Traum vom ersten Heimsieg währt nur kurz

Gasparrini verteidigt Titel in Stuttgart

Von Sebastian Lindner

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Eleonora Gasparrini (UAE – ADQ) | Foto: Cor Vos

14.09.2025  |  (rsn) – Stuttgart liegt ihr! Eleonora Gasparrini (UAE – ADQ) hat ihren Titel beim Women’s Grand Prix (1.Pro) verteidigen können. Die Italienerin gewann nach der zweiten auch die dritte Austragung des Rennens. Sie siegte vor Cat Ferguson (Movistar), die auf der Zielgeraden nochmal eine kleine Verfolgergruppe gefährlich nahe an die 23-Jährige herangeführt hatte. Die letzten 2500 Meter hatte Gasparrini allein absolviert und war im Gefühl des sicheren Sieges bereits ausgetrudelt. Dritte wurde Linda Riedmann für die deutsche Nationalmannschaft.

124 Kilometer von Filderstadt nach Stuttgart standen beim einzigen deutschen Profirennen für die Frauen im Rennkalender auf dem Plan. “Die Strecke hier liegt mir einfach“, so Gasparrini, die zwei ihrer insgesamt sieben Siege in Stuttgart feiern konnte. Zwar war die Anfahrt im Vergleich zum Vorjahr verändert, die zwei Mal zu absolvierende Schlussrunde durch die schwäbische Metropole blieb aber unverändert. “Wir hatten ein starkes Team hier am Start. So konnte ich lange Energie sparen. Das hat mir am Ende dann geholfen.“

Tatsächlich war UAE die bestimmende Mannschaft des Tages. Nachdem zunächst Silvia Persico als Teil einer Gruppe die ersten Kilometer des Rennens bestimmt hatte, war es später auf den Schlussrunden durch Stuttgart lange Karlijn Swinkels, die das Rennen anführte. “Wir dachten, dass sie es vielleicht sogar schafft. Aber als sie eingeholt wurde, wollte ich dann meine Karten spielen“, so Gasparrini.

Mit noch 3,8 zu fahrenden Kilometern wurde Swinkels in der selektiven Hasenbergsteige gestellt. Liane Lippert (Movistar) und Riedmann setzten sich dort ab und ließen Fans und Veranstalter vom ersten Heimsieg träumen. Beide wurden gut einen Kilometer später aber von Gasparrini abgelöst. “Es war in etwa die gleiche Stelle wie im Vorjahr, an der ich angegriffen habe“, erinnerte sich eine “wirklich, wirklich glückliche“ Siegerin, die damit die italienische Erfolgsserie am Laufen hielt. Die Erstaustragung hatte Elena Pirrone damals für Israel – Premier Tech – Roland für sich entschieden.

So lief der Grand Prix Stuttgart 2025:

In der hügeligen Anfangsphase des Rennens gingen einige große Namen in die Offensive. Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM), Persico, Yara Kastelijn (Alpecin – Deceuninck), Justine Ghekiere (AG Insurance – Soudal) und Fleur Moors (Lidl – Trek) bildeten eine Ausreißergruppe, die vom Rest des Feldes aber als zu gefährlich erachtet und deshalb nicht weit weggelassen wurde. 86 Kilometer vor dem Ziel war das Unterfangen beendet. Das Profil des Women’s Grand Prix Stuttgart 2025 | Foto: Veranstalter

In der Folge gab es vereinzelte weitere Vorstöße, die aber allesamt nur von kurzer Dauer waren. Bodine Vollering (VolkerWessels), Schwester von Demi, hatte dann mit ihrer Attacke mehr Erfolg. Mehr als eine Minute holte sich die Niederländerin heraus und überdauerte an der Spitze mehrere Verfolgerinnen, die es allesamt nicht nach vorn schafften. Vollering kam allein bis hinein nach Stuttgart. 30 Kilometer vor dem Ziel wurde aber auch sie wieder gestellt.

Als es zum ersten Mal die Hasenbergsteige mit ihren im Schnitt sechs Prozent hinaufging, nahm das Rennen wieder Fahrt auf. Erneut zeigten sich Persico und Niewiadoma an der Spitze des Feldes. Es war dann aber Swinkels, die zwischenzeitlich etwas mehr als eine halbe Minute herausfahren konnte. Mit der ging sie auch auf die knapp zehn Kilometer lange Schlussrunde.

Als es erneut in die Hasenbergsteige ging, war 3,8 Kilometer vor dem Ziel Schluss für Swinkels. In dem Moment machten sich Lippert und Riedmann in die Spur. Eine kleine Lücke ging auf, doch die sollte nicht reichen. 2500 Meter vor dem Ziel wurden sie von einer kleinen Verfolgergruppe zurückgeholt. Gasparrini nutzte den Moment, blieb auf dem Gaspedal und konnte sich ihrerseits absetzen.

Diesen Angriff konnte niemand mehr kontern. Als es auf die Zielgerade ging, ließ Gasparrini bereits ausrollen. Von hinten führte Ferguson die Verfolger zwar nochmal gefährlich nach heran, zu verhindern war die Titelverteidigung der Italienerin aber nicht mehr.

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