Die Mur de Huy komplett von vorne gefahren

Vollering gewinnt auch Flèche Wallonne, Lippert Zweite

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Vollering gewinnt auch Flèche Wallonne, Lippert Zweite"
Als Solo-Siegerin hatte Demi Vollering (SD Worx) Zeit, ihren Sieg beim Flèche Wallonne an der Mur de Huy ausgiebig zu feiern.| Foto: Cor Vos

19.04.2023  |  (rsn) – Ohne aus dem Sattel zu gehen, hat Demi Vollering (SD Worx) die bis zu 19 Prozent steile Mur de Huy bezwungen und so nach dem Amstel Gold Race (1.WWT) am Sonntag auch den Flèche Wallonne (1.WWT) gewonnen. Die Niederländerin ging als Erste in den Schlussanstieg und ließ auf dem letzten von 127 Kilometern niemanden mehr an sich vorbei. Die einzige, die zwischenzeitlich aufschließen konnte, war Liane Lippert (Movistar), die 300 Meter am Hinterrad der Niederländerin war, danach aber nicht mehr ganz mithalten konnte und als starke Zweite mit fünf Sekunden Rückstand über den Zielstrich fuhr.

Das Podium komplettierte Gaia Realini (Trek – Segafredo / +7 Sekunden). Mavi Garcia (Liv Racing TeqFind) brachte danach eine kleine Gruppe mit Evita Muzic (FDJ – Suez), Ashleigh Moolman (AG Insurance - Soudal Quick-Step) und Annemiek van Vleuten (Movistar / alle + 10) ins Ziel. Als 13. rundete Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM), die zuvor in einer Ausreißergruppe war, das starke Ergebnis aus deutscher Sicht ab.

“Ich war so nervös“, schilderte Vollering das, was sie fühlte, als sie als Erste in die Mur de Huy fuhr. “Ich wollte da unbedingt mein eigenes Tempo fahren und konnte nicht glauben, wie groß auf einmal der Vorsprung war“, so die 26-Jährige, die bergauf im Rennverlauf eindeutig die Stärkste war. Schon zuvor an der Côte de Cherave fuhr sie das Feld auseinander, denn: “Wenn man einmal hinterher fährt, ist es schwer, alles zu drehen.“

In der Ebene hingegen konnte sich Vollering auf ihr Team verlassen. Vor allem die Schweizerin Marlen Reusser arbeitete, um einen zwischenzeitlichen Ausflug von van Vleuten und Co. wieder einzufangen. “Es war schwer für mich, in diesem Moment ruhig zu bleiben, aber sie hat die Lücke klein gehalten. Und dann konnte ich irgendwann selbst attackieren.

Lippert "stolz" auf ihr Ergebnis

Die zweitplatzierte Lippert zeigte sich sehr zufrieden mit dem Rennen. "Das Podium ist sehr wichtig für mich. Ich bin stolz auf das, was ich geleistet habe", sagte sie auf den Medien des Veranstalters. "Ich denke, ich war die gesamte Saison schon auf einem hohen Level, aber so richtig hatte es sich bisher nicht in den Ergebnissen widergespiegelt."

So lief der Flèche Wallonne der Frauen:

Die ersten Kilometer des Rennens waren geprägt von vielen kleineren Stürzen und gescheiterten Ausreißversuchen. Es dauerte rund 40 Kilometer, bis sich Caroline Andersson (Liv Racing TeqFind) und Antri Christoforou (Human Powered Health) absetzen konnten, etwas später kamen Rachel Neylan (Cofidis Women) und Ella Harris (Lifplus Wahoof) dazu.

Bei der ersten Überfahrt der Côte de Cherave war es um die Ausreißerinnen geschehen. Während mit Marta Cavalli (FDJ – Suez) ein prominenter Name den Kontakt zum Hauptfeld verlor, versuchten van Vleuten, Moolman, Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon//SRAM Racing), sich vom Peloton zu lösen und sorgten für eine erste Selektion im Feld, die vor allem aber Reusser wieder neutralisierte.

Das Profil des Flèche Wallonne der Frauen

Die Situation nutze dann 32 Kilometer vor dem Feld Amanada Spratt (Trek – Segafredo), um eine Attacke zu reiten. Justine Ghekiere (AG Insurance - Soudal Quick-Step), Erica Magnaldi (UAE Team ADQ) und Bauernfeind machten sich auf die Verfolgung. Sie wurden zwölf Kilometer vor dem Ziel aber wieder gestellt. Kurz darauf war am vorletzten Berg, der zweiten Überfahrt der Cote de Cherave, Schluss für Spratt.

Dort, sechs Kilometer vor dem Ziel, sorgte Vollering für ein weiteres Ausdünnen des Feldes. Nur mit Mühe konnten van Vleuten und die anderen Mitfavoritinnen folgen, ehe kurz vor dem Schlussanstieg alles wieder zusammengelaufen war. Doch auch in die Mur de Huy ging Vollering von vorne. Zunächst war es Niewiadoma, die als einzige das Hinterrad der späteren Siegerin halten konnte. Danach waren es Garcia und Lippert, die den Rückstand auf Vollering, die Niewiadoma abschütteln konnte, klein hielten. 300 Meter vor dem Ziel konnte lediglich die Deutsche den Sprung zu Vollering schaffen. Sie konnte dem Hinterrad der Niederländerin jedoch nur für ein paar Meter folgen, bevor die Amstel-Siegerin noch einen Gang höher schaltete und solo zum Sieg fuhr.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Sprinterfest in der Schinkenstadt

(rsn) - Bevor die Vuelta für die Entscheidung im Gesamtklassement nochmal ins Hochgebirge abbiegt, steht ein letzter Tag für die Sprinter im Programm. Auf den 161,9 Kilometern von Salamanca nach Gu

11.09.2025Vine: “Für ein wirklich schweres Rennen ist nun alles angerichtet“

(rsn) – Nach bislang sieben Etappenerfolgen bei der Vuelta a Espana brannte das Team von UAE – Emirates – XRG auf der 18. Etappe das nächste Feuerwerk ab. Auch wenn nur neun Zehntel zum Tagess

11.09.2025Carboni von UCI vorläufig gesperrt

(rsn) – Giovanni Carboni (Unibet – Tietema Rockets) wurde vom Weltradsportverband UCI wegen auffälliger Werte im sogenannten Blutpass vorläufig gesperrt. Die ermittelten Daten stammen aus der le

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna bejubelt nach Geduldsprobe Zeitfahrsieg vor Vine

(rsn) – Eigentlich war es eine schnelle Angelegenheit für Filippo Ganna. Nach genau 13 Minuten auf der Strecke der 18. Etappe der Vuelta a Espana war sein Arbeitstag auch schon wieder beendet. Doch

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)