War’s das schon mit dem Tour-Klassement?

Buchmann kassiert Rückstand und lässt Zeitfahr-Effort offen

Von Sebastian Lindner

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Emanuel Buchmann (Cofidis) | Foto: Cor Vos

08.07.2025  |  (rsn) – Umsonst war es nicht, dass sich Emanuel Buchmann auf der 2. Etappe mit Ziel in Boulogne-sur-Mer im Finale mit mehreren steilen Hügeln ohne Zeitverlust schadlos hielt, obwohl das so gar nicht sein Terrain ist. Allerdings ist dieses Ergebnis, dass ihn zwischenzeitlich in die Top 10 der Gesamtwertung der Tour spülte, zwei Tage später nur noch halb so viel wert. Der Cofidis-Kapitän kam als Einzelkämpfer mit 1:21 Minuten Rückstand auf Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) als 40. ins Ziel der 4. Etappe in Rouen.

In der Gesamtwertung verlor Buchmann damit 15 Plätze und wird nun auf Rang 25 geführt, 2:16 Minuten hinter dem Gelben Trikot, das Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) verteidigte, und auch mehr als eine Minute hinter den Top 10. “Ich hatte heute nicht meinen besten Tag“, räumte der 32-Jährige dann am ARD-Mikrofon auch ein und fügte erklärend an: “Vor zwei Tagen hatte ich ein deutlich besseres Gefühl an den kurzen steilen Anstiegen. Heute musste ich leider abreißen lassen.“

Wirklich überraschend kommt das nicht. “Ich freue mich auf die längeren Berge, das liegt mir besser“, sagte Buchmann. Zwar gefiel ihm nicht das Terrain, dafür fühle er sich bei Cofidis “schon sehr wohl“, beantwortete er die Frage nach seiner neuen Mannschaft. “Wir haben ein gutes Team am Start und haben es heute gut gemacht.“ 

Allerdings schien die Harmonie nicht ansteckend gewesen zu sein. Anders ist es zumindest schwer erklärbar, wie es mit möglichen Klassement-Ambitionen des Deutschen zusammenpasst, dass gleich zwei seiner Teamkollegen deutlich vor ihm ins Ziel kamen? Alex Aranburu und Dylan Teuns hatten ihrerseits nur knapp 40 Sekunden Rückstand auf Pogacar. Auf den Positionen 21 und 26 hatten beide aber auch zu keiner Zeit Aktien am Tagessieg.

Geht Buchmann lieber auf Etappenjagd?

Andererseits hat der Tour-Vierte von 2019 vielleicht auch schon andere Ideen im Kopf. Denn mit Blick auf das nun bevorstehende Zeitfahren sagte er: “Komplett rausnehmen werde ich nicht, ich werde schon versuchen, schnell zu fahren. Aber ich werde auch nicht 110 Prozent geben.“ Eine Kampfansage klingt anders. Auch der Versuch, weiteren Zeitverlust auf seine potenziellen Konkurrenten für einen Platz um Rang 10 in der Endabrechnung zu vermeiden oder gar Boden gutzumachen, ließ sich dabei nicht raushören.

“Ich fühle mich vor der diesjährigen Tour de France wirklich gut in Form“, wurde Buchmann in einer Mitteilung seines Teams unmittelbar vor dem Grand Départ zitiert. Die ersten drei Tage bestätigten das. “Was die Ziele angeht, werde ich abwarten, wie der Anfang verläuft, der sehr knifflig zu werden verspricht, und nach etwa zehn Tagen werden wir sehen, ob ich in der Lage bin, einen Platz in der Gesamtwertung anzustreben oder mein Glück mehr auf einen Etappensieg versuche.“

Es scheint fast so, als hätten Buchmann und das Team diese Entscheidung bereits vorgezogen. Allerdings dürften seine Chancen diesbezüglich nicht wirklich besser stehen. Denn die Namen der Etappensieger bei Bergankünften – und nur dort dürfte er überhaupt eine Chance haben, als Solist oder in einer kleinen Gruppe vorne anzukommen – in der Ära Pogacar/Vingegaard reduzieren sich auf wenige. Überraschungssieger sind selten geworden. So einer wäre Buchmann aber, zumal er es in seiner Karriere auf nur fünf Siege bringt, einen davon auf WorldTour-Niveau.

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