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13.05.2008 | (rsn) - Nach der langwierigen, rund zweieinhalb Stunden langen Überfahrt von Sizilien auf das italienische Festland ließen die Fahrer das Rennen auf der 4. Etappe von Pizzo Calabro nach Catanzaro-Lungomare gemächlich angehen. Tempo machte nur der Belgier Rik Verbrugghe – und das von Anfang an. Die verwegene Fluchtaktion sollte nach Auskunft von des Cofidis-Sportdirektors eine Protestaktion gegen den gestrigen chaotischen Transfer sein.
Unmittelbar nach dem Start setzte sich der Verbrugghe ab und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Zwischenzeitlich sicherte sich der 33-jährige Rouleur die einzige Bergwertung des Tages am Passo di Pietra Spada. 105km vor dem Ziel hatte Verbrugghe rund zehn Minuten Vorsprung. Das Feld bummelte auch zu diesem Zeitpunkt noch und lag eine halbe Stunde hinter dem langsamsten errechneten Schnitt von 37km/h. Auch an der einzigen Sprintwertung des Tages hatte sich bei mittlerweile einsetzendem leichtem Regen nichts an der Konstellation geändert.
Erst als sich Liquigas, das Team des Gesamtführenden Franco Pellizotto, sowie die Sprinterteams um Milram nach der Sprintwertung sich vor das Feld spannten, sank der Vorsprung des nimmermüden Belgiers schnell zusammen: 30km vor dem Ziel betrug er nur noch rund 6:00 Minuten. Danach verließen Verbrugghe augenscheinlich die Kräfte, während das Feld mit vollem Tempo heranjagte. 25km vor dem Ziel trennten Ausreißer und Verfolger nur noch vier Minuten.
In der letzten Steigung des Tages zeigte sich auch Quick Step (für Weltmeister Paolo Bettini) an der Spitze und versuchte, das Feld auseinanderzufahren. Noch in den Straßen von Catanzaro und vor der Abfahrt wurde Verbrugghe 18km vor dem Ziel nach einer Alleinfahrt über 165km vom heranjagenden Feld geschluckt, das sich seinerseits aufgrund der Quick Step-Tempoarbeit geteilt hatte.
Nachdem in der Spitze aber das Tempo wieder herausgenommen wurde, schaffte die kurzzeitig abgehängte Gruppe wieder den Anschluss. Ein letzter Angriff von Bettini verpuffte wirkungslos, so dass das große Feld die letzten 10km geschlossen anging. High Road machte von da an Tempo für Mark Cavendish und löste sich dabei mit Lampre (für Miko Lorenzetto) ab.
Die Arbeit sollte sich für den T-Mobile-Nachfolger lohnen. Zwar fuhr der hellblaue Milram-Zug seinen Kapitän Erik Zabel auf den letzten Kilometer. Aber nachdem ein spektakulärer Massensturz das Feld gesprengt hatte, tankte sich Cavendish an den Konkurrenten vorbei und setzte sich mit seinem kraftvollen Antritt deutlich vor Förster, der auf den letzten Kilometern noch an Bennati vorbei zog, durch.
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