Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt

Milram will im Taunus die Vorentscheidung

Foto zu dem Text "Milram will im Taunus die Vorentscheidung"
Milram bei Eschborn-Frankfurt 2009 Foto: ROTH

01.05.2010  |  (rsn) – Beim hessischen Frühjahrsklassiker Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt schaut die Konkurrenz auf das deutsche Team Milramn. Nicht nur, weil die Dortmunder Equipe vor heimischem Publikum gefordert ist, sondern mit Fabian Wegmann auch den Titelverteidiger ins Rennen schickt.

"Das ist eines meiner Lieblingsrennen. Die Titelverteidigung wäre ein Traum", sagte Wegmann am Abend vor dem Rennen im Gespräch mit Radsport News. Der Freiburger hatte in diesem Jahr noch nicht viel Glück. Einem Schlüsselbeinbruch mit fünfwöchiger Zwangspause folgte beim Ardennenklassiker Flèche Wallone ein weiterer heftiger Sturz, bei dem er auf einer Leitplanke aufschlug. "Ich habe Prellungen, einen Bluterguss am linken Daumen und Probleme, den Lenker zu halten. Zum Glück ist die Schulter auskuriert", sagte Wegmann, der mit Blick auf seinen vermutlich schärfsten Konkurrenten auf eine Rennentwicklung wie im vergangenen Jahr hofft: "Es ist ja kein Geheimnis. Wir müssen im Taunus die Vorentscheidung suchen und André Greipel isolieren oder abhängen. Einen Greipel darf ich nicht mit auf die Schlussrunde nehmen."

Allerdings war letztes Jahr das ansteigende Finale am Riedberg wie gemacht für den Freiburger. Die drei Schlussrunden um die Alte Oper herum sind dagegen bretteben, was Wegmann zur Prognose veranlasste: „Im Sprint haben wir gegen ihn keine Chance.“

Auch für Milram-Teamchef Gerry Van Gerwen ist „Greipel in einem Massensprint der Favorit – deshalb müssen wir vorher was machen.“ Seinem Kapitän traut der Niederländer die Wiederholung seines Vorjahressiegs zu: „Fabian war bei den Ardennen-Klassikern besser als erwartet. Er wird sicher um den Sieg mitfahren“, so Van Gerwen optimistisch.

Auch Wegmanns Teamkollege, der Vorjahresdritte Christian Knees, hofft auf die Ankunft einer kleinen Gruppe und kündigte als Strategie an: „Am ersten Berg mit den Attacken beginnen und am letzten aufhören. Dann müsste Greipel normalerweise weggeflogen sein“, so der Euskirchener, der sich auch selber etwas ausrechnet: „Selbst im Flachen bin ich ja kein ganz so schlechter Sprinter.“ Als weitere Trümpfe hat Milram noch Linus Gerdemann im Ärmel, der am Freitag lange im Stau steckte und erst spät am Abend zur Mannschaft stieß.

Greipel reagierte gegenüber Radsport News gelassen auf die Kampfansagen aus dem Milram-Lager: „Sie können versuchen uns abzuhängen, aber wir werden versuchen, am Ende das Loch wieder zuzufahren“, sagte der Hürther, in dieser Saison bereits elfmal erfolgeich. „Das wird sicher nicht einfach für uns, aber selbst wenn wir im Taunus abgehängt werden sollten, bleiben noch 40 Kilometer bis ins Ziel. Sicher wollen wir das Rennen gewinnen. Wir haben aber noch andere Karten, die wir spielen können, wie Tony Martin oder Matthew Goss. Ich hoffe, dass ich gut über die Berge komme und aus einer 30- bis 40-Mann-Gruppe um den Sieg mitfahren kann.“

Auch wenn Greipels Teamkollege Tony Martin seit einiger Zeit in der Schweiz lebt, betrachtet er den 203 Kilometer langen Taunus-Klassiker weiter als Heimrennen. „Schließlich habe ich hier Tausende von Kilometern trainiert“, sagte der 25-Jährige, der Columbias Antwort auf die zu erwartenden Milram-Attacken im Taunus geben soll. „Mal schauen, ob ich in einer Ausreißergruppe selber aktiv werden kann oder als Helfer für André fungiere“, so Martin, eine von mehreren Optionen von Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag. „Wir setzen nicht ausschließlich auf Greipel“, kündigte der Westfale gegenüber Radsport News an. „Wir können in Fluchtgruppen dabei sein und mit Tony Martin das Rennen im Taunus, wenn es ganz, ganz schwer wird, mitbestimmen. Und können auf André Greipel im Sprint hoffen, wenn wir mit ihm auf die Zielgerade kommen. Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir diesmal das Rennen nicht selbst machen müssen. Das kam in diesem Jahr nicht so oft vor. Milram ist das Heimteam, wir werden reagieren und versuchen, davon zu profitieren.“

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.05.2010Aldag in Frankfurt sauer auf sein Columbia-Team

(rsn) - Höchststrafe für das erfolgsverwöhnte Team HTC-Columbia. Auf dem Bürgersteig mussten die Fahrer in Frankfurt zurück ins Teamhotel rollen. Sie waren mit dem Hauptfeld aus dem Rennen genomm

03.05.2010Denk: "Das war sensationell"

(rsn) – Mit einem couragierten Auftritt hat das neue deutsche NetApp-Team beim hessischen Frühjahrsklassiker Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt für Furore gesorgt . Gleich drei NetApp-Prof

03.05.2010Nutrixxion mit Auftritt bei Eschborn-Frankfurt zufrieden

(rsn) – Auch wenn es mit den angestrebten Platz unter den ersten Zehn nicht klappte, herrschte beim Dortmunder Team Nutrixxion nach dem hessischen Klassiker Rund um den Finanzplatz Frankfurt-Eschbor

02.05.2010Aldag: "Den anderen Sportarten zwei Schritte voraus"

Berlin (dpa) - Der Radsport ist nach Ansicht von Rolf Aldag im Anti-Dopingkampf den anderen Sportarten „zwei Schritte voraus“. Er hoffe, „dass sich das irgendwann auszahlt“, sagte der Columbia

02.05.2010Jetzt will Wegmann einen Giro-Etappensieg

Frankfurt/Main (dpa) - Fabian Wegmann kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. „Fantastisch, dieser Sieg ist wie eine Befreiung“, freute sich der gebürtige Münsteraner die Wiederholung seines

01.05.2010Wegmann wie Anderson und Peeters

(sid) - Altes Bild am neuen Ziel vor der Alten Oper: Fabian Wegmann hat seinen Titel beim deutschenKlassiker in Frankfurt erfolgreich verteidigt. Der Freiburger vom Team Milram triumphierte bei Rund u

01.05.2010Wegmann pokert sich zum Sieg

Frankfurt (rsn) - Dieser Sieg war der Bankenstadt Frankfurt würdig, die in der Finanzkrise eine der Hochburgen der Zocker war. Im Gegensatz zu Fabian Wegmann haben aber viele verloren. Der Freiburger

01.05.2010Wegmann zeigt großes Kino an der Alten Oper

(rsn) Fabian Wegmann hat den hessischen Klassiker Rund um den Finanzplatz Eschborn Frankfurt (Kat. 1.HC) gewonnen und damit seinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholt. Der Münsteraner siegte im Sprint e

01.05.2010Diesmal will sich McEwen nicht abhängen lassen

(rsn) – Auf der Strecke ist Robbie McEwen (Katjuscha) als Raubein verschrien, der keinem (Sprint)-Duell aus dem Weg geht. Auf der Pressekonferenz am Abend vor dem hessischen Frühjahrsklassikers Run

30.04.2010Großes Sprinterfinale an der Alten Oper?

(rsn) - Nach dem Intermezzo Eschborn Frankfurt City Loop geht das ehemalige Henninger-Turm-Rennen 2010 unter dem Namen Rund um den Finanzplatz Eschborn Frankfurt in die nächste Runde. Während am Sa

29.04.2010Vorarlberg-Corratec will ein Topergebnis einfahren

(rsn) – Mit breiter Brust tritt das österreichische Team Vorarlberg-Corratec am 1. Mai beim hessischen Klassiker "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" (ehemals Rund um den Henninger Turm) an

29.04.2010Sinkewitz am 1. Mai nur Zuschauer

(sid) - Erst ausgepackt, jetzt arbeitslos: Wenn sich am Samstag in Frankfurt/Main die Kollegen zum traditionellen hessischen Frühjahrsklassiker  treffen, bleibt Patrik Sinkewitz wieder nur die Zusch

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Mo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)