Vorschau 81. Paris-Nizza

Vingegaard vs. Pogacar: Tour-Feeling schon im März

Von Peter Maurer

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Tadej Pogacar (UEA Team Emirates, li.) und Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma, re.) treffen bei Paris-Nizza aufeinander. | Foto: Cor Vos

04.03.2023  |  (rsn) – Bei der 81. Austragung von Paris - Nizza (2.UWT / 5. – 12. März) kommt es zum frühen ersten Aufeinandertreffen der Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma / 2022) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / 2020, 2021). Die Strecke des “Rennens zur Sonne“ führt wieder in nord-südlicher Richtung zum Mittelmeer nach Nizza, wo im Sommer 2024 auch die Tour de France enden wird.

Führten ihre letzten Vorbereitungsrouten meist in unterschiedlichen Richtungen, so treffen die Tour-Dominatoren der vergangenen drei Jahre diesmal schon im März aufeinander. Sowohl der 26-jährige Däne als auch der zwei Jahre jüngere Slowene starteten mit Siegen in das neue Jahr, Pocagar gewann unter anderem die Andalusien-Rundfahrt, Vingegaard entschied ebenfalls in Spanien die Rundfahrt O Gran Camino für sich.

Bei Paris-Nizza geben die derzeit beiden besten Rundfahrer der Welt jeweils ihre Premiere. Doch angesichts von Pogacars und Vingegaards überragenden Vorstellungen schon zu Saisonbeginn wirken die weiteren Kandidaten für den Gesamtsieg in Nizza fast chancenlos. Zumal Pogacar bereits ankündigte, zu Paris-Nizza in Topform antreten zu wollen.

Dafür ließ er sogar die Titelverteidigung bei Strade Bianche sausen. "Es war eine schwere Entscheidung, weil Strade Bianche und Paris-Nizza zu fahren nach einer sehr interessanten Herausforderung klang. Aber ich denke, das kann noch etwas warten", erklärte der UAE-Kapitän gegenüber Sporza. "Paris-Nizza ist ein superhartes Rennen und das Teamzeitfahren wird wichtig sein, weshalb wir zuvor ein paar Tage zusammen sein sollten. Würde ich Strade Bianche fahren, wäre das aber nicht möglich."

Dagegen wird Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seinen Paris-Nizza-Titel nicht verteidigen. Pogacars Landsmann entschied sich stattdessen für Tirreno-Adriatico, das einen Tag nach der französischen Fernfahrt beginnen wird.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) sicherte sich in überragender Manier im Februar mit gleich drei Etappensiegen die Gesamtwertung der Andalusien-Rundfahrt. | Foto: ASO

Zweimaliger Nizza-Sieger Schachmann zurückhaltend

Ehe Roglic sich das Gelbe Trikot bei Paris-Nizza holte, konnte Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) die Fernfahrt 2020 und 2021 für sich entscheiden. Für den gebürtigen Berliner ist es also zwar eine Rückkehr an die Erfolgsstätte, doch nach einem schweren Jahr 2022 äußerte er sich zurückhaltend. “Es gab viele Rückschläge, zweimal Covid und Stürze. Ich bin dann zwar immer irgendwie zurückgekommen, aber es kam trotzdem stets etwas dazwischen“, blickte er zuletzt in einem Interview mit Radio Berlin-Brandenburg auf das Vorjahr zurück.

"Es ist mental sehr, sehr anstrengend, wenn man sich nicht mehr so fühlt, wie man es gewohnt ist. Ich bin froh, dass das Jahr vorüber ist, dass ich mich besser fühle und mit Zuversicht ins neue Jahr schauen kann", fügte Schachmann an. Für ihn wird Paris-Nizza der erste Europa-Einsatz sein, nachdem er bei der Tour Down Under in Australien sein Saisondebüt gegeben hatte.

"Mein Augenmerk liegt jetzt hauptsächlich auf den Klassikern. Die sind mein Ziel, wenn ich es danach in den Tour-de-France-Kader schaffe, dann liegt mein Fokus natürlich darauf", erklärte Schachmann seine Marschrichtung für 2023. Diese Herangehensweise teilt sich der 29-Jährige mit vielen deutschsprachigen Teilnehmern, die Paris-Nizza als ersten Härtetest für die anstehenden Aufgaben sehen.

Ebenfalls bereits das Gelbe Trikot trug Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma): Der Däne gewann mit ebenfalls drei Tageserfolgen O Gran Camino. | Foto: Cor Vos

Dazu gehören Fahrer wie Nils Politt, Marco Haller, Bob Jungels (alle Bora – hansgrohe), Stefan Bissegger, Jonas Rutsch (beide EF Education – EasyPost), Stefan Küng, Kevin Geniets (Groupama – FDJ), John Degenkolb (DSM), Max Walscheid, Simon Geschke (beide Cofidis), Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step), Max Kanter, Gregor Mühlberger (beide Movistar) oder Felix Großschartner (UAE Team Emirates), der sein erstes Rennen an der Seite von Superstar Pogacar bestreiten wird.

Kletterstarke Außenseiter und viele Topsprinter

Zum Kreis der starken Außenseiter für das Gesamtklassement gehören die gut in die Saison gestarteten Neilson Powless (EF Education – EasyPost), Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) oder auch Simon Yates (Jayco AlUla) zu zählen, die allesamt im Jahr 2023 schon Siege feiern konnten.

Ehe zum Wochenende in den Ausläufern der Westalpen der Kampf um die Gesamtwertung voll entbrennen wird, stehen die Sprinter im Fokus. Dabei hat sich ein illustres Feld an Topfahrern für Paris-Nizza entschieden.

Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gewann 2020 und 2021 Paris-Nizza. Wo landet der zweimalige Deutsche Meister bei der 81. Ausgabe? | Foto: Cor Vos

So hoffen Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck), Cees Bol (Astana), Sam Bennett (Bora - hansgrohe), Arnaud Demare (Groupama - FDJ), Christophe Laporte (Jumbo - Visma), Tim Merlier (Soudal - Quick-Step), Michael Matthews (Jayco AlUla), Mads Pedersen (Trek - Segafredo), Arnaud De Lie (Lotto Dstny) oder Alexander Kristoff (Uno-X) auf ihre Chancen. Für eine erste Sortierung im Gesamtklassement wird aber schon das 32 Kilometer lange Teamzeitfahren der 3. Etappe sorgen, ehe tags darauf die erste von zwei Bergankünften folgt.

Die Etappen im Überblick:
1. Etappe, 5. März: La Verrière - La Verrière (170 km)
2. Etappe, 6. März: Bazainville – Fontainebleau (164 km)
3. Etappe, 7. März: Dampierre-en-Burly - Dampierre-en-Burly (TTT / 32 km)
4. Etappe, 8. März: Saint-Amand-Montrond - La Loge des Gardes (165 km / BAK)
5. Etappe, 9. März: Saint-Symphorien-sur-Coise - Saint-Paul-Trois-Châteaux (212 km)
6. Etappe, 10. März: Tourves - La Colle-sur-Loup (197 km)
7. Etappe, 11. März: Nice - Col de la Couillole (143 km / BAK)
8. Etappe, 12. März: Nice – Nice (118 km)

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