam ebenso wenig weg wie auf dem letzten Kilometer der Schweizer Rubens Bertogliati (Androni). Kurz zuvor hatte Sky einen Zug für Greg Henderson aufgebaut, gefolgt von Garmin. Gegen die geballte Sprintermacht war Bertogliati chancenlos. Im Finale sprinteten auch Evans und Winokurow bis wenige Meter vor dem Zielstrich mit. Am Ende setzte sich allerdings Goss mit deutlichem Vorsprung vor Pozzato, Farrar und dem stark aufkommenden Förster durch.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.06.2010McQuaid: Giro-Dopingtests alle unauffällig

Edinburgh (dpa) - UCI-Präsident Pat McQuaid spricht drei Wochen vor dem Start der Tour de France von „ermutigenden Zeichen“ im Anti-Dopingkampf. Die Tests des vergangenen Giro d`Italia „sehen n

01.06.2010Lampre zieht gegen Liquigas den Kürzeren

(rsn) – Das mit Spannung erwartete Giro-Duell der beiden italienischen ProTour-Teams fiel aus – zu überlegen präsentierte sich Ivans Bassos Liquigas-Team gegen die Lampre-Mannschaft von Damiano

31.05.2010Basso: "Wir greifen Contador bei der Tour an"

(rsn) - Ivan Basso im Glück. Kurz nachdem er zum zweiten Mal den Giro d’Italia gewann, gab der Liquigas-Kapitän die baldige Geburt seines dritten Kindes bekannt. Im Interview mit cyclingnews.com

31.05.2010Evans: "Rang fünf etwas enttäuschend"

(rsn) – Auf Platz fünf beendete Weltmeister Cadel Evans (BMC Racing) den zweiten Giro d’Italia seiner Karriere – ein Ergebnis, mit dem der Australier nicht zufrieden war. "Wir alle traten an, u

30.05.2010Giro-Sieger Basso stärker als 2006?

Verona/Hamburg (sid/dpa/rsn) - Ivan Basso hat sich im alten Amphitheater von Verona zum König des 93. Giro d`Italia gekrönt. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Dieser Sieg ist fantastisch“, sagte B

30.05.2010Basso als "Champion wieder geboren"

Verona (dpa) - Ivan Basso (Liquigas) hat zum zweiten Mal nach 2006 den Giro d`Italia gewonnen. Vier Jahre nach seinem ersten Triumph verwies der 32-Jährige in der Endabrechnung den Spanier David Arro

30.05.2010Basso nach "tiefem Fall" wieder ganz oben

Verona (dpa) - Ivan Basso ist wieder da. 21 Monate Monate nach Ablauf seiner Dopingsperre trumpfte der 32-Jährige beim 93. Giro d`Italia wie zu alten Zeiten auf.Der Italiener, der mit einem relativ k

30.05.2010Startliste Zeitfahren des 93. Giro d´Italia

(rsn) - Marco Corti eröffnet als Letztplazierter des Gesamtklassements das Zeitfahren von Verona um 14:40 Uhr. Im Abstand von einer Minute gehen die Fahrer auf die 15 Kilometer lange Strecke. Vor den

29.05.2010Tschopp siegt! Evans attackiert zu spät

Ponte di Legno-Tonale (dpa) - Ivan Basso steht beim Giro d`Italia vor seinem zweiten Gesamtsieg nach 2006. Der italienische Liquigas- Kapitän verteidigte auf der letzten Bergetappe sein 24 Stunden zu

28.05.2010Evans gibt den Kampf um das Rosa Trikot auf

(rsn) – Nach der 19. Etappe des Giro d’Italia ist Cadel Evans (BMC Racing) nicht nur vom vierten auf den fünften Platz der Gesamtwertung zurückgefallen, sondern wohl auch keine Chance auf den Ge

28.05.2010Wiederholt sich für Basso Giro-Geschichte?

(rsn) – Aprica war auch diesmal für Ivan Basso (Liquigas) eine Anstrengung wert. 2006, dem Jahr als er den Giro gewann – und kurz darauf wegen seiner Verstrickung in die Operacion Puerto von der

28.05.2010Basso strahlt in Rosa

(sid/rsn/dpa) - Zwei Tage vor dem Ende des 93. Giro d´Italia hat der Italiener Ivan Basso (Liquigas) das Rosa Trikot erobert und damit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2006 dicht vor Augen. Der Ende 20

Weitere Radsportnachrichten

03.07.2025Das Bergtrikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

03.07.2025Intermarché - Wanty präsentiert Zimmermanns neues Trikot

(rsn) – Nachdem Georg Zimmermann am Sonntag die Deutschen Meisterschaft gewonnen hatte, mussten die Trikot-Designer bei Intermarché – Wanty an die Arbeit. Und das ist etwas, was zu dieser Zeit de

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)