Zu wenig Blut in den Beinen

Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

Von Sebastian Lindner

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Fabio Jakobsen (Picnic - PostNL) muss an den Beckenarterien operiert werden. | Foto: Cor Vos

31.03.2025  |  (rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit 13 Siegen eine starke Saison. Auch ein Jahr später schlug der Niederländer noch sieben Mal zu. 2024 wechselte er dann zu dsm-firmenich – PostNL, dem heutigen Picnic-Team. Und das Leiden begann von Neuem.

Lediglich eine Etappe der Türkei-Rundfahrt konnte Jakobsen in der abgelaufenen Saison verzeichnen. Ansonsten fuhr der Sprinter, der es in seiner Karriere bereits auf 46 Siege brachte, an den allermeisten Renntagen seinen eigenen und vor allem auch den Ansprüchen des Teams weit hinterher. Der vergangene Winter sollte einen grundlegenden Formneubau bereithalten. Doch auch die ersten Monate des neuen Jahres zeigten hinsichtlich der Resultate keinen Fortschritt.

Nun scheint klar zu sein, weshalb. Tiefgreifende medizinische Analysen, die aufgrund der anhaltenden Formschwäche angestoßen wurden, haben nun ergeben, dass Jakobsens Beckenarterien nicht genügend Blut in seine Beine pumpen. Eine Durchflussbegrenzung wurde festgestellt. “Da die Diagnose sehr eindeutig ist und ihn derzeit beim Radfahren einschränkt, wird er sich einer Operation unterziehen, um zu versuchen, das Problem zu beheben“, wird Picnics Teamarzt in einer Pressemitteilung zitiert.

Jakobsen spricht von mentalem Rückschlag, aber auch von Zuversicht

Entsprechende Probleme können bei Leistungssportlern mitunter karrieregefährdend ausfallen, doch Jakobsen scheint Glück im Unglück zu haben. "Glücklicherweise hat er aufgrund der Art der Einschränkung eine günstigere Prognose für eine Rückkehr, aber es kann einige Zeit dauern, bis er sich davon erholt", heißt es in der Teammitteilung weiter. "Die Operation bedeutet, dass Fabio zunächst etwa sechs Wochen lang nicht auf dem Rad sitzen wird und keine anderen anstrengenden körperlichen Aktivitäten ausüben darf. In der Zwischenzeit werden wir seine Fortschritte beobachten, und wenn er soweit ist, werden wir ihn nach und nach wieder ins Training einsteigen lassen und die Intensität langsam wieder steigern."

Operiert wird Jakobsen am Mittwoch. Damit ist davon auszugehen, dass er frühestens zur zweiten Saisonhälfte nach der Tour de France wieder Rennen fahren kann. Das käme zeitlich ganz gut mit der Polen-Rundfahrt hin, die ohnehin sein Schicksalsrennen ist. Seit dem lebensbedrohlichen Crash ist er die Rundfahrt allerdings nicht mehr gefahren.

Jakobsen selbst spricht sowohl von einem mentalen Rückschlag als auch einer gewissen Erleichterung. "Jetzt, da wir die Ursache des Problems gefunden haben, bin ich zuversichtlich, dass die Operation das Problem lösen kann. Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um zwei vorwärts machen zu können, und ich hoffe, dass ich das jetzt tun werde. Ich habe diesen Winter gut trainiert und bin mit einer gewissen Zuversicht in die Saison gegangen. Aber in den entscheidenden Momenten und bei den hochintensiven Sprints habe ich gelitten; meine Beine haben einfach nicht so funktioniert, wie sie sollten."

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