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11.08.2006 | Robbie McEwen ist mit 34 Jahren in der Form seines Lebens. Der australische Sprinter gewann in dieser Saison jeweils drei Etappen bei Giro und Tour und sicherte sich in Frankreich zum dritten Mal das Grüne Trikot. Am Rand des Kriteriums in Lorsch fand McEwen Zeit zu einem ausführlichen Gespräch mit Radsport aktiv.
Robbie, die Radsportsaison neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wie lief das Jahr bisher für Sie?
McEwen: Es war eine sehr lange Saison. Ich bin schon im Januar Rennen gefahren. Im März hatte ich einen schweren Sturz, bei dem ich mir eine Rippe brach. Das hat mich eine Zeit lang gehandicapt. Erst Ende April, als ich eine Etappe bei der Tour de Romandie gewinnen konnte, ist die gute Form langsam zurückgekommen. Ab diesem Zeitpunkt lief es wirklich perfekt für mich. Ich konnte drei Etappen beim Giro gewinnen, dazu gab es drei Etappenerfolge und das Grüne Trikot bei der Tour. Das war die beste Tour, die ich jemals gefahren bin. Giro und Tour waren meine Saisonhöhepunkte und ich habe meine Ziele alle erreicht.
Wie geht es jetzt für sie weiter?
McEwen: Ich habe lange überlegt, ob ich die Saison langsam ausklingen lassen soll. Jetzt habe ich mich aber entschieden, mich durch die letzten Wochen durchzubeißen.
Welche Rennen stehen noch in auf Ihrem Kalender?
McEwen: Ich werde bei der Vuelta starten. Ich habe dieses Jahr Etappen beim Giro und bei der Tour gewonnen. Jetzt möchte ich auch noch einen Vuelta-Etappensieg herausfahren. Dann wäre ich in einem Jahr bei jeder großen Landesrundfahrt erfolgreich gewesen. Das war schon immer ein großes Ziel von mir und in diesem Jahr stehen die Chancen wirklich gut, dass ich das schaffen kann.
Bei der Vuelta werden sie auch auf Alessandro Petacchi treffen…
McEwen: Dort werden noch viele andere gute Sprinter sein. Oscar Freire ist in sehr gut in Form, wird Thor Hushovd ein starker Konkurrent sein. Für Alessandro hoffe ich, dass er sich von seiner Knieverletzung erholt hat und schon wieder so guter Form ist, dass es zu spannenden Duellen kommt.
In der nächsten Saison müssen Sie ohne Ihren Anfahrer Geert Steegmans auskommen. Ist das eine große Schwächung?
McEwen: Ich hätte ihn wirklich gerne weiter im Team behalten. Es sieht aber so aus, als ob er uns in Richtung Quick.Step verlässt. Der Wechsel scheint so gut wie sicher zu sein. Jetzt muss ich mich nach anderen Fahrern umschauen, die mir den Sprint anziehen werden.
Was haben Sie sich für die kommende Saison vorgenommen? Vielleicht ein paar Frühjahrsklassiker?
McEwen: Eines meiner großen Ziele ist ein Sieg bei Mailand – San Remo. Das Rennen ist für mich aber eigentlich zu früh in der Saison. Zu Beginn des Jahres habe ich meistens irgendwelche Krankheiten oder bin verletzt. Vielleicht läuft es aber nächstes Jahr besser. Ich sehe mich aber nicht als Klassikerfahrer. Dort kann ich unter die ersten 10 oder 15 fahren. Ich möchte gewinnen, und das kann ich in Sprints eindeutig am Besten.
Werden Sie auch wieder den Giro und die Tour fahren?
McEwen: So habe ich es geplant. Meine Stärken liegen eindeutig im Sprintbereich. Also sind Giro und Tour die idealen Rennen für mich. Auf diese Rennen lege ich auch weiterhin mein Hauptaugenmerk.
Sie sind jetzt 34 Jahre alt. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
McEwen: Ich werde mindestens noch für zwei Jahre aktiv bleiben, denn so lange läuft mein Vertrag mit Davitamon-Lotto. 2008 bin ich 36 Jahre und werde schauen, wie ich mich dann fühle. Vielleicht hänge ich noch ein weiteres Jahr dran. Es kann aber auch sein, dass ich meine Karriere, wenn dieser Vertrag ausgelaufen ist, beende und nach Australien zurückkehre.
Gibt es noch ein ganz bestimmtes Rennen, dass sie in den letzten Jahren ihrer Karriere unbedingt gewinnen wollen?
McEwen: Ganz klar, die Straßenweltmeisterschaft. 2002 habe ich den Sieg knapp verpasst. In diesem Jahr ist der Kurs leider nicht auf mich zugeschnitten und auch im nächsten, wenn die WM in Stuttgart ausgetragen wird, ist die Strecke nicht wirklich perfekt für mich.
Wer ist ihr bester Freund im Fahrerfeld?
McEwen: Das ist mein Teamkollege Nick Gates. Wir sind schon seit 14 Jahren befreundet. Es ist einfach schön, wenn der beste Freund im selben Team fährt. Wir kennen uns schon so lange, dass wir uns blind vertrauen. So macht das Radfahren viel mehr Spaß.
Was bedeutet es für Sie Rennen in Deutschland zu bestreiten?
McEwen: Es sind immer sehr viele Zuschauer da und sie sind wirklich sehr enthusiastisch. Besonders gefällt mir, dass die Zuschauer jeden Fahrer anfeuern und nicht nur die deutschen Starter. Ich habe auch sehr viele deutsche Fans und bekomme sehr viel Post von ihnen. Es ist schön hier Rennen zu fahren, weil ich weiß, dass ich viele Anhänger in Deutschland habe.
Was halten Sie von Jens Voigt?
McEwen: Jens ist einfach der Wahnsinn. Er attackiert die ganze Zeit, in jedem Rennen. Immer wenn er auf dem Rad sitzt, muss er attackieren. Ich glaube, er attackiert sogar bei Trainingsfahrten.
Könnten Sie sich vorstellen für ein deutsches Team zu fahren oder hatten sie in der Vergangenheit Angebote?
McEwen: Natürlich könnte ich es mir vorstellen. Ich kenne viele der deutschen Fahrer und komme sehr gut mit ihnen klar. Angebote von deutschen Teams gab es in den letzten Jahren aber nicht, da ich meinen Vertrag bei Lotto immer recht früh verlängert habe. Wenn mein Vertrag 2008 ausläuft und ich noch ein Jahr dranhänge, dann wäre Deutschland mit Sicherheit sehr interessant.
Mit Robbie McEwen sprach Christoph Adamietz
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