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19.12.2006 | (Ra) - Ein insgeamt positives Fazit zieht das Teammanagement des deutsch-italienischen Milram-Rennstalls nach dessen erster Saison. 24 Siege und insgesamt 88-Podiumsplatzierungen schlagen für Milram im zu Ende gehenden Jahr zu Buche. Die meisten Erfolge – nämlich 13 - fuhr Sprinterstar Alessandro Petacchi ein; und das, obwohl der 32-jährige Italiener nach seinem schweren Sturz beim Giro monatelang ausfiel.
Martin Mischel, Vorstand Marketing und Vertrieb beim Sponsor Nordmilch, sieht die „Gründung und Etablierung des Teams Milram auf ganzer Linie gelungen. Es hat bereits einen guten Teamgeist entwickelt und sich bei den großen Radsportevents im Jahr 2006 durchaus positiv präsentiert.“
Teammanager Gianluigi Stanga bedauert vor allem die lange Verletzungspause von Petacchi: „Es war nicht die glücklichste Saison für uns, weil Petacchi bei der zweiten Etappe des Giro d'Italia schwer gestürzt und für lange Zeit ausgefallen ist“, so Stanga. „Dennoch war die Saison mit insgesamt 24 Siegen nicht schlecht. Zudem sind wir Zweiter bei den Weltmeisterschaften (Erik Zabel, d.R ed.) geworden, Zweiter bei Mailand – San Remo (Petacchi) und den Cyclassics (Zabel), Dritter bei Gent – Wevelgem (Petacchi) und Zweiter bei den italienischen Meisterschaften (Mirko Celestino).“
In der neuen Saison setzen Stanga und Commercial Manager Gerry Van Gerwen weiter auf ihre Erfolgsgaranten Petacchi und Zabel, erwarten aber auch eine Leistungssteigerung von Mirko Celestino, der in diesem Jahr viel Verletzungspech hatte. Große Hoffnungen setzt Van Gerwen zudem auf den spanischen Neuzugang Igor Astarloa, den Weltmeister von 2003. „Astarloa und Celestino haben beide die Fähigkeit, Rennen der hohen Kategorien zu gewinnen.“ Besonderes Lob verteilte Van Gerwen an Christian Knees, „unsere Entdeckung aus dem Jahr 2006. Er hat uns alle überrascht und ich glaube, dass ihm dies noch einmal in der nächsten Saison gelingen kann.“
Nicht viel ändern wird sich an den Saisonzielen. Stanga: „Die Ziele für die kommende Saison sind die Gleichen wie für 2006: Wir wollen Etappen bei den großen Rundfahrten gewinnen. Außerdem wollen wir bei Mailand – San Remo, den Vattenfall Cyclassics, bei Gent – Wevelgem und den Weltmeisterschaften in Stuttgart Siege einfahren.“ Dabei erwartet der Teamchef vor allem eine Leistungssteigerung seiner jüngeren Fahrer. „Sie haben dieses Jahr noch nicht gezeigt, was sie wirklich können“, so Stanga. „Ich denke, dass Fahrer wie Grivko, Diudia und Siedler nächste Saison noch besser sein werden.“
Arbeit sieht Van Gerwen aber nicht nur im sportlicher Hinsicht auf seine Fahrer zukommen. „Ein Schwachpunkt ist noch die Kommunikation untereinander, aber auch daran arbeiten wir“, verweist der Holländer auf besondere Herausforderungen an ein Team mit zwei Identitäten. „Wir versuchen Englisch als Grundsprache in unserem Team zu nutzen, was für die deutschen Fahrer kein Problem darstellt.“
Für Erik Zabel endete das erste Jahr mit Team Milram nach eher zähem Beginn mit Etappensiegen bei der Vuelta und dem zweiten Platz bei der Straßen-WM in Salzburg. „Ich denke, dass erste Jahr war erfolgreich“, so der 36-jährige Sprinter, „vor allem, wenn man bedenkt, dass wir uns als Mannschaft erst einmal finden mussten.“ Zabels Ziele für 2006: „Alessandro und ich wollen natürlich noch einmal versuchen, bei Mailand - San Remo zu gewinnen. Dort zu gewinnen, wäre ein Traum.“ Dem verpassten WM-Titel gewinnt Zabel auch positive Seiten ab. Als Weltmeister hätte ihm das große Ziel für die neue Saison gefehlt. „Ohne Ziel wäre ich aber ein Rennfahrer ohne Sinn gewesen. Vielleicht war es besser so“, so Zabel. „Bei den Olympischen Spielen eine Medaille und die Weltmeisterschaft gewinnen – das fehlt mir noch, das treibt mich an.“
Alessandro Petacchi blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Saison zurück. „Es ist natürlich schade, dass ich so viel Verletzungspech hatte“, meint der Italiener zu seinem Kniescheibenbruch im Mai. „Ich habe 13 Rennen gewonnen. Das Ziel für unser Team waren 25 Siege. Mit mehr Glück hätten wir sogar mehr als 30 Rennen gewinnen können. Wir erhoffen uns im nächsten Jahr mehr Siege.“
Gelohnt hat sich das Engagement für den Sponsor. Laut Marketing und Vertrieb-Vorstand Mischel konnte Milram im Jahr 2006 mit 30.000 Veröffentlichungen in deutschen Printmedien und zehn Stunden TV-Präsenz einen „Mediagegenwert“ von 50 Millionen Euro erreichen. Mischel: „Unser Maßnahmenpaket hat also sehr gut gearbeitet und für eine signifikante Medienpräsenz gesorgt.“
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