Van Aert mit Doppelschlag bei der “Kleinen Ronde“

E3 Saxo Classic im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Foto zu dem Text "E3 Saxo Classic im Rückblick: Die letzten zehn Jahre"
Dreiersprint in Harelbeke; Wout Van Aert (Jumbo - Visma, re.) gewann 2023 die E3 Classic. | Foto: Cor Vos

21.03.2024  |  (rsn) - Aufgrund ihres ebenfalls schweren Profils, aber der deutlich kürzeren Distanz wird die E3 Saxo Bank Classic (1.UWT) auch als "kleine Flandern-Rundfahrt" bezeichnet. Der flämische Klassiker gilt als eines der härtesten Frühjahrsrennen. Entsprechend trugen sich zuletzt meist die Topstars der Klassikerkampagne in die Siegerliste ein. radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen zurück.

57. E3 Harelbeke 2014: Peter Sagan
Nach 211 Kilometern rund um Harelbeke hatte Peter Sagan (Cannondale) die Nase vorn. Der Slowake setzte sich im Sprint eines Spitzenquartetts vor Niki Terpstra (Omega Pharma – Quick-Step) und Geraint Thomas (Sky) durch. Vierter wurde Terpstras Teamkollege Stijn Vandenbergh. Titelverteidiger Fabian Cancellara (Trek) spielte diesmal keine Rolle. Der Schweizer war 50 Kilometer vor dem Ziel durch einen Sturz aufgehalten worden und ließ bei der anschließenden Aufholjagd zu viele Kräfte.
Die Vorentscheidung fiel am Oude Kwaremont knapp 35 Kilometer vor dem Ziel, als Thomas, Terpstra und John Degenkolb (Giant – Shimano) attackierten und kurze Zeit später Sagan und Vandenbergh aufschlossen. Degenkolb musste am vorletzten Anstieg des Tages die Segel streichen und wurde am Ende Fünfzehnter.

Zum Rennbericht

58. E3 Harelbeke 2015: Geraint Thomas
Nach Platz drei im Vorjahr gelang Geraint Thomas (Sky) der große Coup. Der Rundfahrtspezialist setzte sich nach 215 Kilometern rund um Harelbeke als Solist durch und feierte seinen ersten Sieg bei einem Kopfsteinpflasterklassiker. 25 Sekunden hinter dem Briten belegte der Tscheche Zdenek Stybar (Etixx – Quick-Step) Platz zwei, weitere 13 Sekunden dahinter führte sein italienischer Teamkollege Matteo Trentin das erste Feld ins Ziel.
Thomas attackierte vier Kilometer vor dem Ziel aus der kleinen Spitzengruppe heraus, die sich 30 Kilometer zuvor am Oude Kwaremont hatte absetzen können.

Zum Rennbericht

59. E3 Harelbeke 2016: Michal Kwiatkowski
Bei der 59. Austragung gelang Team Sky die Titelverteidigung. Auf Geraint Thomas folgte dessen Mannschaftskollege Michal Kwiatkowski. Der Pole verwies nach 206 Kilometern Peter Sagan (Tinkoff) mit vier Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Der Slowake wurde damit zum bereits sechsten Mal in der Saison 2016 Zweiter. Der sprintstärkere Sagan hatte dennoch auf den letzten 25 Kilometern einen Großteil der Führungsarbeit übernommen und verfügte dann nicht mehr über die Kraft für einen erfolgreichen Sprint. Das starke Abschneiden von Team Sky komplettierte Ian Stannard auf Rang drei. Der Brite gewann mit elf Sekunden Rückstand den Sprint der ersten Verfolgergruppe.

Zum Rennbericht

60. Record Bank E3 Harelbeke 2017: Greg Van Avermaet
Die 60. Austragung endete mit einem belgischen Podium. Nach 206 Kilometern siegte Greg Van Avermaet (BMC) im Dreiersprint vor seinen Landsleuten Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) und Oliver Naesen (AG2R La Mondiale). Der Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) wurde mit 41 Sekunden Rückstand Fünfter.
Das Finale wurde 72 Kilometer vor dem Ziel am Taaienberg eingeläutet, als Quick-Step in die Offensive ging. Hier formierte sich auch die Spitzengruppe, die später den Sieg unter sich ausmachen sollte.

Zum Rennbericht

61. Record Bank E3 Harelbeke 2018: Niki Terpstra

Bei der 61. Austragung gab Niki Terpstra (Quick-Step Floors) gleich sechs Belgiern das Nachsehen. Der Niederländer erreichte das Ziel in Harelbeke mit 20 Sekunden Vorsprung auf eine erste Verfolgergruppe, aus der heraus sein belgischer Teamkollege Philippe Gilbert nach 208 Kilometern den Sprint vor Vorjahressieger Greg Van Avermaet (BMC) gewann.
Bereits 72 Kilometer vor dem Ziel am Taaienberg ging Quick-Step wie im Vorjahr in voller Mannschaftsstärke in die Offensive, ehe sich schließlich Terpstra und sein Teamkollege Yves Lampaert absetzen konnte. Der Belgier leistete viel Führungsarbeit und musste 24 Kilometer vor dem Ziel seinen Teamkollegen Terpstra ziehen lassen, der sich als Solist den Sieg sicherte.

Zum Rennbericht

62. E3 BinckBank Classic 2019: Zdenek Stybar

Im Jahr 2019 holte Wout Van Aert (Jumbo – Visma) nach 204 Kilometern rund um Harelbeke seine erste Podiumsplatzierung. Im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe musste sich der Belgier nur dem Tschechen Zdenek Stybar (Deceuninck – Quick-Step) geschlagen geben, der somit für die Titelverteidigung von Quick-Step sorgte. Platz drei ging an den Belgier Greg Van Avermaet (CCC). Bester Deutscher war Nils Politt (Katusha - Alpecin) auf Rang sechs, auch sein Landsmann Jasha Sütterlin (Movistar) konnte als Neunter überzeugen.
Großen Anteil an Stybars Sieg hatte sein Teamkollege Bob Jungels. Der Luxemburger war im Finale der Spitzengruppe enteilt, so dass der dreimalige Cross-Weltmeister sich nicht an der Nachführarbeit beteiligen musste. Nachdem Jungels gestellt war, kam es zum Sprint, in dem Stybar die größten Kraftreserven hatte.

Zum Rennbericht

E3 Binck Bank Classic 2020

Absage wegen Corona-Pandemie

63. E3 SaxoBank Classic 2021: Kasper Asgreen
Nach einjähriger Corona-Pause fuhr Quick-Step den dritten Sieg in Serie ein. Auf Niki Terpstra und Zdenek Stybar folgte Kasper Asgreen, der sich als Solist durchsetzte. Der Däne attackierte erstmals eingangs der letzten 80 Kilometer, wurde zwölf Kilometer vor dem Ziel gestellt, um sieben Kilometer später nochmals anzugreifen. 32 Sekunden hinter Asgreen rundete sein französischer Teamkollege Florian Senechal als Zweiter den erneut starken Auftritt von Deceuninck – Quick-Step ab. Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) komplettierte das Podium. Der Niederländer war wie auch Wout Van Aert (Jumbo – Visma) durch die taktische Meisterleistung von Asgreens Team ins Hintertreffen geraten.

Zum Rennbericht

64. E3 SaxoBank Classic 2022: Wout Van Aert
Wie Quick-Step im Vorjahr, so gelang Jumbo – Visma bei der 64. Austragung ein Doppelerfolg. Nach 204 Kilometern siegte Wout Van Aert vor seinem französischen Teamkollegen Christophe Laporte. Die beiden waren mit über 90 Sekunden Vorsprung gemeinsam auf die Zielgerade in Harelbeke eingebogen, ehe Laporte seinem Kapitän den Sieg überließ. Der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) war mit 1:35 Minuten Rückstand als Dritter ‘Best of the Rest‘. Van Aert und Laporte hatten sich 43 Kilometer vor dem Ziel am Paterberg abgesetzt und in einer Art Paarzeitfahren ihren Vorsprung kontinuierlich ausgebaut.

Zum Rennbericht

65. E3 Saxo Bank Classic 2023: Wout Van Aert
Bei der 65. Austragung traf das Who is Who des Radsports aufeinander, wobei Wout Van Aert (Jumbo – Visma) erneut jubeln konnte. Der Belgier ließ nach 204 Kilometern im Dreiersprint den Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und den Slowenen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hinter sich. Der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FJD) bestätigte als Sechster seine starke Vorstellung aus dem Vorjahr.
Van Aert hatte am Oude Kwaremont 50 Kilometer vor dem Ziel bei der Attacke von van der Poel und Pogacar noch Probleme, an deren Hinterrad zu bleiben. Er kämpfte sich aber wieder zurück und erwies sich im Sprint als stärkster Mann des Spitzentrios.

Zum Rennbericht

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.03.2024Van Aert macht “dummen Fehler“ und stürzt “härter als gedacht“

(rsn) – Nachdem Wout van Aert für ein Höhentrainingslager auf Mailand-Sanremo verzichtet hatte, waren die belgischen Fans vor dem E3 Saxo Classic voller Vorfreude: Alle erwarteten ihren Liebling a

23.03.2024Lidl - Trek glänzt beim E3: Großer Wurf jetzt in Wevelgem?

(rsn) – Mit vier Fahrern unter den besten elf bei der E3 Saxo Classic in Harelbeke hat das US-amerikanische Team Lidl – Trek seine Ansprüche, eine tragende Rolle bei den noch folgenden Klassikern

23.03.2024Steimle bei E3 kurz vor Ziel eingeholt: “Wäre etwas Großes gewesen“

(rsn) – Als Jannik Steimle in Harelbeke das Ziel des E3 Saxo Classic erreichte, war er schwer enttäuscht und völlig leer. Der 27-Jährige vom Team Q36.5 hatte bis zum Schluss alles aus seinem Kör

23.03.2024Brussenskiy fährt auf dem Heimweg durchs Ziel des E3 Classic

(rsn) – Kurz nach Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und noch vor dem ersten größeren Fahrerfeld erreichte am Freitagnachmittag im Regen von Harelbeke der Kasache Gleb Brussenskiy (Astana Qaza

23.03.2024E3-Gala macht Van der Poel zum Top-Favoriten für die Ronde

(rsn) – Zwei Rennen, rund 500 Kilometer und zwei Siege für sein Team sind die Auftaktbilanz von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem Straßensaisoneinstieg. Während er sich be

22.03.2024Märkl: Gut vorbereitet bei “Fritz-Walter-Wetter“ E3 mitgeprägt

(rsn) – Platz 50 in Harelbeke mit 5:35 Minuten Rückstand auf den Sieger – die Ergebnisliste legt nicht nahe, dass Niklas Märkl (dsm-firmenich – PostNL) beim 66. E3 Saxo Classic eine besondere

22.03.2024Politt beweist beim E3 Classic beste Klassikerform seit 2019

(rsn) – Platz vier für Tim Wellens aus der ersten und Rang sieben für Nils Politt aus der zweiten Verfolgergruppe von Solo-Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) heraus: Das UAE Team

22.03.2024Herzog vor dem Kwaremont aus der Favoritengruppe geworfen

(rsn) - Es war schon mehr als eine Talentprobe, die Emil Herzog (Bora - hansgrohe) vor neun Tagen mit seinem siebten Platz bei Mailand-Turin ablieferte. Und auch bei der E3 Saxo Classic in Belgien zei

22.03.2024Van der Poel attackiert, imponiert und triumphiert in Harelbeke

(rsn) – Er ritt Attacke um Attacke – und am Paterberg konnte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) den Widerstand seiner Konkurrenten endlich brechen und nach 207 Kilometern, von denen er

22.03.2024Zimmermann: Mangels Alternativen in Flandern gelandet

(rsn) – Ein kleines Experiment wagt Intermarché – Wanty mit Georg Zimmermann. Der Augsburger soll die E3 Saxo Classic, Gent-Wevelgem sowie die Flandern-Rundfahrt für sein Team bestreiten. Die Te

22.03.2024Politt: “Jetzt fangen die schönen zwei Wochen an“

(rsn) – Mit der E3 Saxo Classic (1.UWT) steht heute die ’Kleine Flandern-Rundfahrt‘ im Programm. Der flämische Klassiker führt über schwere 207 Kilometer um Harelbeke herum und hat insgesamt

22.03.2024Erstmals in dieser Saison heißt es Van Aert vs. van der Poel

(rsn) – In Harelbeke, bei der 66. E3 Saxo Classic kommt es zum einzigen Aufeinandertreffen von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vo

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US

24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“

(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

23.12.2024Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab

(rsn) – Auch wenn er gegenüber RSN nicht von einer perfekten ersten Saisonhälfte sprechen wollte, so war Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) doch sehr nahe dran. Dazu wurden seine st

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine