Kampf um Grün bei der Tour

Pogacar lässt Girmay grübeln: “Keine guten Neuigkeiten“

Von Christoph Niederkofler

Foto zu dem Text "Pogacar lässt Girmay grübeln: “Keine guten Neuigkeiten“"
Biniam Girmay (Intermarché - Wanty) jagt auf der Tour de France das Grüne Trikot. | Foto: Cor Vos

11.07.2025  |  (rsn) – Dank seiner unvergleichlichen Explosivität im Schlusssprint stürmte Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe der Tour de France zum Tagessieg und schlüpfte ins Gelbe Trikot. Fast schon nebenbei stieg der slowenische Superstar an der Mur-de-Bretagne zum Punktbesten auf und schnappte sich damit auch das Grüne Trikot – das wiederum brachte seine Konkurrenz zum Grübeln.

"Wenn ich höre, dass Pogi gewinnt, sind das keine guten Neuigkeiten. Das sind 50 Punkte für ihn", erklärte Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) nach den 197 Kilometern durch die Bretagne gegenüber Eurosport, um fast schon fatalistisch anzufügen: "Aber es ist, wie es ist."

Nach sieben Tagen grüßt Pogacar mit 156 Punkten von Platz eins im Punkteklassement, dahinter folgen Jonathan Milan (Lidl – Trek / 122), Girmay (111) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck / 108), der am Freitag das Gelbe Trikot abgeben musste. Verzweifeln lässt dieser Rückstand Girmay, der die Punktewertung bereits 2024 für sich entschied, aber noch lange nicht.

"Wir werden jeden Tag besser. Wir wollen bei den Zwischensprints so viele Punkte wie möglich holen", gab der Eritreer die Marschroute vor. Wie das in der Praxis ablaufen soll, war auf der 7. Etappe nach etwa 140 Kilometern zu erahnen. Hinter der fünfköpfigen Ausreißergruppe fuhr Girmays Team ein echtes Leadout und dann duellierten sich er und Milan um die Punkte, letzterer hatte das bessere Ende für sich: zehn für Milan, neun für seinen Rivalen. An der Mur-de-Bretagne ging das Duo im Gegensatz zu Pogacar leer aus.

Für Sprinter wäre ein Angriff bei solch einem Profil aber ohnehin ungewöhnlich gewesen, der Fokus ist ein anderer. "Heute lief es okay. Wir sind so ökonomisch wie möglich gefahren und sind gut durchgekommen", hob Girmay hervor. Dem 25-Jährigen und seiner Équipe bietet sich am Samstag auf den 171 Kilometern zwischen Saint-Méen-le-Grand und Laval eine neue Chance. "Wir haben für morgen vor einigen Monaten schon ein Recon gemacht", gab Girmay einen Einblick. "Es sieht gut für mich aus. Morgen werden wir für den Sieg All-In gehen." Dieser ist am Samstag wieder 50 Punkte wert, bei der Zwischenwertung in Vitré gibt es weitere 20 Zähler zu holen.

Ein Kandidat dafür wäre freilich auch van der Poel. Vor vier Jahren war der Niederländer an der Mur-de-Bretagne noch selbst umjubelter Tagessieger, dieses Mal bezwang er jenen ikonischen Schlussanstieg im Gelben Trikot. Der Moment "war etwas Besonderes. Ich bin glücklich", meinte van der Poel im Interview mit Eurosport. Das Maillot Jaune ging nach der Zieleinfahrt an Pogacar. Rückt van der Poels Fokus damit automatisch auf Grün?

"Wir werden sehen", hielt sich der 30-Jährige bedeckt. Auf der 7. Etappe blieb er ohne Punkte – trotz seiner Bemühungen. "Heute wollte ich probieren dabei zu sein, wenn es nicht zu hart wird. Aber es war schon ein All-Out-Versuch, um überhaupt irgendwelche Punkte zu bekommen", so der siebenmalige Cyclocross-Weltmeister, der sich zurückhaltender zu den kommenden Tagen äußerte: "Wir werden sehen, jetzt muss ich mich erst einmal erholen."

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