Vorschau auf den 13. GP de Québec

Pogacar bei Comeback in Übersee direkt wieder angriffslustig

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Pogacar bei Comeback in Übersee direkt wieder angriffslustig"
Tadej Pogacar beginnt in Québec seine Rennvorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Zürich. | Foto: Cor Vos

12.09.2024  |  (rsn) – Fast zwei Monate musste der Radsport-Zirkus ohne Tadej Pogacar auskommen. Doch nun kehrt der Slowene nach langer Rennpause wieder zurück. Noch nie hat sich der 25-Jährige nach der Tour de France so viel Zeit gelassen. Allerdings war er zuvor auch noch nie das Double aus Giro und Tour gefahren. In Übersee gibt er nun sein Comeback auf dem Weg zum dritten großen Ziel in dieser Saison, den Weltmeisterschaften in Zürich.

Pogacar steigt beim Grand Prix Cycliste de Québec wieder ein. Das kanadische WorldTour-Rennen, das seit 2010 im Rennkalender steht, kommt Jahr für Jahr mit dem gleichen Kurs daher. 201,6 Kilometer sind zu absolvieren, verteilt auf 16 gut zwölf Kilometer lange Runden. Knapp 3000 Höhenmeter stecken darin, die sich fast komplett im hinteren Drittel einer jeden Runde sammeln. Die letzten anderthalb Kilometer sind dabei durchweg ansteigend. Nicht zu scharf. Nach einer ersten Sieben-Prozent-Welle kommt der Rest mit vier Prozent daher.

Vorjahressieger De Lie und Girmay zählen zu den Favoriten

Das ist nicht ohne, aber selten genug, um die bergfesten Sprinter abzuschütteln. In jüngerer Vergangenheit waren es allzu oft große Gruppen, die gemeinsam ankamen. Nur Benoit Cosnefroy rettete 2022 mal vier Sekunden auf seine Jäger. Ansonsten schnürten die schnellen Männer Peter Sagan und Michael Matthews Doppelpacks, im Vorjahr siegte Arnaud De Lie (Lotto – Dstny), der in die gleiche Kategorie gehört.

De Lie tritt auch nun wieder in Kanada an. Genauso wie Matthews (Jayco – AlUla). Lokalmatador Derek Gee (Israel – Premier Tech) ist mit von der Partie und genauso zum erweiterten Favoritenkreis zu rechnen wie Alberto Bettiol (Astana Qazaqstan), Matej Mohoric (Bahrain – Victorious), Ben Healy (EF Education – EasyPost), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Alex Aranburu (Movistar) oder Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike). Alles keinen Sprinter, aber alle endschnell. Und auch Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) ist Teil eines stark besetzten Feldes und hat über die Teammedien bereits angekündigt: “Wir starten mit großen Ambitionen und wollen aufs Podium.“

Das Profil der 16 Mal zu fahrenden Runde durch Québec | Foto: Veranstalter

Doch sobald irgendwelche Höhenmeter ins Spiel kommen, fällt in diesem Jahr automatisch auch der Name Pogacar. “Normalerweise“, sagte er gegenüber Eurosport, “ist das erste Rennen nach einer langen Trainingsphase nicht so gut.“ Doch dann schien er sich an seinen Saisonbeginn zu erinnern. Sein erstes Rennen gewann er per 82-Kilometer-Solo. Und so lenkte er ein: “Ich habe zu Beginn des Jahres bei Strade Bianche gesehen, wie die Vorbereitung auf dieses Rennen war, und ich denke, dass ich in Quebec ziemlich gut sein kann, besser als in den vergangenen Jahren nach der langen Zeit ohne Rennen.“

Will Pogacar seine Sprinterbeine testen?

Québec sei in der Vergangenheit zwar ein offenes Rennen gewesen, “bei dem die Attacken nicht so richtig fruchteten und es am Ende häufig auf einen Sprint herauslief“, sagte Pogacar, der vor zwei Jahren schon einmal dabei war und 24. wurde – zwei Tage später aber das Schwesterrennen in Montreal gewann – weiter. “Aber der Sprint ist superhart.“ Und dass der Slowene im Zweifel auch so etwas gewinnen kann, hat er schon bei der Katalonien-Rundfahrt bewiesen, als er die Schlussetappe in Barcelona im Sprint einer 23-köpfigen Gruppe für sich entschied.

“Wir sind hier mit einem starken Team“, so Pogacar. Unter anderem zählen Tim Wellens, Juan Ayuso, Rafal Majka und Finn Fisher-Black zum UAE-Aufgebot in Kanada. “Ich denke, wir können das Rennen richtig hart machen und dann werden wir sehen, ob die Beine reichen, um eine ordentliche Attacke zu setzen oder ich auf den Sprint warten muss.“ Und so richtig klar wurde daraus nicht, welche Option er in Vorbereitung auf Zürich lieber testen würde.

Weitere Radsportnachrichten

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“

(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren

26.12.2025Mit Uno-X bei den Topsprinterinnen angeklopft

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) ist 2025 zu einem der Shootingstars im internationalen Peloton geworden. Nach zwei Jahren beim UAE-Team und einem bei Human Powered Health schloss sich die Sch

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen wurde, wurde der mutma

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

25.12.2025In Chongming um den WorldTour-Sieg gebracht

(rsn) – Zum dritten Mal in ihrer Karriere eroberte Kathrin Schweinberger (Human Powered Health) das Trikot der Österreichischen Meisterin, nachdem sie sich im Burgenland aus einer frühen Gruppe he

24.12.2025Saisonziel erster Profisieg schon früh im Jahr erreicht

(rsn) – Fabio Christen stammt aus einer radsportbegeisterten Familie. Der ältere Bruder von Jan Christen (UAE Emirates – XRG) hat bei Q36.5 Pro Cycling seine sportliche Heimat gefunden und ver

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)