Vorschau auf die Zeitfahr-EM 2025 der Männer

Holt sich Evenepoel sein nächstes Gold in Frankreich?

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Holt sich Evenepoel sein nächstes Gold in Frankreich?"
Remco Evenepoel ist auch Topfavorit auf EM-Zeitfahrgold. | Foto: Cor Vos

30.09.2025  |  (rsn) – Die Höhe, Feinstaub und nahezu permanente Obacht bei der Nahrungsaufnahme – das alles haben die Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda für viele Athleten zur Lotterie werden lassen. Von all dem dürfte beim nächsten Highlight des internationalen Radsports, den Straßeneuropameisterschaften (1. - 5. Oktober) in der Ardeche (Frankreich), keine Rede sein.

Für einige WM-Teilnehmer geht es am Mittowch Nachmittag mit dem Zeitfahren der Männer-Elite (Startzeit: 15:45 Uhr) in Loriol-sur-Drome weiter.Besonders heiß auf das Trikot mit den drei blauen Streifen dürfte der Belgier Remco Evenepoel sein. Und das gleich aus mehreren Gründen: Wird ihn doch einerseits die Niederlage im WM-Straßenrennen gegen Tadej Pogacar noch gehörig wurmen, andererseits aber auch seine herausragende WM-Form anstacheln, diese in einen weiteren Titel umzumünzen - es wäre sein zweiter nach 2019 bei kontinentalen Titelkämpfen.

Bei der Frage nach weiteren Favoriten auf Gold fällt auf, dass die Startliste nominell mindestens genauso gut besetzt ist wie die bei der zurückliegenden WM. Einzig Tadej Pogacar (Slowenien) und der Titelverteidiger Edoardo Affini (Italien) werden die Reise in die Departments Drome und Ardeche nicht antreten. Ansonsten deuten  die Namen daraufhin, dass die 24 welligen Kilometer nicht zwingend zu einer “One-man-Show“ Evenepoels werden müssten.

 

Allen voran sind beim Kampf um den Titel Joshua Tarling (Großbritannien) und der zweifache Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna (Italien) zu nennen. Während es für den 29-jährigen Italiener der erste Zeitfahr-EM-Titel in seiner Karriere wäre, stand Tarling bereits in seinem ersten WorldTour-Jahr 2023 in Glasgow ganz oben auf dem Podest. 

Beide Zeitfahrspezialisten verzichteten auf einen Start in Kigali und können damit frei von Reisestrapazen antreten. Auf einem topfebenen “Drückerkurs“ wären Ganna und Tarling gegenüber dem belgischen Doppel-Olympiasieger von Paris sogar leicht favorisiert - nicht aber auf den vielen kleinen Wellen und dem ansteigenden Schlusskilometer, die der Parcours bereithält.

 

Die Zeitfahrstrecke der Elite-Männer bei der Rad EM 2025 | Foto: Veranstalter

 

Mit viel Rückenwind werden die Schweizer Männer um Stefan Küng und Stefan Bissegger von der Rampe rollen. Beide brachten sich schon in den Genuss des EM-Titels: Küng 2020 und 2021, Bissegger folgte ihm 2022 nach. Der Vorjahreszweite Küng wird darauf brennen, endlich seinen ersten Saisonsieg einzufahren. 

Der Britische Zeitfahrmeister Ethan Hayter zählt wie der französische Titelträger Bruno Armirail und der niederländische Champion Daan Hoole zum erweiterten Favoritenkreis. Apropos Niederlande: Bondscoach Koos Moerenhout brachte gegenüber wielerflits.nl in einem Interview seinen Unmut über die EM-Terminierung unmittelbar nach der WM zum Ausdruck und sprach von einer "lächerlichen Planung." Damit dürfte er einigen seiner Kollegen aus der Seele gesprochen haben.

Walscheid und Heidemann - wozu reicht's?

Für German Cycling werden Miguel Heidemann und Max Walscheid starten, wobei Teamchef Jens Zemke seinen beiden Schützlingen ein gutes Resultat zutraut. Unmittelbar nach dem Straßenrennen in Kigali gab Zemke mit Ausblick auf die EM gegenüber RSN zu Protokoll: “Nächste Woche haben wir mit Max Walscheid für das Einzelzeitfahren ein heißes Eisen im Feuer und auch Miguel hat hier gezeigt, dass er gute Form hat.“

Nicht zuletzt sollte man auch über den Namen Mads Pedersen bei dieser Zeitfahr-Europameisterschaft nachdenken. Der diesjährige Gewinner des Punkte-Jerseys beim Giro d’Italia und der Vuelta Espana hat nämlich nicht nur schnelle Beine im Schlusssprint, sondern verfügt auch über passable Zeitfahrqualitäten. Die zeigte er in dieser Saison, als er beim ersten Giro-Zeitfahren in Tirana Siebter wurde.

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