Gehweg-Abkürzer sorgten für Massensturz

Walscheid nach Ellbogenbruch: “Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Von Felix Mattis

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Max Walscheid (Jayco - AlUla) | Foto: Cor Vos

16.06.2025  |  (rsn) – Max Walscheid (Jayco – AlUla) hat zwei Tage nach seinem Sturz bei Dwars door het Hageland, bei dem er sich am Samstag den Ellbogen gebrochen hat, seine Hoffnungen auf einen Start bei der am 5. Juli in Lille beginnenden Tour de France noch nicht endgültig begraben, schätzt seine Chancen aber realistischerweise gering ein.

"Ich denke, dass die Chance sehr, sehr klein ist, aber solange es nicht komplett ausgeschlossen ist, ist sie für mich noch existent", erklärte der 32-Jährige radsport-news.com am Montagvormittag am Telefon, während er sich auf dem Heimweg von der ATOS-Klinik in Köln, wo er am Sonntagmorgen von Dirk Tenner operiert worden war, nach Heidelberg befand.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", so Walscheid. "Mit dem Unfall ist meine Tour de France im Prinzip gelaufen, denn es scheint zeitlich nicht hinzuhauen. Ich werde den Erholungsprozess jetzt aber trotzdem mit vollem Effort starten und nicht in die Ferien gehen. Und dann sehe ich in 14 Tagen, wo ich stehe. Ich will alles reinstecken für die minimale Restchance."

Walscheid betonte, dass er sich seiner Verantwortung bewusst sei – sowohl für die anderen Fahrer im Peloton, wenn er mit einem nicht voll funktionstüchtigen Arm als Risikofaktor durchs Fahrerfeld rollen würde, aber auch für seine eigene, langfristigere Zukunft.

"Wenn man mit einer Verletzung herumfährt, die nicht zu 100 Prozent ausgeheilt ist, ist das nie gut – weitere Sturzgefahr, keine volle Belastbarkeit. Ich will da auch nicht mit schlechtem Beispiel vorangehen und die Gesundheit riskieren, wo es nicht angebracht ist. Deshalb werde ich mich von Leuten beraten lassen, die das besser einschätzen können, als ich. Und wenn es ein Gesundheitsrisiko über die Karriere hinaus darstellt, ist es nicht clever", führte er weiter aus.

Sollte aber die Heilung überraschenderweise sehr schnell und gut verlaufen, wofür nun die kommenden Tage sehr wichtig werden, in denen er das Gelenk mobil halten und Lymphdrainagen machen lassen muss, um die Heilung anzuregen und Schwellungen zu verringern, würde Walscheid weiterhin sehr gerne bei der Tour am Start stehen. Dabei zählt jeder Tag, weshalb auch Walscheids Dankbarkeit gegenüber Tenner sehr groß ist, der ihn am Sonntagmorgen "außer der Reihe" sofort operiert habe.

"Ich habe einfach Bock auf das Rennen", sagte er. "Und ich denke das Team würde mich auch mit suboptimaler Vorbereitung mitnehmen." Walscheid ist in den vergangenen Monaten zu einem immer wichtigeren Bestandteil des Sprintzuges von Dylan Groenewegen bei Jayco – AlUla geworden und war an allen drei Saisonsiegen des niederländischen Top-Sprinters maßgeblich beteiligt. Sein Ausfall wäre ein schwerer Schlag für die australische Mannschaft.

Gehweg-Abkürzer sorgten für Massensturz

Im Gespräch erklärte Walscheid RSN auch, wie es zu dem Massensturz, in dem er zu Boden ging und sich den Ellbogen brach, gekommen war: In der Anfahrt zum ersten Schottersektor des belgischen Eintagesrennens zwischen Aarschot und Diest, in der Region zwischen Löwen und Hasselt gelegen, wurde es im Positionskampf hektisch. "Ich war gut positioniert, weit vorne, aber dann sind einige Fahrer wieder über den Bürgersteig nach vorne gefahren und als sie sich reingedrängt haben, hat es gekracht", erzählte Walscheid, dass einmal mehr also ein Verhalten im Peloton, das laut UCI-Regularien verboten ist, viel zu selten aber geahndet wird, den Massensturz ausgelöst hatte.

"Ich habe sofort gespürt, dass da am Ellbogen etwas nicht so ist, wie es sein sollte", so Walscheid, der dann zunächst ins lokale belgische Krankenhaus gebracht und dort geröntgt wurde und einen Gips angelegt bekam. Von dort brachte ihn sein Team dann nach Köln zur ATOS-Klinik, wo sein Arm am Sonntagmorgen mit Platte und Schrauben stabilisiert wurde.

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