--> -->
13.07.2025 | (rsn) - Vom Start weg stiefelten Jonas Rickaert und Mathieu van der Poel vom Team Alpecin – Deceuninck davon. Anfangs dachten viele, der Niederländer hatte die Initiative ergriffen, um sich die 20 Punkte beim auf dieser 9. Tour-Etappe sehr früh platzierten Zwischensprint zu holen.
Niklas Märkl von Team Picnic - PostNL ging es zum Beispiel so. “Als van der Poel und Rickaert rausgefahren sind, habe ich mir zuerst gedacht: Die beiden machen es schlau, fahren zum Bonussprint und lassen sich dann wieder einholen“, meinte der Deutsche im Ziel gegenüber der ARD. Märkl und all die anderen sahen sich aber spätestens dann getäuscht, als das Duo nach Passieren der weißen Linie weiter durchzog.
“Nein, ich habe nicht aufs Grüne Trikot geschielt“, erläuterte van der Poel im Ziel. Er und sein belgischer Teamkollege hatten Anderes im Sinn. Größeres, wie Head of Performance Kristof de Kegel nach packenden 174 Kilometern von Chinon nach Chateauroux RSN erzählte: “Der Enthusiasmus, um heute etwas Verrücktes zu machen, war heute Morgen im Bus schon da, so viel kann ich verraten.“
___STEADY_PAYWALL___ Das “Große“ war im Vergleich zum Grünen Trikot zumindest ergebnismäßig gar nicht so groß. Es trug aber dennoch heroische Züge. “Ich wollte immer auf dem Tour-Podium stehen. Das war ein Traum von mir. Ich habe es dann auch Mathieu gesagt, eigentlich mehr als Witz. Es sieht aber so aus, als hätte er es ernst genommen“, sagte der 31-jährige Rickaert grinsend in der Mixed Zone.
800 Meter vor dem Ziel der 9. Tour-Etappe wurde Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) nach einer Flucht von fast 174 Kilometern gestellt. | Foto: Cor Vos
Der ein Jahr jüngere van der Poel hatte das tatsächlich als Arbeitsauftrag für den neunten Tour-de-France-Tag angenommen. “Sein Traum ist es, einmal bei der Tour auf dem Podium zu stehen. Ich wollte ihm helfen, den Preis für den Kämpferischsten Fahrer zu bekommen. Ich hoffe, dass die Jury das heute respektiert“, sagte der Ex-Weltmeister. Die Jury parierte dann auch, obwohl van der Poel am Ende einige Kilometer mehr allein gefahren war.
Fast hätte es auch noch als Sahnehäubchen den Etappensieg gegeben. “Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel haben wir tatsächlich begonnen, daran zu glauben“, erzählte Rickaert später. Und hätte das Peloton wegen einer Windkante nicht noch mal stärker Fahrt aufgenommen, wer weiß, vielleicht wären die beiden sogar durchgekommen. Van der Poel jedenfalls fehlten am Ende 800 Meter. “Chapeau. eine fantastische Leistung“, gratulierte de Kegel gegenüber RSN beiden Fahrern – und sagte, dass er selbst gespannt sei auf die Daten ihrer Leistungsmesser.
“Wir haben eine gute Show geliefert“, bilanzierte auch van der Poel nach seinen fast gut 173 Fluchtkilometern. “Schade, dass wir es nicht vollenden konnten“, meinte er allerdings auch. Am Ende waren beide am Ende ihrer Kräfte. “Viel geredet haben wir nicht. Zum Schluss habe ich ihm gesagt, dass ich kaputt bin. Er meinte, dass wir einander brauchen. Aber ich war letztendlich einfach leer“, beschrieb Rickaert die letzten Kilometer. “Wir waren beide am Limit. Es war ein sehr schwerer Tag. Die Straßen waren für ein Duo nicht sehr hilfreich und auch der Wind war gegen uns“, meinte auch van der Poel.
Jonas Rickaert wurde schon einige Kilometer vor seinem Teamkollegen eingefangen. Der Belgier wurde nach der Etappe als Kämpferischster Fahrer ausgezeichnet. | Foto: Cor Vos
Ganz so schätzte es sein Teamchef Christoph Roodhooft nicht ein. Er war zwar auch am Ende etwas enttäuscht, dass der ganz große Coup dann doch nicht gelandet werden konnte, aber er wertete den Wind zumindest eine Zeit lang, so lange er von hinten blies, doch als Hilfe. “Sie hatten den Wind 130 Kilometer mehr oder weniger in ihrem Vorteil. Man hofft immer, man weiß aber auch, dass es nicht wirklich realistisch ist“, beschrieb er seine Überlegungen vom Teamfahrzeug aus.
Am Ende waren sich aber alle einig, dass van der Poel und Rickaert eine gigantische Vorstellung abgeliefert hätten. “Ich glaube, die beiden haben heute viele Herzen entflammt“, meinte de Kegel. Und Rickaert selbst bemerkte: “Jeder Sportliche Leiter, der zum Schluss an mir vorbeigefahren ist, hat mir einen Daumen gezeigt. Ich denke, wir haben eine gute Show abgeliefert.“
Genauso etwas braucht diese Tour de France auch: Initiativen, Versuche, etwas Ungewöhnliches zu machen. Inspiriert war die Alpecin-Crew übrigens vom TotalEnergies-Duo Matteo Vercher und Mathieu Burgaudeau. Die beiden waren auf der 8. Etappe vorn gewesen.
“Wir haben im Bus darüber gesprochen. Sie haben zumindest etwas probiert. Die wussten auch vorher schon, dass es quasi unmöglich war zu gewinnen. Trotzdem haben sie es probiert. Manchmal ist es auch wertvoll etwas auszuprobieren, was eigentlich nicht der Plan war. Gerade hier bei der Tour“, meinte Teamchef Roodhooft.
Gut ist, wenn sich die großen Teams von den Kleinen mal was abschauen. Das belebt auf alle Fälle die Tour. Zu befürchten allerdings ist, dass sich der immer lernbereite Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) ein Beispiel daran nimmt und mit einem Teamkollegen, der auch mal auf dem Siegerpodest einer Etappe stehen will, bei Kilometer Null losfährt. Beim Slowenen ist es gut möglich, dass er dann auch die Etappe gewinnt. Das wiederum wäre angesichts seiner Palmares Langeweile pur.
(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri
(rsn) – Neben dem Gelben und dem Gepunkteten Trikot sicherte sich Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Tour de France 2025 vier Etappensiege. Den letzten davon feierte der Slowene ab
(rsn) – Spätestens mit seinem siebten Platz bei der 112. Tour de France hat Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) auch international seinen Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Die Freude über das
(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der
(rsn) - Nur Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) konnte in den Bergen der Tour de France ansatzweise mit Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Zweitplat
(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss
(rsn) – Die Tinte in den Radsport-Geschichtsbüchern ist gerade erst getrocknet: Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat bei der Tour de France 2025 im direkten Duell mit seinem großen Widersa
(rsn) – Das große Ziel hat Visma – Lease a Bike bei dieser Tour de France verfehlt. Jonas Vingegaard musste in Paris mit der zweiten Stufe auf dem Podium vorliebnehmen, der ewige Rivale Tadej Po
(rsn) – Es sollte etwas Besonderes werden. Immerhin gab es ja auch einen runden Geburtstag zu feiern. Vor 50 Jahren endete die Tour de France erstmals in Paris auf den Champs-Élysées, Ex-Telekom-T
(rsn) – Nach der Tour de France wird es wohl nicht zum nächsten Duell der beiden Topfahrer Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) bei der Vuelta a España
(rsn) - Es hat etwas gedauert, bis die ARD-Reportage “Geheimsache Doping: Im Windschatten“ auch bei der Tour de France ankam. Aber auf der Pressekonferenz der 20. und vorletzten Etappe sah sich sc
(rsn) – Auf den ersten Blick war Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) der Mann, der er immer ist: angriffslustig, siegeshungrig. Nachdem alle Fotos geschossen waren, der Bummelzug Fahrt aufgenom
(rsn) – Die 3. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) wurde Mittwoch wegen eines Massensturzes ab 15 Kilometer vor dem Ziel zeitneutralisiert zu Ende gefahren. Die Krankenwagen hinter dem Feld waren all
(rsn) – Zu Saisonbeginn hatte Aurela Nerlo noch äußerst positive Schlagzeilen geschrieben. Als Überraschungszweite beim Omloop het Nieuwsblad feierte die 27-Jährige Polin der französischen Mann
(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) seinen Wechsel zu Red Bull – Bora – hansgrohe auch aus finanziellen Gründen vorantrieb, ist als Gerücht ebenso im Umlauf wie der Plan, sein
(rsn) - Im Vorfeld der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt hatte sich noch die Frage gestellt, ob das Teilstück mit zwei Bergen der 1. Kategorie und einem ähnlich schweren, aber unkategorisierten Anstieg
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) – Cian Uijtdebroeks ist zurück. Oder endlich da. Der 22 Jahre alte Belgier, der im Winter 2023 von Bora – hansgrohe zu Visma Lease a Bike wechselte und seitdem seinem Ruf als Top-Talent m
(rsn) – Bei der Tour of Norway im Mai hatte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Heimatstadt Stavanger noch den erlösenden Sieg im letzten Karrierejahr in der Heimat verpasst. Damals schlu
(rsn) – Mindestens 350 Meter dauerte der Sprint von Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike), der ihm den Sieg auf der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) beschert hat. Im ansteigenden Finale in Z
(rsn) – Damiano Caruso hat die 4. Etappe der Burgos-Rundfahrt (2.Pro) gewonnen. Der Italiener, der die letzten drei seiner nun insgesamt acht Siege bei der Sizilien-Rundfahrt 2022 feiern konnte, sie
(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird in diesem Jahr nicht an den Welt- oder Europameisterschaften teilnehmen. “Es ist wichtig, sich auch für den letzten Teil der Saison noch wichti
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Die Cyclassics in Hamburg locken auch in diesem Jahr wieder einen Großteil der besten Sprinter der Welt. Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) tritt an, um seinen Titel zu verteidigen. Jonath