Jayco-Sportdirektor McPartland lobt den Neoprofi

Engelhardt: Nächste Chancen schon bei Coppi e Bartali

Von Matthias Seng

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Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) | Foto: Cor Vos

20.03.2023  |  (rsn) – Per Sempre Alfredo (1.1) ist eines jener kleineren UCI-Rennen, bei denen junge Fahrer in Abwesenheit der großen Stars ihre Chancen erhalten. Bei der 3. Austragung des nach dem 2014 verstorbenen ehemaligen italienischen Radsportler und Nationaltrainer Alfredo Martini benannten Eintagesrennens durch die Toskana erhielt Felix Engelhardt von seinem Team Jayco – AlUla freie Fahrt und nutzte das zu seinem ersten Profisieg. In den kommenden Tagen will er daran bei der Settimana Coppi e Bartali (2.1) nun anknüpfen.

"Felix hatte bei uns einen guten Start in sein erstes Profijahr und ist schon auf einem guten Level, was wir bereits in den bisherigen Rennen bemerkt haben. Deshalb hatte er heute die Chance verdient, die Leaderrolle zu übernehmen", erklärte Jayco-Sportdirektor David McPartland nach dem Sieg bei Per Sempre Alfredo, das bei Regen von zahlreichen Stürzen im Finale überschattet war.

Dabei erwischte es auch Engelhardts Teamkollegen Lawson Craddock, zudem fiel Rudy Porter - wie Engelhardt in seinem ersten Profijahr bei Jayco - AlUla - zurück. Da das Team nur mit fünf statt der sechs erlaubten Fahrer angetreten war, blieb der U23-Europameister in der entscheidenden Phase weitgehend auf sich allein gestellt. Aber auch das bereitete Engelhardt keine Probleme: "Ich habe mich im letzten Anstieg wirklich gut gefühlt, konnte alle Attacken parieren und dann musste ich auf den letzten Kilometern ein bisschen pokern", berichtete der Ulmer.

Engelhardt nutzt clever die "großartige Gelegenheit"

Engelhardt hatte schließlich auch den richtigen Riecher, indem er sich an den Sprintzug des heimischen Bardiani-Teams klemmte, das Filippo Fiorelli in Position fuhr. "Sie haben das perfekt getimt", sagte der 22-Jährige, der nach eigenen Worten etwas zu früh antrat, seinen Sprint aber erfolgreich bis zur Linie durchziehen konnte.

Für seine auch taktisch clevere Leistung erhielt Engelhardt von seinem Sportdirektor großes Lob. "Er hat im Finale einen fantastischen Job gemacht. Er war in einer Gruppe von 25-30 Jungs, die um den Sieg sprinteten. Er hat sich selber sehr gut in Position gebracht und dann den Job mit einem super Sprint perfekt beendet", schwärmte McPartland, nachdem Engelhardt in Sesto Fiorentino das britische Bahn-Ass Mark Stewart (Bolton Equities Black Spoke) und den Dänen Anders Foldager (Biesse – Carrera) auf die Plätze verwiesen hatte.

"Für uns junge Fahrer sind diese ’kleineren‘ Rennen immer auch eine großartige Gelegenheit", betonte Engelhardt, der nun bei der der Settimana Coppi e Bartali (21. – 25. März / 2.1) die Chance erhält, auch bei einer Rundfahrt zu glänzen. "Die Moral ist jetzt sehr gut und wir gehen mit einer positiven und zuversichtlichen Stimmung Coppi e Bartali an", ergänzte McPartland.

Coppi e Bartali: Harte Konkurrenz in Emilia Romagnas Hügeln

Dort werden Engelhardt und seine Jayco-Teamkollegen in den kommenden fünf Tagen aber auf ein etwas besseres Starterfeld treffen, als am Sonntag in der Toskana. Die traditionsreiche Rundfahrt in der Emilia Romagna, die 2021 beispielsweise Jonas Vingegaard auf dem Weg in Richtung seines Tour-de-France-Debüts gewonnen hatte, zieht Jahr für Jahr auch einige Top-Talente mehrerer WorldTeams an.

So stehen zusätzlich zu den bei Per Sempre Alfredo bereits mitgefahrenen Ineos Grenadiers auch Soudal – Quick-Step mit Mauro Schmid, Bora – hansgrohe mit Giovanni Aleotti, Jumbo – Visma mit Milan Vader und Thomas Gloag sowie Trek – Segafredo, EF Education – EasyPost und Astana Qazaqstan am Start. Hinzu kommen einige ProTeams wie Tudor um den deutschen Hannes Wilksch oder auch Israel – Premier Tech mit Neuzugang Domenico Pozzovivo.

Die Settimana Coppi e Bartali besteht aus vier schweren Etappen mit jeweils zahlreichen Anstiegen von meist fünf bis sechs Kilometern Länge sowie schließlich einem 18,6 Kilometer langen, flachen Abschluss-Einzelzeitfahren in Carpi nördlich von Bologna. Bis auf die 2. Etappe, die in Longiano mit der 900 Meter langen und 10,5 Prozent steilen Muro del Belvedere endet, haben alle Etappen eine flache Zielankunft.

Die Etappen der Settimana Coppi e Bartali:
1. Etappe, 21. März: Riccione – Riccione (161,8 km)
2. Etappe, 22. März: Riccione – Longiano (172,5 km)
3. Etappe, 23. März: Forli – Forli (139,8 km)
4. Etappe, 24. März: Fiorano Modenese – Fiorano Modenese (168,6 km)
5. Etappe, 25. März: Carpi – Carpi (18,6 km / EZF)

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