--> -->
12.09.2023 | (rsn) – An einem, wegen des schweren Unfalls von Nathan van Hooydonck für Jumbo – Visma traurigen Tag, hat Jonas Vingegaard die 16. Etappe der Vuelta Espana von Liencres nach Bejes über 120 Kilometer gewonnen. Der Däne fuhr auf dem kurzen, aber steilen Schlussanstieg als Solist allen davon und kam 43 Sekunden vor Finn Fisher-Black (UAE Team Emirates) ins Ziel. Hinter Wout Poels (Bahrain Victrious) und Michael Storer (Groupama – FDJ) kamen mit Juan Ayuso (UAE Team Emirates), Enric Mas (Movistar), Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) und Primoz Roglic (Jumbo – Visma) die nächsten Klassementfahrer auf den Positionen fünf bis acht mit 1:01 Minuten Rückstand über den Zielstrich.
Der Gesamtführende Sepp Kuss musste erneut die Angriffe seiner Teamkollegen über sich ergehen lassen und kam auf den letzten 1.500 Metern mehrmals in Probleme. Er verlor im Schlusssprint vier Sekunden auf die Gruppe um Roglic, verteidigte im Klassement aber noch 29 Sekunden auf Vingegaard, der an Roglic vorbeizog. Mit Ausnahme der beiden Jumbo-Kapitäne änderte sich aber keine Position in den Top Ten.
Für Vingegaard war es bei dieser Spanien-Rundfahrt der zweite Angriff auf das Rote Trikot seines Teamkollegen, der mit einem Tagessieg endete. Er überquerte die Ziellinie ohne Siegerpose und machte nach anschließend einen emotional angeschlagenen Eindruck. “Ich bin einfach froh, heute gewonnen zu haben. Wir bekamen heute früh fürchterliche Neuigkeiten. Ich wollte für meinen besten Freund gewinnen“, erzählte er im Ziel-Interview.
Wie Attila Valter und Vingegaard mitteilten, bekamen die Jumbo-Fahrer erst kurz vor dem Schlussanstieg die Nachricht, dass van Hooydonck aufgewacht ist und keine Hirnschäden festgestellt wurden. “Das ist eine große Erleichterung für mich und das Team. Ich hoffe, es geht ihm bald wieder besser“, so der zweimalige Toursieger. Auf die Frage, ob er am Mittwoch am Angliru das Rote Trikot übernehmen wolle, äußerte er sich zögernd: “Ich weiß es nicht, ich will jetzt einfach diesen Moment genießen und noch nicht an morgen denken.“
Kuss schien seinen Kollegen die neuerlichen Attacken auf seine Leaderposition derweil nicht übel zu nehmen. Direkt nach der Etappe lachte er entspannt mit Vingegaard und Roglic, der im Finale ebenfalls einige Male angegriffen hatte.
Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) probierte mehrmals in eine Ausreißergruppe zu springen, war aber erfolgslos dabei, wie aber auch die Ausreißer selbst. Im Finale wurden alle Kräfte für die Kapitäne Vlasov und Cian Uijtdebroeks gebündelt. Im Gegensatz zu den letzten Bergetappen war dieses Mal der Russe der stärkere der beiden. Der junge Belgier verlor aber nur 12 Sekunden auf seinen Teamkollegen und wurde Zwölfter. In der Gesamtwertung liegt Vlasov weiterhin auf Platz acht, Uijtdebroeks folgt als Neunter direkt dahinter.
Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) konnte sich als Ausreißer den Zwischensprint sichern. So baute er seinen Vorsprung im Punkteklassement auf 93 Zähler vor Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) aus. Der behauptete das Bergtrikot und verlor im Schlussanstieg so viel Zeit wie möglich, um den nächsten Tagen wieder voll auf Angriff fahren zu können. Ayuso ist als Gesamtvierter weiterhin der beste Nachwuchsfahrer.
Das Streckenprofil der 16. Etappe der 78. Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter
Schon nach Kilometern lösten sich zehn Fahrer, die die Gruppe des Tages zu bilden schienen. Mit dabei waren unter anderem Groves, Andreas Kron (Lotto – Dstny), Romain Bardet, Max Poole (beide DSM – firmenich) und Romain Grégoire (Groupama – FDJ). Nicht vertreten waren unter anderem Ineos Grenadiers, Arkéa – Samsic und Intermarché Circus – Wanty, die die Ausreißer jagten. Vor allem die Briten gaben alles, um die Lücke zu schließen, was ihnen nach 40 Kilometern gelang.
Es wurde direkt munter weiterattackiert. Auch Kämna unternahm in dieser Phase einige Versuche, die allerdings nicht das gewünschte Resultat einbrachten. Nach 15 belebten Kilometern löste sich ein Sextett mit Groves, Poole, Mattia Cattaneo (Soudal – Quick-Step), Julius van den Berg (EF Education – EasyPost), Nicolas Prodhomme (AG2R – Citroën) und Joel Nicolau (Caja Rural – Seguros RGA).
Im Hintergrund stieg nun Jumbo – Visma in die Verfolgung ein, sie wollten die Sechs mit noch 60 zu fahrenden Kilometern nicht zu weit enteilen lassen. Der Vorsprung der Ausreißer blieb ungefähr eine Minute. In Unquera gewann Groves den Zwischensprint, danach ließ er sich ins Peloton zurückfallen. Cattaneo erkannte kurz danach die Nutzlosigkeit seines Unterfangens und ging den gleichen Weg.
Elf Kilometer vor dem Ziel und derer sechs vor der Schlusssteigung wurden auch die restlichen Vier gestellt. So nahm das Peloton den Bejes gemeinsam in Angriff, wegen der Steilheit der ersten Meter waren allerdings nach wenigen Sekunden nur noch rund 30 Fahrer vorn. Mit noch 3,8 zu fahrenden Kilometern griff Vingegaard an. Dem Dänen konnte niemand folgen, hinter ihm setzten sich weitere Fahrer ab. Fisher-Black blieb als erster Verfolger lange nah am Toursieger, während sich die restlichen Favoriten zurückhielten und ein gemäßigtes Tempo anschlugen.
Nach dem flachen Zwischenstück ging es für den Spitzenreiter mit einer Minute Vorsprung auf seine Konkurrenten im Klassement auf die letzten beiden steilen Kilometer. Aus der Favoritengruppe sprangen erneut Fahrer des Kalibers Bauke Mollema (Lidl – Trek) und Diego Andres Camargo (EF Education – EasyPost).
Kurz vor dem Schlusskilometer griff Roglic an. Auch dem Slowenen konnten Jumbos Konkurrenten zunächst nicht folgen, doch Mas, Ayuso und Kuss schlossen ihre Lücke rund 300 Meter später doch noch. Als Roglic durchzog, ging es zu schnell für Kuss. Der US-Amerikaner kehrte mit Vlasov und Mikel Landa (Bahrain Victorious) noch mal zurück, verlor beim Schlusssprint aber ein weiteres Mal den Anschluss. Zuvor war Fisher-Black vor Poels als Zweiter ins Ziel gekommen.
(rsn) – Vuelta-Sieger Sepp Kuss fühlt sich bei Jumbo – Visma wohl in seiner Rolle als Grand-Tour-Edelhelfer, der auch seine Freiheiten bekommt – so wie eben bei der diesjährigen Spanien-Rundfa
26.10.2023Zeeman zum Angliru-Drama: “Hätten zusammenbleiben sollen“(rsn) – Primoz Roglic hat die Mannschaft verlassen und jetzt gibt es auch kaum noch einen Grund, den Mantel des Schweigens über die Geschehnisse im Team Jumbo – Visma bei der Vuelta a Espana zu h
19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 2: Heiduk und Engelhardt(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante
19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 1: Ballerstedt und Osborne(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante
19.09.2023Kelderman fuhr die Vuelta ab Etappe 4 mit gebrochenem Finger(rsn) – Wilco Kelderman hat beinahe die gesamte Vuelta a Espana mit einem gebrochenen kleinen Finger absolviert. Das bestätigte Jumbo-Visma-Sportdirektor Merijn Zeeman gegenüber dem niederländisc
18.09.2023Jumbo - Visma räumt mit großem Abstand das meiste Preisgeld ab(rsn) – Mit drei Mann auf dem Podium, dem Sieg in der Teamwertung und fünf Etappensiegen ist es keine große Überraschung, dass das niederländische Team Jumbo – Visma mit dem meisten Preisgeld
18.09.2023Ganna und Vollering verzichten auf Starts im EM-Zeitfahren(rsn) – Filippo Ganna (Italien / Ineos Grenadiers) und Demi Vollering (Niederlande / SD Worx) werden am Mittwoch nicht im Einzelzeitfahren bei den Straßen-Europameisterschaften von Drenthe am Start
18.09.2023Video-Highlights der 21. Etappe der Vuelta a Espana(rsn) - Der Australier Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) gewann den letzten Abschnitt der Vuelta a Espana 2023. Nach 101 Kilometern vom Hippodromo de la Zarzuela nach Madrid feierte der Australier
17.09.2023Kuss siegt sich vor seinen “Chefs“ in die Geschichtsbücher(rsn) – Vier Tage nach seinem 29. Geburtstag war der erste Grand-Tour-Sieg für Sepp Kuss (Jumbo – Visma) perfekt. In einem Jahr, wo er alle drei großen Landesrundfahrten bestritt und sowohl beim
17.09.2023Denz: “Wir wollten mit Kämna für ein wenig Chaos sorgen“(rsn) - Die traditionelle Ehrenfahrt, die Tour d'Honneur, war die letzte Etappe der Vuelta a Espana 2023 nicht. Erst auf den letzten 700 Metern wurde die sechsköpfige Fluchtgruppe mit Remco Evenepoel
17.09.2023Kuss macht mit dem Vuelta-Sieg Jumbos Grand-Tour-Triple perfekt(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) hat als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die Vuelta a Espana gewonnen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Radsports nach 1966, damals ebenfalls in Spani
17.09.202321. Etappe der Vuelta a Espana: Madrid – Madrid, 101 km(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) wird am Sonntagabend gegen 20:00 Uhr als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die 78. Vuelta a Espana gewinnen. Zuerst muss der 29-Jährige aber noch die 101 K
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den