Mit 38 erster Giro-Start

Poitschke: Zabel zum Etappensieg verhelfen

Foto zu dem Text "Poitschke: Zabel zum Etappensieg verhelfen"

Enrico Poitschke

Foto: Team MILRAM/ Tim de Waele

07.05.2008  |  (rsn) – Im reifen Rennfahreralter von 38 Jahren bestreitet Enrico Poitschke (Milram) seinen ersten Giro d’Italia. Gemeinsam mit seinem Kapitän Erik Zabel wurde der Görlitzer erst kurzfristig für die Italien-Rundfahrt nominiert. Im Gespräch mit Radsport news schildert Poitschke seine Aufgaben und Ziele beim zweitgrößten Radrennen der Welt.

Im letzten Jahr gaben Sie Ihr Tour-Debüt. Diesmal ist der Giro dran. Haben Sie mit 38 Jahren noch mit so einem späten Glück gerechnet?

Poitschke: Die Tour im letzten Jahr war schon ein Highlight, das war etwas ganz Außergewöhnliches. Aber als ich vor zweieinhalb Jahren zu Milram wechselte, hatte ich schon darauf spekuliert, auch die großen Rundfahrten zu bestreiten. Ich weiß, was ich auch noch in meinem Alter leisten kann. Der Giro ist eine schöne Herausforderung, aber doch nicht so wie die Tour. Und nachdem ich in meinem ersten Milram-Jahr auch schon die Vuelta gefahren bin, habe ich da doch auch schon ein bisschen Routine.

Wann stand fest, dass Sie am Giro teilnehmen werden?

Poitschke: Ich hatte schon im Dezember bei einer Besprechung den Wunsch geäußert, den Giro fahren zu dürfen. Aber vor etwa zwei Wochen hieß es zunächst, ich wäre nicht dabei. Ich war damals auch leicht erkältet und die Teamleitung hatte wohl anders geplant. Aber nachdem Petacchi absagen musste und Zabel als neuer Kapitän nominiert wurde, wurde auch mein Programm wieder umgestellt. Und jetzt bin ich dabei.

Was wird Ihre Aufgabe sein?

Poitschke: Ich werde natürlich Erik Zabel unterstützen und versuchen, ihn so lange wie möglich aus dem Wind zu halten, damit er eine Etappe gewinnen kann. Wir haben ja keinen Fahrer für die Gesamtwertung dabei, so dass wir uns auf Etappen konzentrieren werden.

Welches persönliche Ziel haben Sie?

Poitschke:  Ich will meine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllen und da interessiert es mich nicht, ob ich als 69. oder als 140. der Gesamtwertung in Mailand ankomme. Wenn es so sein sollte, dass ich in einer Gruppe dabei bin und kein Sprintentscheidung zu erwarten ist, werde ich natürlich versuchen, das bestmögliche Ergebnis für mich zu erzielen. Aber alles in allem habe ich keine eigenen Ambitionen.

Der Giro hat auch diesmal wieder ein schweres Profil. Gibt es Etappen, vor denen Sie besonderen Respekt haben?

Poitschke: Ich befasse mich grundsätzlich erst nach meiner Ankunft vor Ort mit dem Profil. Aber natürlich habe ich gelesen, dass vor allem die letzte Woche sehr schwer sein soll. Aber es macht keinen Sinn, sich jetzt schon einen Kopf über die dritte Woche zu machen. Da kann schon so viel vorher passieren – und das Rennen wird auch schon am Anfang schwer genug sein.

Was trauen Sie Ihrem Kapitän Erik Zabel beim Giro zu?

Poitschke: Ich bin mir sicher, dass Erik eine Etappe gewinnen kann. Er ist in sehr guter Form.

Sie werden mit dem Giro alle drei großen Rundfahrten bestritten haben. Wird es dann der passende Anlass sein, um nach diesem Jahr die Karriere zu beenden?

Poitschke: Das werden wir im Juli/August entscheiden. Aber so, wie es jetzt aussieht, ist am Ende der Saison wohl Schluss.

Irritiert es sie nicht, wenn Sie als einer der ältesten Fahrer im Feld bei Vuelta, Tour und Giro in die Kategorie „Neuling“ eingeordnet werden?

Poitschke: Nein. Es ist ja nicht so, dass ich keine Erfahrungen hätte. Ich bin ja auch in Italien schon große Rennen gefahren wie Mailand-San Remo und Tirreno Adriatico. Letztlich ist auch der Giro nur ein Radrennen. Und da habe ich einige Routine drin.

Mit Enrico Poitschke sprach Matthias Seng.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.10.2009Dopingproben des Giro 2008 nachgetestet

Padua (dpa/rsn) - Dem Giro d´Italia 2008 droht ein Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft in Padua hat bei sechs bis sieben Teilnehmern des vergangenen Jahres Hinweise auf Blutdoping mit CERA gefunden.Die

24.08.2009UCI will Giro-Proben von 2008 nachuntersuchen lassen

Rom (dpa) - Der Internationale Radsportverband UCI will alle Dopingproben des Giro d`Italia 2008 nachträglich auf das Blutdopingmittel CERA untersuchen lassen. "CERA wurde erstmals bei der Tour im ve

06.08.2009UCI will Giro-Proben von 2008 nachtesten lassen

(rsn) – Meinungsumschwung bei der UCI: Der Radsport-Weltverband will die Dopingkontrollen vom Giro d’Italia 2008 nun doch auf das Blutdopingmittel CERA nachuntersuchen lassen. Die italienische Pol

09.10.2008Keine Nachuntersuchungen von Giro-Dopingproben

(rsn) – Im Gegensatz zur Tour de France wird zum Giro d’Italia keine Nachuntersuchungen auf das EPO-Präparat CERA geben. „Der Giro hat die nötigen Kontrollen bereits vorgenommen“, sagte Giro

09.06.2008Klöden oder Leipheimer sollten Giro gewinnen

(rsn) - Manchmal kommt es anders als man denkt! „Ich muss gestehen, dass wir mit Contador die Dauphiné Libéré gewinnen wollten“, verrät Astana-Chef Johan Bruyneel der belgischen Tagesszeitung

02.06.2008Rabobank sauer wegen Browns Giro-Auftritt

(rsn) - Mit dem erhofften Top-Fünf-Ergebnis von Denis Mentschow, aber ohne Podiumsplatzierung trat das Rabobank-Team die Heimreise vom Giro d`Italia an. Vor allem Graeme Brown, auf der Papierform ei

02.06.2008Zweifelhafte Gipfelstürmer

(rsn) – Das hat es bisher noch nicht gegeben. Ein Zweitdivisionär lässt beim zweitwichtigsten Radrennen der Welt die Eliteteams in den Bergen im wahrsten Sinn des Wortes stehen und gewinnt die Ges

02.06.2008Tony Martin: Sieben Sekunden fehlten zum großen Coup

(rsn) - Am Ende noch mal richtig einen rausgehauen: So dürfte die Giro-Bilanz von Tony Martin lauten. Der High Road-Neuzugang hielt beim Giro d`Italia, seiner ersten großen Landesrundfahrt, bis zum

02.06.2008Italiener dominieren, aber ein Spanier gewinnt

(rsn) - Wie erwartet dominierten die italienischen Teams und Fahrer den 91. Giro d´Italia. Den Gesamtsieg aber holte sich ein Spanier aus einem kasachischen Team mit Luxemburger Lizenz. Damit trug in

01.06.2008Urlauber Contador gewinnt den 91. Giro d`Italia

Mailand (dpa/rsn) - Alberto Contador hat 15 Jahre nach Miguel Indurain als zweiter Spanier den seit 1909 gefahrenen Giro d`Italia gewonnen. Im Finale setzte er sich bei seiner Giro-Premiere an der Spi

01.06.2008Contador und Ricco: Der große Showdown

(rsn) - Gerade einmal vier Sekunden trennen den Gesamtführenden Alberto Contador (Astana) von seinem schärfsten Rivalen Riccardo Ricco (Saunier Duval) vor dem abschließenden Einzelzeitfahren des G

01.06.2008Contador: Jetzt kann ich endlich in Urlaub gehen

(rsn) - Giro-Sieger Alberto Contador (Astana) hat in Andreas Klöden einen neuen Freund gefunden, Astana-Teamchef Johan Bruyneel zieht den Hut vor Contador und dem ganzen Team und Riccardo Ricco (Saz

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine