Nur Kopecky im Vorjahr stärker als Koch

Simac Ladies Tour im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

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Das Podium der Simac Ladies Tour 2024, v.l.: Franziska Koch (DSM - firmenich - PostNL), Lotte Kopecky (SD Worx - Protime), Zoe Bäckstedt (Canyon - SRAM) | Foto: Cor Vos

02.09.2025  |  (ran) - Die Simac Ladies Tour (2.WWT) wurde erstmals 1998 unter dem Namen Holland Ladies Tour und hat seitdem ihren festen Bestand im Rennkalender der Frauen. Die sechstätige Rundfahrt durch die Niederlande zählt seit 2017 zur Women`s World Tour und wurde in den letzten Jahren von den Niederländerinnen und Belgierinnen dominiert. Aber auch eine deutsche Fahrerin trug sich in die Siegesliste ein.

Wir blicken auf die letzten zehn Austragungen des Rennens zurück.

Boels Rental Ladies Tour 2015: Lisa Brennauer

Im Jahr 2015 gehörte die Rundfahrt noch zur UCI-Kategorie 2.1 und endete mit dem Gesamtsieg von Lisa Brennauer (Velocio - SRAM). Die Allgäuerin hatte nach sechs Etappen 13 Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin Lucinda Brand (Rabobank - Liv), weitere sieben Sekunden dahinter folgte deren Landsfrau Ellen van Dijk (Boels - Dolmans) auf Rang drei. Mit Trixi Worrack (Velocio - SRAM) auf Platz neun konnte sich eine weitere Deutsche im Schlussklassement vorne platzieren.

Den Grundstein für ihren Gesamtsieg legte Brennauer am vierten Tag im Einzelzeitfahren von Oosterhout, das sie vor van Dijk und Worrack gewann. Tags darauf holte sich die Gesamtführende das fünfte Teilstück im Sprint einer kleinen Spitzengruppe. Als Tagesdritte bei der finalen Ankunft in Valkenburg konnte Brennauer den Gesamtsieg unter Dach und Fach bringen.

Boels Rental Ladies Tour 2016: Chantal van den Broek-Blaak

Diesmal musste sich Titelverteidigerin Lisa Brennauer (Canyon - SRAM) mit dem achten Gesamtrang zufrieden geben, zumindest sprang für die Deutsche ein Etappensieg heraus. Das Schlusspodium machten die Niederländerinnen aus. Chantal van den Broek-Blaak (Boels – Dolmans) setzte sich nach sechs Etappen mit drei Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau und Teamkollegin Ellen van Dijk durch. Das Oranje-Podium komplettierte die für das deutsche Canyon-SRAM-Team fahrende Weißrussin Alena Amialiusik.

Den Grundstein zum Gesamtsieg legte van den Brock-Blaak im Teamzeitfahren, das Boels - Dolmans mit großem Vorsprung für sich entscheiden konnte. Danach verteidigte sie ihre Spitzenposition souverän.

Boels Rental Ladies Tour 2017: Annemiek van Vleuten

Auch bei der WorldTour-Premiere der Rundfahrt feierten die Niederländerinnen einen Dreifacherfolg. Annemiek van Vleuten (Orica - Scott) siegte mit deutlichen 43 Sekunden Vorsprung auf Anna van der Breggen (Boels - Dolmans) sowie mit 1:03 Minuten Vorsprung auf Ellen van Dijk (Sunweb). Lisa Brennauer (Canyon - SRAM) wurde als beste Deutsche Vierte.

Van Vleuten hatte bereits im Prolog die Nase vorn, dort wurde Brennauer Dritte – genau wie auf der darauf folgenden Etappe. Van Vleuten wiederum baute mit ihrem Sieg im Einzelzeitfahren auf der 3. Etappe ihre Führung weiter aus, ehe sich Brennauer das vierte Teilstück sicherte. Auf der Königsetappe nach Vaals genügte van Vleuten zeitgleich hinter van der Breggen ein zweiter Platz, um ihren Vorsprung auf ein komfortables Niveau zu hieven, der Abschluss gehörte den Ausreißerinnen.

Boels Rental Ladies Tour 2018: Annemiek van Vleuten

Erneut war Annemiek van Vleuten (Mitchelton - Scott) nicht zu schlagen. Die Niederländerin hatte diesmal 52 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Ellen van Dijk (Sunweb) und 1:05 Minuten auf Anna van der Breggen (Boels - Dolmans), die auf dem Schlusspodium die Positionen tauschten.

Wie im Jahr zuvor war van Vleuten bereits im Prolog nicht zu schlagen, am Tag darauf baute sie ihre Führung mit einem Solosieg weiter aus. Während sich die Dänin Amalie Dideriksen (Boels - Dolmans) die nächsten beiden Etappen sicherte und Chantal van den Brock-Blaak sich die vorletzte Etappe holte, wurde das abschließende Einzelzeitfahren wieder zu einer Angelegenheit für van Vleuten. Im Kampf gegen die Uhr zeigte Mieke Kröger (Team Virtu) als Vierte eine starke Leistung.

Boels Ladies Tour 2019: Christine Majerus

Die niederländische Dominanz fand im Jahr 2019 ein Ende. Diesmal ging die Gesamtwertung an die Luxemburgerin Christine Majerus, die zumindest in Diensten des heimischen Boels - Dolmans Team stand. Sie hatte 26 Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin Lorena Wiebes (Parkhotel Valkenburg). Mit einer halben Minute Rückstand komplettierte Lisa Klein (Canyon - SRAM) das Podium. Mit Lisa Brennauer (WNT-Rotor) auf Platz acht landete eine weitere Deutsche in den Top Ten.

Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten (Mitchelton - Scott) gewann zwar den Prolog vor Klein, musste aber am dritten Tag das Führungstrikot nach deren zweitem Etappensieg in Serie an Wiebes abtreten. Auf der 3. Etappe schlug Kleins große Stunde, als sie aus einer kleinen Spitzengruppe heraus den Tagessieg holte und auch die Gesamtführung übernahm. Am Tag darauf siegte Kleins Landsfrau Franziska Koch (Sunweb) vor Majerus, die wiederum die Gesamtführung von Klein übernahm. Am Schlusstag verdrängte Wiebes als Etappenzweite Klein noch auf Rang drei der Gesamtwertung.

Boels Ladies Tour 2020: Absage wegen Corona-Pandemie

 

Simac Ladies Tour 2021: Chantal van den Broek-Blaak

Fünf Jahre nach ihrem ersten Gesamtsieg konnte sich Chantal van den Brook-Blaak (SD Worx) über ihren zweiten Heim-Coup freuen. Nach sechs Teilstücken hatte die Niederländerin 17 Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin Marlen Reusser (Alé BTC Ljubljana) und 30 auf ihre Landsfrau Ellen van Dijk (Trek - Segafredo).

Im Prolog hatte Marianne Vos (Jumbo - Visma) die Nase vorn du war somit erste Gesamtführende. Reusser löste sie am dritten Tag durch ihren Sieg im Einzelzeitfahren an der Spitze ab, allerdings musste die Schweizerin auf der schweren 4. Etappe van den Brock-Blaak an sich vorbeiziehen lassen. Am Schlusstag, an dem Vos ihren dritten Etappenerfolg feierte, gab es auf dem Gesamtpodium keine Veränderungen mehr.

Simac Ladies Tour 2022: Lorena Wiebes

Dank insgesamt 37 Sekunden an Zeitbonifikationen konnte sich Top-Sprinterin Lorena Wiebes (DSM) bei der 24. Austragung den Gesamtsieg sichern. Die Niederländerin lag am Ende zehn Sekunden vor der Französin Audrey Cordon-Ragot (Trek - Segafredo) und 40 Sekunden vor ihrer Landsfrau Karlijn Swinkels (Jumbo - Visma).

Wiebes gewann zwei Etappen, fuhr an weiteren zwei Tagen jeweils auf Rang zwei und wurde zum Abschluss nochmals Etappendritte. Dank der Bonussekunde blieb sie auch nach Cordon-Ragots Zeitahrsieg an der Spitze.

Simac Ladies Tour 2023: Lotte Kopecky

Vorjahressiegerin Lorena Wiebes (SD Worx) sammelte zwar wieder fleißig Zeitgutschriften, die insgesamt 28 Sekunden reichten aber nicht, um ihre belgische Teamkollegin Lotte Kopecky hinter sich zu lassen. Im Endklassement lag Kopecky fünf Sekunden vor Wiebes und derer 41 vor der Britin Anna Henderson (Jumbo - Visma).

Kopecky stürmte am dritten Tag durch ihren Sieg im Einzelzeitfahren an die Spitze der Gesamtwertung und baute ihre Führung durch einen weiteren Etappensieg zwei Tage später weiter aus. Am Schlusstag triumphierte Wiebes, konnte im Gesamtklassement aber nicht mehr an ihrer Teamkollegin vorbeiziehen.

Simac Ladies Tour: Lotte Kopecky

Wie im Vorjahr war Lotte Kopecky (SD Worx - Protime) nicht zu schlagen. Allerdings musste die Belgierin am Schlusstag einen Kraftakt hinlegen, um noch an der Deutschen Meisterin Franziska Koch (DSM - firmenich - PostNL) vorbeizuziehen. Das Gesamtpodium komplettierte Zoe Bäckstedt (Canyon - SRAM).

Die junge Britin hatte den Prolog gewonnen, musste ihr Führungstrikot aber nach der 4. Etappe an Koch abgeben, die mit einer zehnköpfigen Ausreißergruppe knapp vor dem Feld ins Ziel gekommen war. Mit fünf Sekunden Vorsprung auf Bäckstedt und derer acht auf Kopecky nahm Koch in die Schlussetappe rund um Arnheim in Angriff. Dort holte sich Kopecky im Sprint den Sieg sowie zehn Sekunden Zeitgutschrift. Koch ging als Achte leer aus und musste sich zwei Sekunden hinter der Weltmeisterin mit dem zweiten Platz begnügen.

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