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10.07.2025 | (rsn) - Eigentlich wollte es das Team von Tadej Pogacar gemächlich angehen lassen auf dieser 6. Etappe der Tour de France. So durfte man auch den Kapitän höchstpersönlich verstehen, als er vor dem Start erklärte, mit einer Fluchtgruppe ohne wie auch einer mit Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zufrieden zu sein.
Bei einer Gruppe ohne den Niederländer hätten seine Mannen mit Hilfe von Alpecin - Deceuninck rechnen können, lautete die Prognose des Slowenen. Und wenn van der Poel in der Gruppe sei, könne der auch gerne Gelb übernehmen. Es gibt wohl keinen anderen Rennfahrer, dem Pogacar mehr für eine paar Tage in der ersten Tourwoche das Maillot Jaune gönnen würde als eben van der Poel.
“Ja, beide haben sehr großen Respekt voreinander und auch die Teams respektieren sich“, bestätigte Pogacars Sportlicher Leiter Matxin Fernandez im Ziel gegenüber RSN.
___STEADY_PAYWALL___ Und von außen sah es auch lange so aus, als hätte die Nähe zwischen beiden Kapitänen und den Sportlichen Leitern zur Konstellation mit van der Poel vorn und dem Peloton mit Pogacar entscheidend beigetragen.
Aus dem rotierenden Bauch des Pelotons sah es aber komplett anders aus. “Es war ein extrem anstrengender Tag heute, richtiges Radrennen“, sagte etwa der Deutsche Zeitfahrmeister Max Schachmann (Soudal – Quick-Step) RSN im Ziel, wo er erstmal durchatmen musste. “Die ersten zwei Stunden waren echt schwer. Wir waren uns nicht sicher, was heute passieren wird“, meinte er weiter.
Tadej Pogacar (in Gelb) hoffte am tart der 6. Tour-Etappe darauf, am Ende des Tages das Maillot Jaune abgeben zu können. | Foto: Cor Vos
Schachmanns Eindruck war, dass einerseits Pogacar nach der Demütigung, die er im Zeitfahren Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) zufügen konnte, nun jede weitere Etappe gewinnen wolle. Ein Kannibale eben, der erwachsen geworden ist. “Und dann wollte auch Visma heute, glaube ich, ein Zeichen setzen. Die haben das Rennen extrem schwer gemacht und am Anfang mit zahlreichen Leuten versucht, in die Gruppe zu gehen“, beschrieb der gebürtige Berliner den zweiten Unruheherd im Feld. Und wenn es danach nach Business as usual ausschaute, mit einer Gruppe die kontrolliert weggelassen wurde, so täuschte auch das.
Denn offenbar wollte Pogacar dann doch nicht Gelb abgeben und auf den finalen Wellen in Vire Normandie mal wieder seine Beine sprechen lassen. “Von (Tim) Wellens weiß ich, Tadej wollte zufahren und gewinnen. Das Team hat aber gesagt: ‚Mach mal ruhig“, erklärte er. Einen solchen Dissenz zwischen Sportlicher Leitung und Kapitän wollte im UAE-Lager dann allerdings niemand öffentlich machen.
Cheftaktiker Fernandez machte einfach den Rennverlauf verantwortlich für all das Auf und Ab. Letztlich konnte er zufrieden sein mit dem Ausgang. “Für uns war die Gruppe ok, wenn die Lücke nicht zu groß wird. Wir wollten heute nur kontrollieren und Tadej nicht sprinten lassen, da das Gelbe heute nicht unser Fokus war. Mathieu ist kein Konkurrent für die Gesamtwertung und aus diesem Grunde konnten wir ihn auch fahren lassen“, erklärte Fernandez.
Pogacar selber schob Visma – Lease a Bike die Verantwortung für das schnelle Finale zu. "Am Ende hat Visma ich weiß nicht was versucht und ist hart gefahren. Wir sind nur gefolgt. Visma kam an den letzten zwei Kickern mit Vollgas. Vielleicht hatten sie die Info, dass van der Poel vorne Zeit verliert und sie wollten, dass ich heute im Gelben Trikot bleibe. Aber er hat es um eine Sekunde bekommen – Chapeau an ihn!", sagte der 26-Jährige, der die Verteidigung des Gelben Trikots dann aber nur um eine Sekunde verpasste.
Dann packte den Slowenen aber wohl doch der Ehrgeiz: Im Ziel verpasste er die Verteidigung des Gelben Trikots um nur eine Sekunde. | Foto: Cor Vos
Nils Politts Auskunft gegenüber Eurosport bestätigte auf alle Fälle Schachmanns Eindrücke von der Härte der Kämpfe, bevor die Gruppe überhaupt zustande kam. “Es war viel Arbeit, die richtige Gruppe fahren zu lassen, weil auch mal Fahrer wie Vauquelin (Gesamtdritter vor dem Start. d. Red.) attackiert haben. Im Endeffekt haben wir uns dann entschieden, die Gruppe fahren zu lassen und das Trikot abzugeben. Das nimmt natürlich ein wenig den Druck von den Schultern und spart uns ein bisschen Energie“, meinte der Kölner.
Und mit Blick auf die 7. Etappe mit der Mur-de-Bretagne konstatierte er: “Wir sind alle froh, dass wir da etwas entspannter reingehen können, ohne das Gelbe Trikot.“ Es gibt sogar einen Bonuseffekt: Van der Poel könnte einerseits von der Rückeroberung des Gelben Trikots so sehr erfreut sein, dass er an der Mauer gar nicht mehr so siegeshungrig wie gewohnt ist. Zweitens könnte er von der Anstrengung in der Fluchtgruppe derart geschlaucht sein, dass er dort gar nicht mehr sein ganzes explosives Potenzial abrufen kann.
Diese Befürchtung äußerte der Niederländer auch in der Pressekonferenz in Vire Normandie. Die möglicherweise von außen verordnete Zurückhaltung könnte sich für Pogacar also begünstigend auswirken. Neue Lektion für den Slowenen: Zuweilen kann weniger auch mehr sein.
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