RSNplusKämna-Coup das Vuelta-Highlight

Bora-Sportdirektor Eisel “noch nicht zu 100 Prozent zufrieden“

Von Kevin Kempf

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Lennard Kämna sorgte für das bisherige Vuelta-Highlight aus Sicht von Bora - hansgrohe | Foto: Cor Vos

04.09.2023  |  (rsn) – Das deutsche Team Bora hansgrohe ging nach neun Renntagen bei der 78. Vuelta a Espana mit einem Etappensieg sowie Platz 12 und 13 im Klassement in den Ruhetag. Als Ziel ausgegeben hatte Aleksandr Vlasov, der Kapitän und bestplatzierte Fahrer der Equipe, vor der Rundfahrt das Podium. Auf das fehlen dem Russen mit noch zwölf zu fahrenden Tagesabschnitten 2:49 Minuten. Bernhard Eisel, Sportlicher Leiter der Raublinger in Spanien, bilanzierte am ersten Ruhetag gegenüber radsport-news.com das Abschneiden seines Teams.

“Wir sind noch nicht hundertprozentig zufrieden, weil wir auf gewissen Etappen Zeit verloren haben. Krankheiten haben dabei auch eine Rolle gespielt. Cian Uijtdebroeks ist gestürzt. Aber Vlasov und Uijtdebroeks funktionieren als Doppelspitze extrem gut und kämpfen sich langsam wieder zurück“, erzählte der Österreicher. “In der Fluchtgruppe mit Sepp Kuss waren noch einige Leute, an denen wir jetzt vorbei müssen“, fügte er an. Auf der von Sepp Kuss (Jumbo – Visma) gewonnenen 6. Etappe gewannen auch Lenny Martinez (Groupama – FDJ), Mikel Landa (Bahrain Victorious), Marc Soler (UAE Team Emirates) und David de la Cruz (Astana Qazaqstan) noch bis zu 3:34 Minuten auf Vlasov. Diese fünf Fahrer liegen zurzeit weiterhin vor dem Bora-Duo.

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Cian Uijtdebroeks (Bora - hansgrohe) überzeugt bei seiner Grand-Tour-Premiere, | Foto: Cor Vos

Doch Eisel blickte positiv nach vorn: “Wir halten an unserem Ziel fest, dass wir ganz ganz vorn mitmischen wollen. Wir werden weiterkämpfen und mit unseren mannschaftlichen und individuellen Stärken haben wir doch noch einiges vor in den nächsten zwei Wochen.“ Dass diese Zielsetzung nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigte die Mannschaft schon am Sonntag, denn auch hinter dem Sieger Lennard Kämna wusste Bora – hansgrohe zu überzeugen. In den Windkantensituationen war Vlasov immer auf der Höhe, bei der Zeitmessung 2,05 Kilometer vor dem eigentlichen Ziel gewann er mit Joao Almeida (UAE Team Emirates) sogar Zeit auf die anderen Favoriten. Uijtdebroeks konnte bei seinem Grand-Tour-Debüt in der Gesamtwertung drei Plätze gutmachen.

Raublinger Kapitäne und Domestiken überzeugen

Doch nicht nur die Kapitäne zeigten ihre Klasse, auch die Domestiken konnten überzeugen. “Wir haben ein sehr sehr gutes Team am Start, das mannschaftlich unglaublich stark auftritt, auch in den Helferrollen. Es ist unglaublich, was Nico Denz, Jonas Koch und auch Emu Buchmann hier schon für uns an Arbeit geleistet haben“, urteilte Eisel. Auf der 9. Etappe war es vor allem Denz, der gleich zweimal die erste Staffel halten konnte und Vlasov unterstütze. Buchmann war immerhin einmal vorn dabei.

Über allen thronte am Sonntag aber Kämna, der sein Grand-Tour-Triple komplettierte. “Der Sieg von Lennard war die Krönung vor dem Ruhetag. Einen Etappensieg haben und im Klassement ganz gut liegen - auf so etwas hofft jede Mannschaft. Deswegen sind wir sehr happy mit diesen neun Tagen, obwohl wir uns schon gewünscht hätten, dass wir im Klassement etwas besser liegen“, so der 42-Jährige.

Die Bora-Fahrer bei der Vuelta | Foto: Cor Vos

Starke Aufgebote und Regenfälle

Ein Platz auf dem Podium ist in einem Feld mit fünf ehemaligen Grand-Tour-Siegern keine Selbstverständlichkeit für Vlasov, der bei seinen sechs bisherigen Teilnahmen an dreiwöchigen Rundfahrten einen vierten und einen fünften Rang zu Buche stehen hat. “Die Vuelta hat definitiv eines der stärksten Aufgebote der letzten Jahrzehnte. Zehn der ersten Top 17 im Klassement können bei jeder Grand Tour in die Top Fünf fahren – es ist schon unglaublich, wie die Mannschaften auch in der Breite aufgestellt sind“, meinte Eisel.

In Barcelona begann die Rundfahrt vor zehn Tagen, in 13 wird sie in Madrid enden. Eisel hofft, dass sich bis dahin die äußeren Umstände noch bessern. “Die Vuelta ist nicht nur sportlich eine extreme Challenge. Wir haben das Wetter gesehen. In Barcelona - aber es ging dann auch gleich weiter mit kleineren Wehwehchen; auch gestern bei der Bergankunft. Es ist einfach ein wenig Dreck im Getriebe der Organisation“, blickte er zurück.

Dabei dachte der Sieger von Gent-Wevelgem 2010 nicht nur an die Athleten: “Auch für die gesamte spanische Bevölkerung. Durch die Überflutungen haben viele Gegenden doch ziemlich Schwierigkeiten. Die Vuelta probiert da auch alles, aber Naturgewalten ist man immer wieder ausgesetzt.“

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