Zaugg-Tagebuch Paris-Nizza: 1. Etappe

Da half nur Wärmesalbe und positives Denken

Von Oliver Zaugg

10.03.2008  |  (rsn) - Bisher macht uns das Wetter bei Paris-Nizza nicht wirklich Freude. Nachdem es bereits gestern beim Prolog streckenweise geregnet hatte, wurde es heute noch schlimmer. Es regnete den ganzen Tag bei sehr niedrigen Temperaturen. Dazu wehte ein sehr starker Wind. Deshalb sah sich der Veranstalter auch veranlasst, die Etappe deutlich zu verkürzen.

Wir sind zunächst mit dem Teambus zum offiziellen Start gefahren. Dort haben wir uns dann mit Wärmesalben gegen das schlechte Wetter gewappnet. 15 Minuten vor dem Start sollten wir nur kurz aus dem Bus springen, uns in die Startliste eintragen. Dann kam jedoch die Ansage, dass der Start verlegt wird.

Also ging es mit dem Teambus zwei Stunden in Richtung neuer Startort. Wir kamen nur sehr langsam voran. Am meisten machte uns allen aber die mittlerweile eingezogen Wärmesalbe zu schaffen. Da wurde es einem richtig heiß.

Als das Rennen dann offiziell gestartet wurde, wehte der Wind etwas schwächer. Am Regen und der Kälte änderte sich aber nichts. Ich konnte mir unterwegs zeitweise keinen Riegel mehr aus der Trikottasche ziehen, weil ich kein Gefühl mehr in den Händen hatte. An solchen Tagen ist es enorm wichtig, positiv zu denken. Bereitet man sich mental auf einen Regentag vor, geht es einfacher, als wenn man jammert und denkt „Was ein mieser Tag“.

Sportlich lief es für das Team ganz passabel. Bei der Windkantenattacke von Quick.Step waren wir mit Davide Rebellin und Tom Stamsnijder vorne vertreten. Schumi hat leider über zwei Minuten verloren. Ich war in der "Windkantenphase" eigentlich ganz gut positioniert, brachte aber leider keinen richtigen Druck auf das Pedal und verpasste den Anschluss. So kam ich in der dritten Gruppe ins Ziel.

Durch die Etappenverkürzung waren wir zum Glück auch nur 2,5 Stunden und keine fünf Stunden unterwegs. Da war es nicht ganz so schlimm. Nach dem Rennen ging es dann im Mannschaftsbus gleich zum Duschen. Wir hatten schon regelrechte Erfrierungen. Das war schon heftig.

Oliver Zaugg fährt seit 2007 für das Team Gerolsteiner. Bei der Fernfahrt Paris-Nizza wird der 26-jährige Schweizer für Radsport news Tagebuch führen und von seinen Erlebnissen berichten.

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