RSNplusGute Chancen nach Wechsel zu Unibet - Rose

Peter träumt vorerst nur vom Tourdebüt

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Peter träumt vorerst nur vom Tourdebüt"
Jannis Peter wechselt von Vorarlberg zum Zweitdivisionär Unibet - Rose Rockets.| Foto: Annina Gallagher

24.10.2025  |  (rsn) – Als bekannt wurde, dass Rose Bikes als zweiter Namenssponsor bei Unibet – Tietema Rockets einsteigen wird, fragte RSN bei Teamchef Bas Tietema an, ob die Verpflichtung deutscher Fahrer geplant sei. Der Niederländer las die Nachricht sofort, schwieg sich aber aus. Rund 45 Minuten späte wurde deutlich warum: Die Verpflichtung von Jannis Peter (Vorarlberg) wurde auf den Sozialen Medien bekannt gemacht.

Der deutsche Kletterer hatte sich dieses Jahr mit einer Vielzahl guter Platzierungen und sogar zwei UCI-Siegen für höhere Aufgaben empfohlen und das Interesse von Profiteams geweckt. “Es gab auch andere Interessenten aus der Profiszene. Schlussendlich hatte ich bei den Rockets ein gutes Bauchgefühl und freue mich auf das, was kommt. Sie wirken auf mich wie eine wirklich tolle Truppe und ich freu mich ein Teil davon zu werden“, erklärte der frühere Deutsche U23-Meister gegenüber RSN.

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Unibet hatte den 24-Jährigen seit einiger Zeit auf dem Zettel, aber erst ein achter Platz Mitte Juli auf mehr als 2000 Metern Höhe bewog Tietema dazu, seine Fühler nach Peter auszustrecken. “Am Samstag nach der Kühtai-Etappe bei der diesjährigen Tour of Austria hatte ich auf dem Weg ins Hotel eine Nachricht von Bas bekommen. Ab da gab es dann stetig Kontakt“, erinnerte sich der Thüringer, der zu dem Zeitpunkt schon Zehnter der Tour of Hellas (2.1) sowie Etappensieger und Gesamtzweiter der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) geworden war. Die Tour of Austria (2.1) schloss er einen Tag nach der Kontaktaufnahme durch Tietema als Achter ab.

Jannis Peter (Vorarlberg) gewinnt die Schlussetappe der Czech Tour (2.1). | Foto: Cor Vos

Seinen bislang größten Erfolg fuhr er fast genau einen Monat später ein, als er in Pustevny die Schlussetappe der Czech Tour (2.1) für sich entscheiden konnte – sein zweiter UCI-Sieg des Jahres und seiner Karriere. “Der Etappensieg in der Czech Tour hat mir noch mal mehr bedeutet (als der in Oberösterreich, d.Red.), wenn man die WT-Konkurrenz und Atmosphäre beachtet“, meinte Peter, der Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike) und Junior Lecerf (Soudal – Quick-Step) hinter sich ließ und die Rundfahrt als Vierter abschloss.

Unibet kann starke Kletterer gut gebrauchen

So konnte er beweisen, dass er sich nach seiner Zeit als Nachwuchsfahrer noch von einem der besten Kletterer der - diesbezüglich mager besetzten - nationalen Szene zu einem Bergfahrer gemausert hat, der sogar gegen WorldTour-Gegnerschaft erfolgreich um Siege kämpfen kann. Und solche kann sein zukünftiger Arbeitgeber gut gebrauchen, denn Adrien Maire, Lander Loockx und Odd Christian Eiking waren dort zuletzt die bergauf stärksten Fahrer. Vor dieser teaminternen Konkurrenz muss sich Peter nicht fürchten.

“Ich denke, es ist ein großer Vorteil, nicht direkt in die größten Teams der Szene zu wechseln. Ich bin mir sicher, bei Unibet ein hoch professionelles Umfeld zu finden und wenn ich über den Winter meinen Job richtig mache und an dieses Jahr anknüpfen kann, bin ich mir sicher, dort die ein oder andere Freiheit zu bekommen“, blickte er zuversichtlich voraus. “Dennoch möchte ich mich erstmal dort einleben, den Profizirkus etwas kennenlernen und am Ende aber natürlich auch mitmischen“, fügte er an.

Ein deutliches Zeichen in Richtung Tour-Wildcard: Dylan Groenewegen winkt bei der Streckenpräsentation vom Podium aus ins Publikum. | Foto: Cor Vos

Und das kann bei Unibet – Rose Rockets auch auf WorldTour-Niveau passieren. “Ich kenne noch keinen genauen Rennkalender, aber wenn wir an der ein oder anderen größeren Rundfahrt in Frankreich - und da rede ich nicht von der Tour - teilnehmen können wäre ich ziemlich happy“, erklärte Peter. Aber genau diese Tour ist seit der Gründung der mit einer französischen Lizenz ausgestatteten Equipe das erklärte Ziel von Teamchef Bas und dessen Tour-de-Tietema-Partnern Devin van der Wiel und Josse Wester.

Jugendtraum Tour könnte bald wahr werden

Das Trio hat samt Mitarbeitern inzwischen dafür gesorgt, dass ein Tourstart 2026 sehr wahrscheinlich ist. Träumt deshalb Peter nicht heimlich doch auch schon von einer Teilnahme bei der Grande Boucle? “Ich denke, ‘träumen‘ ist das richtige Wort dafür. Natürlich habe auch ich als kleines Kind davon geträumt, die Tour zu bestreiten. Und wenn das Realität werden kann, bin ich natürlich superdankbar“, gestand er.

“Wie die Chancen stehen, kann ich aktuell nicht beurteilen. Aber was ich sagen kann ist, dass ich alles tue, um bereit sein, wenn es so weit kommt“, fügte Peter an. Wie gut die Tour-Chancen von Unibet sind, wurde auch bei der Streckenpräsentation deutlich, als Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla), künftig Teamkollege von Peter, in Paris sogar auf die Bühne durfte.

Aber die Frankreich-Rundfahrt und weitere mögliche WorldTour-Einsätze sind zunächst noch Zukunftsmusik. Erstmal muss Peter Bekanntschaft mit den Mannschaftskollegen machen. “Anfang November haben wir eine kleine Kick-Off-Woche zusammen mit dem Team. Auf das Kennenlernen freue ich mich sehr und auch auf den Rest, der dazu gehört“, sagte er. Und kurz danach wird es auch schon wieder sportlich. “Ein richtiges Trainingslager ist dann meines Wissens für Anfang Dezember geplant.“

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