Hoch, lang und schwer: Die Königsetappe

17. Tour-Etappe: Saint-Gervais Mont Blanc – Courchevel (165,7 km)

Foto zu dem Text "17. Tour-Etappe: Saint-Gervais Mont Blanc – Courchevel (165,7 km)"
Das Streckenprofil der 17. Etappe | Foto: ASO

19.07.2023  |  (rsn) - Die Alpen zeigen sich am heutigen Tag von ihrer besonders qualvollen Seite. Mehr als 5000 Höhenmeter sind auf dieser Etappe untergebracht, mehrere endlos lange Anstiege bis auf 2000 Metern Höhe werden nicht nur den Sprintern das Fürchten lehren.

Bereits nach 15 Kilometern beginnt die Kletterei am 13,4 Kilometer langen Col des Saisies (1. Kategorie, im Schnitt 5,1 Prozent steil). Im Tal steht in Beaufort der Zwischensprint an, ehe es über 19,9 Kilometer bei einer Steigung von durchschnittlich sechs Prozent zum Gipfel des Cormet de Roselend (1. Kategorie) geht. Nach einer 20 Kilometer langen Abfahrt und einer kurzen Erholungsphase wartet mit der Côte de Longefoy (2. Kategorie, 6,6 Kilometer lang, 7,5 Prozent steil) ein weiterer Berg, ehe das zermürbende Finale ansteht.

Um den Schlussanstieg ins Verhältnis zu setzen: Das einzige Zeitfahren dieser Tour wies 22,4 Kilometer auf, nun steht den Fahrern ein 28,1 Kilometer langer Kletterakt zum Col de la Loze (HC) bevor. Der Gipfel ist mit 2304 Metern auch der höchste Punkt dieser Tour. Der Einstieg verläuft mit Steigungen zwischen vier und acht Prozent noch verhältnismäßig moderat, nach elf Kilometern folgen sogar einige flache Passagen. Die schiere Länge wird die Fahrer jedoch ans Limit bringen – und natürlich die brutalen letzten fünf Kilometer, die rund zehn Prozent Steigung aufweisen und teilweise sogar bis zu 24 Prozent erreichen.

Wer an dieser Stelle noch Kraft hat, kann seinen Konkurrenten einen entscheidenden Schlag versetzen. Am Gipfel gibt es Zeitbonifikationen von acht, fünf und zwei Sekunden für die drei ersten Fahrer. Der Anstieg ist erst 2019 mit einer Asphaltdecke versehen worden, 2020 gab die Tour ihre Premiere – Miguel Angel Lopez gewann damals die Ankunft.

Diesmal jedoch folgen von der Bergwertung des Col de la Loze allerdings noch 6,6 Kilometer bis zum Ziel. Diese führen größtenteils bergab, ehe das Terrain auf dem letzten Kilometer zum Flugplatz in Courchevel noch einmal bis zu 18 Prozent ansteigt. Zum vierten Mal endet dort eine Tour-Etappe, die bisherigen Sieger heißen Richard Virenque (1997), Marco Pantani (2000) und Alejandro Valverde (2005).

Die Streckenkarte der 17. Etappe

Die 17. Etappe der Tour de France kompakt:

Saint-Gervais Mont Blanc – Courchevel, 165,7 Kilometer

Startzeit: 12.20 Uhr

Zielzeit: 17.03 Uhr

Sprintwertung
Beaufort (Kilometer 46)

Bergwertungen
Col des Saisies (1. Kategorie, Kilometer 28,4)
Cormet de Roselend (1. Kategorie, Kilometer 66,7)
Côte de Longefoy (2. Kategorie, Kilometer 105,7)
Col de la Loze (HC-Kategorie, Kilometer 159,1)

Col de la Loze (HC-Kategorie)


Das Streckenprofil der 17. Etappe

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.07.202321. Etappe der Tour: Saint-Quentin-en-Yvelines - Paris (115,1 km)

(rsn) - Das Leiden in den Bergen liegt hinter den Fahrern, der finale Akt in Paris steht an. Die Olympischen Spiele 2024 in der französischen Hauptstadt sind bereits allgegenwärtig, entsprechend beg

22.07.202320. Etappe der Tour de France: Belfort - Le Markstein (133,5 km)

(rsn) - Kurze Bergetappen liegen bei der Tour seit Jahren im Trend. Deshalb wundert es nicht, dass auch die finale Kletterprüfung dieser 110. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt dieses Muster bedient: 3

21.07.202319. Etappe der Tour: Moirans-en-Montagne – Poligny (172,8 km)

(rsn) - Der Tour-Tross kehrt in das Jura-Gebirge zurück. Die Anstiege sind auf dieser Etappe keine Schwergewichte, mit rund 2000 Höhenmetern kann der Tag für den einen oder anderen Sprinter trotzde

20.07.202318. Etappe der Tour: Moutiers - Bourg-en-Bresse (184,9 km)

(rsn) - Die Tour-Organisation hat diese Etappe als “hügelig“ eingestuft, was angesichts des Profils etwas übereifrig erscheint. Lediglich zwei Bergwertungen der 4. Kategorie sind im Tagesprogram

18.07.202316. Etappe der Tour de France: Passy – Combloux (22,4 km / EZF)

(rsn) - Zeitfahrspezialisten kamen bisher noch gar nicht auf ihre Kosten – und sie dürften auch angesichts der einzigen Zeitfahrprüfung bei dieser Tour am Dienstag sparsam gucken: Lediglich 22,4 K

16.07.202315. Etappe der Tour: Les Gets - Saint-Gervais Mont Blanc (179 km)

(rsn) - Vor dem zweiten Ruhetag steht eine weitere harte Bergetappe an: Fünf Anstiege sind zu bewältigen, drei davon gehören zur 1. Kategorie – inklusive der Schlusssteigung ins Skigebiet Saint-G

15.07.202314. Etappe der Tour de France: Annemasse - Morzine (151,8 km)

(rsn) - Fünf Anstiege, 4.200 Höhenmeter und zum Finale eine anspruchsvolle Abfahrt ins Tal: Diese Etappe ist der Auftakt zu einigen harten Tagen in den Alpen. Für den Sieg in Morzine les Portes du

14.07.202313. Tour-Etappe: Chatillon-sur-Chalaronne - Grand Colombier

(rsn) – Den französischen Nationalfeiertag begeht die Tour-Organisation im Jura mit einer Bergankunft am Grand Colombier (HC). Bis zum Finale hat diese bemerkenswert kurze Etappe aber kaum Schwieri

13.07.202312. Tour-Etappe: Roanne - Belleville-en-Beujolais (168,8 km)

(rsn) - Die ASO hat für jeden Fahrertyp etwas im Angebot und so kommen auf dieser Etappe die Klassikerspezialisten zum Zug. Fünf Bergwertungen stehen dabei an, allesamt als 2. oder 3. Kategorie eing

12.07.202311. Etappe der Tour: Clermont-Ferrand – Moulins (179,8 km)

(rsn) – Auf dieser Etappe dürften wieder die Sprinter zum Zug kommen. Nach dem Start in Clermont-Ferrand weist die erste Rennhälfte einige Höhenmeter auf, unter anderem mit der Bergwertung an der

11.07.202310. Etappe der Tour de France: Vulcania – Issoire (167,2 km)

(rsn) - Das Peloton nimmt nach dem Ruhetag in Vulcania, dem “Europäischen Park für Vulkanismus“, wieder Fahrt auf. Es wartet eine Etappe mit Klassikeranstrich: keine Berggiganten, dafür aber bi

09.07.20239. Etappe der Tour: Saint-Leonard-de-Noblat - Puy de Dome (182,4 km)

(rsn) - Kaum eine Etappe sorgte vor der Tour so viel Gesprächsstoff wie diese: Der Puy de Dôme, ein 1415 Meter hoher Vulkan im Zentralmassiv, ist nach 35 Jahren zurück im Programm der Frankreich-Ru

Weitere Radsportnachrichten

15.09.2025UCI äußert “völlige Ablehnung und tiefe Besorgnis“ nach Vuelta-Chaos

(rsn) – Lange Zeit war während der Vuelta nichts von der UCI zu hören. Der Weltverband berief sich auf seine politische Neutralität und hielt sich raus, während bei einem der wichtigsten Wettbew

15.09.2025“Das war organisiertes Verbrechen“, “Sie waren fast wie wilde Tiere“

(rsn) – Die Vuelta Espana 2025 wird als besonders in die Geschichte eingehen. Nicht unbedingt aufgrund der sportlichen Auffälligkeit, wenngleich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unter ande

15.09.2025Cofidis-Profi Robeet mit Schlaganfall ins Krankenhaus

(rsn) - Für Mick van Dijke (Red Bull - Bora - hansgrohe) ist die Saison mutmaßlich beendet. Der Niederländer ist am Samstag in seiner Heimat bei einer Trainingsausfahrt gestürzt und brach sich dab

15.09.2025Vuelta-Chef Guillén spricht von “absolut inakzeptablen“ Verhältnissen

(rsn) – Dass Sport und Politik selten harmonieren, ist keine neue Erkenntnis. In der Dimension der auftretenden Probleme hat die Vuelta a Espana aber zumindest in Radsport-Verhältnissen gemessen

15.09.2025Pidcock strahlt neben Vingegaard: Wo geht die Reise hin?

(rsn) – Thomas Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) hat bei der 80. Ausgabe der Vuelta a España Geschichte geschrieben. Sein dritter Gesamtrang in Spanien bescherte zum zweiten Mal in diesem Jahrtausen

15.09.2025Vingegaard & Co. am Hotelparkplatz auf Kühlboxen geehrt

(rsn) - Die pro-palästinensischen Proteste, die am Sonntag für ein vorzeitiges Ende der Vuelta 2025 sorgten, hatten nicht nur die letzte Etappe auf dem Gewissen, sondern auch die offizielle Siegereh

15.09.2025Zwischen Stolz und Unvollendung: Vingegaards seltsamer Triumph

(rsn) – Jonas Vingegaard (Team Visma – Lease a Bike) hat die 80. Ausgabe der Vuelta a España und damit die dritte Grand Tour seiner Karriere gewonnen. Vor João Almeida (UAE - Emirates – XRG/+1

15.09.2025Mattheis gewinnt Bergankunft am Lushan Mountain

(rsn) – Die elftägige Tour of Poyang Lake (2.2) durch Zentralchina hätte für das Team Bike Aid und vor allem für Oliver Mattheis kaum besser starten können. Der 30 Jahre alte Kletterer des deut

15.09.2025Riccitello schließt sich Decathlon an

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.09.2025Bock gewinnt Finale in Wenholthausen – Theiler sichert sich Bundesliga-Gesamtsieg

(rsn) - Mit dem Rennen in Wenholthausen ist die Rad-Bundesliga 2025 zu Ende gegangen. Der Wettkampf, der zugleich als Deutsche Bergmeisterschaft gewertet wurde, bot wie gewohnt einen harten Kampf. De

15.09.2025Die Strecken für die Straßenrennen bei der WM 2025 in Ruanda

(rsn) – Die Straßenrennen bei den Weltmeisterschaften 2025 in Ruanda haben es in sich. Vor allem die nackten Zahlen sprechen bereits Bände und suggerieren Titelkämpfe, die nur unter reinen Bergsp

15.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine