Nächster Meilenstein für die Norweger

Abrahamsen fährt für Uno-X zum größten Erfolg der Teamgeschichte

Von Sebastian Lindner

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Nach dem größten Erfolge in der Geschichte von Uno-X Mobility war Jonas Abrahamsen zunächst komplett ausgepowert. Kein Wunder - hinter ihm lagen 157 Kilometer als Ausreißer und ein Zielsprint um den Sieg. | Foto: Cor Vos

16.07.2025  |  (rsn) – Eigentlich weiß Thor Hushovd ganz genau, wie es sich anfühlt, eine Etappe der Tour de France 2025 zu gewinnen. Schließlich gelang ihm das während seiner aktiven Karriere zwischen 2002 und 2011 gleich zehnmal. Als Manager eines Teams muss es aber anders sein. “Ich kann jetzt nicht sprechen. Ich bin zu aufgeregt. Es tut mir leid“, entschuldigte er sich gegenüber RSN. Ein paar Minuten zuvor hatte Jonas Abrahamsen gerade den Sieg auf der 11. Etappe der Tour de France eingefahren. Es war der erste für ihn bei einer Grand Tour. Aber auch der erste für das gesamte Team Uno-X Mobility.

Seit 2017 ist das Team in seiner jetzigen Form am Start, hat sich von einer Kontinental-Mannschaft langsam nach oben gearbeitet. 2020 gab es die ProTeam-Lizenz, seitdem klopft Uno-X ans Tor der WorldTour. Und das ausschließlich mit norwegischen und dänischen Profis. Im Frauenbereich ist der Sprung in die erste Liga bereits gelungen. Um ihn auch bei den Männern zu vollziehen, fehlt nur noch ein bisschen mehr sportlicher Erfolg, wirtschaftlich-organisatorisch erfüllt das Team alle Kriterien.

Gerade bei der Tour de France zeigt Uno-X immer wieder, dass aber auch die Leistungsfähigkeit durchaus gegeben ist. Seit 2023 sind die Norweger per Wildcard Teil der Frankreich-Rundfahrt, stets haben sie ihre Teilnahme rechtfertigen können. Im vergangenen Jahr war Abrahamsen zwei Wochen lang im Bergtrikot unterwegs, Aktivposten auf vielen Etappen. Genau jener Profi, der schon von Anfang an, seit 2017, der Mission, den skandinavischen Radsport zu fördern, angehört, hat nun auch den ganz großen Vogel abgeschossen.

“Keine Ahnung, was wir den Rest der Tour über machen“

“Es ist schön, das Team jedes Jahr wachsen zu sehen“, sagte Abrahamsen in seinem Siegerinterview. Er ist nach Hushovd, dem von Uno-X für die Tour ausgebooteten Alexander Kristoff, Edvald Boasson Hagen, Kurt-Asle Arvesen und Dag-Otto Lauritzen der sechste Norweger, der eine Tour-Etappe für sich entscheiden konnte. Aber der erste, der es auch für ein norwegisches Team schaffte.

Während Hushovd sich noch außerstande sah, seine Gefühle zu ordnen, sprudelte es aus anderen Beteiligten nur so heraus. “Die Stimmung ist fantastisch, jeder ist so glücklich. Der Etappensieg war unser Ziel und jetzt haben wir es erreicht. Keine Ahnung, was wir den Rest der Tour über machen, aber ich denke, wir werden es einfach genießen“, sagte etwa Christian Andersen, sportlicher Leiter von Uno-X, am Eurosport-Mikrofon. Und auch Abrahamsens Teamkollege Tobias Halland Johannessen war völlig euphorisch. “Toulouse - das ist jetzt eine norwegische Stadt in Frankreich. Ich kann das Gefühl im Team gar nicht beschreiben, es ist absolut verrückt“, so der 25-Jährige, der für Uno-X in diesem Jahr auch erstmals ein gutes Resultat in der Gesamtwertung liefern soll und als Zehnter bisher voll auf Kurs ist.

“Wenn es einen Fahrer auf der Welt gibt, der das schaffen konnte, dann ist es Jonas. Ich glaube nicht, dass es noch einen anderen gibt. Auch die Art und Weise, wie er es erreicht hat, ist Wahnsinn. Er muss der stärkste Fahrer heute gewesen sein, denn die Gruppe war so stark. Ich würde gerne seine Wattwerte sehen, denn die müssen komplett verrückt sein.“

Komplett verrückt – wie die Gefühlswelt bei den sonst so kühlen Norwegern.

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