Wird in Zürich aus der Innsbruck-7 wie nun in Kanada die 1?

Pogacar ist bereit: “Kann die Weltmeisterschaften kaum erwarten“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Pogacar ist bereit: “Kann die Weltmeisterschaften kaum erwarten“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) begann in Montréal schon vor der Flamme Rouge mit dem Jubeln über seinen Solo-Sieg. | Foto: Cor Vos

16.09.2024  |  (rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit seinem Solo-Sieg beim Grand Prix Cycliste de Montréal am Sonntag eindrucksvoll bewiesen, dass er bereit ist für sein drittes großes Saisonziel: Nach seinen überlegenen Siegen beim Giro d'Italia und der Tour de France will der Slowene am 29. September in Zürich auf das Maglia Rosa und das Maillot Jaune auch das Regenbogentrikot als Weltmeister folgen lassen. Und als ob er nicht ohnehin schon der große Top-Favorit für die WM gewesen wäre, hat der Slowene diese Rolle nun in Kanada noch einmal zementiert.

"Es hat Spaß gemacht, hier zu fahren. Das Team hat einen tollen Job gemacht und das Rennen ist exakt so gelaufen, wie wir es wollten – Hut ab", sagte Pogacar im ersten Sieger-Interview. "Das hat heute nochmal viel Selbstvertrauen und Motivation gegeben. Jetzt kann ich die Weltmeisterschaften kaum erwarten."

Der Sieg am Sonntag war Pogacar wichtig. Denn auch wenn er schon zwei Tage zuvor beim mit weniger Höhenmeter gespickten Grand Prix Québec "sehr gute Beine" gehabt habe, so gefiel ihm die Ausbeute dort nicht. "Ich habe mich in Quebec schon mit meinen superguten Beinen überrascht, war aber etwas enttäuscht, dass ich trotzdem nicht weiter vor als auf Platz sieben kam. Um zufrieden zu sein, wäre ich wenigstens gerne auf dem Podium gestanden", sagte er nun am Sonntag im Rückblick.

Das hat er nun erledigt und konnte somit am späten Abend glücklich in den Flieger zurück nach Europa steigen, wo nun noch zwei Wochen reine Vorbereitung auf das WM-Straßenrennen folgen – ohne Start im Einzelzeitfahren in Zürich. Pogacar setzt voll auf eine Karte. "In den nächsten zwei Wochen kann man nicht mehr viel machen – vielleicht noch ein paar lange, intensive Trainingseinheiten, aber nicht zu viel. Und dann sind wir bereit für Zürich", meinte er auf der Pressekonferenz in Montréal.

Dass er der große Top-Favorit für den 29. September ist, ist Pogacar natürlich bewusst. Doch er betonte in Kanada auch, dass er das Regenbogentrikot trotzdem erst einmal gewinnen müsse. "Wir müssen fokussiert bleiben", so Pogacar. "In Glasgow bin ich auf einem Kurs, der mir nicht gut gelegen hat, Dritter geworden. Dieses Jahr liegt die Strecke mir besser. Also sind meine Chancen in Zürich auch größer. Aber eine Weltmeisterschaft ist immer noch eine Weltmeisterschaft – sie ist schwer zu gewinnen."

2018 bei U23-WM in Innsbruck bei Hirschi-Sieg Siebter

Als die Straßen-Weltmeisterschaften vor sechs Jahren zuletzt in den Alpen ausgetragen wurden, damals in Innsbruck, war Pogacar als frisch gebackener Tour de l'Avenir-Sieger ebenfalls bereits als einer der heißen Mitfavoriten am Start gestanden – in der U23. Am Ende des 179,5 Kilometer langen Rennens fehlten ihm aber 47 Sekunden zum Titel. Pogacar wurde Siebter, das Regenbogentrikot streifte Marc Hirschi sich über.

Der Schweizer ist mit fünf Siegen aus seinen letzten fünf Rennen auch jetzt bei den Profis in Zürich einer der Mitfavoriten und einer der Fahrer, die seinem UAE-Teamkamerad die Suppe versalzen könnte. Doch nach dem Auftritt in Kanada scheint das realistischste Szenario zu sein, dass Pogacar aus dem siebten Platz in Innsbruck den ersten in Zürich macht – genau wie er an diesem Wochenende aus dem siebten Platz in Québec den ersten in Montréal machte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.03.2025Weltmeisterschaften in Zürich sorgen für Millionen-Minus

(rsn) – Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich waren aus finanzieller Sicht ein Desaster. Wie der organisierende Verein Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024 vermeldete, haben die Titelkämpfe

08.11.2024Radsport-Gemeinde nimmt Abschied von Muriel Furrer

(rsn) – Sechs Wochen nach ihrem Tod ist der im Alter von 18 Jahren im WM-Straßenrennen der Juniorinnen bei den Weltmeisterschaften von Zürich verunglückten Muriel Furrer in einem Abschiedsgottesd

05.10.2024Starkregen: 5. Etappe des CRO Race wird verkürzt

(rsn) – In Folge von heftigen Regenfällen, die in Kroatien viele Straßen unter Wasser setzten, haben die Organisatoren des CRO Race (2.1) in Kroatien die 5. Etappe verkürzen und den Start verschi

03.10.2024Kommentar: Auf Technologie zu verzichten, ist grob fahrlässig

(rsn) – Eine Woche ist vergangen, seit Muriel Furrer im WM-Straßenrennen der Juniorinnen in der Abfahrt durch die Schmalzgruebstrasse im Wald hinunter nach Küsnacht gestürzt ist und sich dabei ei

02.10.2024Offener Brief: Letten beklagen sich über van der Poels Aktion

(rsn) – Nach einer großartigen Vorstellung musste sich der Lette Toms Skujins am Ende des WM-Straßenrennens von Zürich im Sprint um die Bronzemedaille dem Niederländer Mathieu van der Poel gesch

01.10.2024Staatsanwaltschaft bestätigt: Furrer “gewisse Zeit“ unentdeckt

(rsn) – Erstmals haben sich die Kantonspolizei Zürich und die zuständige Staatsanwaltschaft zum tödlichen Unfall der Schweizerin Muriel Furrer geäußert. Die 18-Jährige hatte sich im WM-Straße

30.09.2024Merckx: “Pogacar ist der Allerbeste“

(rsn) – Mit seinem Triumph im WM-Straßenrennen von Zürich hat Tadej Pogacar eine weitere Rekordmarke erreicht. Wie vor ihm nur Eddy Merckx (1974) und Stephen Roche (1987) ist es dem Slowenen gelun

30.09.2024Evenepoel verpasst in Zürich sein zweites Gold-Double

(rsn) – Nach Olympia-Gold im Zeitfahren und im Straßenrennen träumte Remco Evenepoel auch vom weltmeisterlichen Double. Der erste Teil seines Vorhabens gelang dem Belgier, als er im Zeitfahren von

30.09.2024Van der Poel: “Es gab nur einen Ausnahmefahrer“

(rsn) – Tadej Pogacar und Remco Evenepoel hießen die großen Favoriten für das WM-Straßenrennen von Zürich. Dagegen wurden Titelverteidiger Mathieu van der Poel angesichts des schweren Kurses mi

30.09.2024Hirschi fährt smart, hat aber nicht das nötige Glück fürs Podium

(rsn) – Marc Hirschi war der große Hoffnungsträger der Schweizer Fans bei den Heim-Weltmeisterschaften in Zürich. Der 26-Jährige galt nach seinem überragenden Spätsommer mit sechs Siegen in 15

30.09.2024Alaphilippe kugelt sich bei WM-Sturz die Schulter aus

(rsn) – Bei seinem Sturz im frühen Stadium des WM-Straßenrennens hat sich Julian Alaphilippe die Schulter ausgekugelt. Das teilte sein Team Soudal – Quick-Sep noch am Sonntag mit. Der zweimalige

29.09.2024Pogacars “dummer“ Angriff endete im Regenbogentrikot

(rsn) – Statistisch war es nur die drittlängste Solofahrt im Straßenrennen der Männer aller Zeiten, aber das Feuerwerk, das Tadej Pogacar bei den Weltmeisterschaften in Zürich über die letzten

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2025Evenepoel: Zwei Pläne rund um das Highlight Tour de France

(rsn) – Nach seinem Wechsel zu Red Bull – Bora – hansgrohe wird über Remco Evenepoels Rennprogramm spekuliert. Der Belgier war bereits beim ersten Teamtreffen im Oktober im österreichischen Fu

14.11.2025Tour of the Alps 2026: Kletterspektakel mit Bonussprints

(rsn) – Die 49. Ausgabe der Tour of the Alps (2.Pro) führt vom 20. bis zum 24. April 2026 über 760 Kilometer von Innsbruck nach Bozen und wartet dabei mit 14.620 Höhenmetern sowie einer Neuigkeit

14.11.2025Rembe – rad-net verpflichtet drei deutsche U19-Talente

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2025Auch Sevilla mit 50 noch auf dem Rad unterwegs

(rsn – Wie sein Landsmann Francisco Mancebo macht auch Óscar Sevilla im kommenden Jahr die “50“ voll. Während bei Mancebo alle Zeichen auf Fortsetzung der Karriere hindeuten, steht im Fall von

14.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

14.11.2025Ein Seuchenjahr mit versöhnlichem Finale

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Red Bull - Bora – hansgrohe entschied sich Patrick Gamper im vorigen Winter zu einem Teamwechsel und schloss sich der australischen Equipe Jayco – AlUla an. Doch

13.11.2025Offiziell bestätigt: Pinarello wird Titel- und Radsponsor bei Q36.5

(rsn) – Schon seit mehreren Wochen wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell bestätigt: Das Schweizer ProTeam Q36.5 wird in der kommenden Saison nicht mehr auf Scott- sondern auf Pinarello-R

13.11.2025Fränk Schleck neuer Sportlicher Leiter beim Lidl-Trek-Frauenteam

(rsn) – Neun Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver kehrt Fränk Schleck zu Lidl – Trek zurück. Wie der Rennstall mitteilte, bei dem der 45-jährige Luxemburger seine letzten Profijahre fuhr,

13.11.2025Israel-Team ab 2026 mit Schweizer Lizenz?

(rsn) – Trotz des Rückzugs des Hauptsponsors Premier Tech plant der israelische Zweitdivisionär für die Saison 2026. Nachdem vor einigen Tagen der Radsportjournalist Daniel Benson über fortlaufe

13.11.2025Lange Reha statt einem weiteren Roubaix-Highlight

(rsn) – John Degenkolbs Saison war durch den schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt gezeichnet. Die komplette rechte Stützseite von der Hand bis hoch zur Schulter war mehrfach gebrochen. Trotz

13.11.2025Mancebo wohl auch mit 50 Jahren noch im Feld

(rsn) – Francisco Mancebo hat es sich möglicherweise anders überlegt. Nachdem der mittlerweile 49-jährige Spanier, Gesamtvierter der Tour de France 2005, angeblich nach der im Oktober stattgefund

13.11.2025Profiteams lehnen UCI-Vorschlag von Budgetobergrenze ab

(rsn) – Mit dem Einstieg finanzkräftiger Sponsoren wächst auch im Radsport die Kluft zwischen den Teams immer weiter an. Die zunehmende Dominanz von Rennställen wie UAE – Team Emirates -XRG, Re

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)