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17.09.2022 | (rsn) - In einem bis auf die letzten Meter spannenden Finale hat Mattias Skjelmose (Trek – Segafredo) am letzten Tag der 82. Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) das Gelbe Trikot verteidigt und sich den ersten Rundfahrtsieg seiner Karriere gesichert. Der 21-jährige Däne musste sich am Ende der 5. Etappe über 178,4 Kilometer von Mersch nach Luxemburg-Stadt am Pabeierberg im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe ganz knapp nur Valentin Madouas (Groupama – FDJ) geschlagen geben. Tagesdritter wurde dessen Landsmann Kevin Vauquelin (Arkéa – Samsic) vor dem Luxemburger Kevin Geniets (Groupama – FDJ).
“Ich freue mich sehr über den Sieg und die Mannschaft, die toll gearbeitet hat. Ich habe zwar nicht die Gesamtwertung gewonnen, dafür aber zwei Etappen. Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte Madouas, der bereits den Auftakt für sich entschieden hatte und erst im gestrigen Zeitfahren das Gelbe Trikot an Skjelmose abgeben musste. Für den der 26-jährigen geht es nun nach Australien, wo er im WM-Straßenrennen um Gold kämpfen will. “Ich fühle mich gut, ich habe hier zwei Mal gewonnen. Mein Niveau ist gut. Wir haben eine starke französische Mannschaft und ich hoffe, den Titel zu gewinnen“, kündigte er selbstbewusst an.
“Ich wusste, dass es mit den Zeitgutschriften am Ende eng werden könnte. Ich bin super happy. Die SkodaTour Luxemburg ist ein großes Rennen, ich hätte mich nicht besser auf die Weltmeisterschaft vorbereiten können“, sagte Skjelmose, der im Zeitfahren seinen ersten Profisieg eingefahren, die Schlussetappe aber nur mit drei Sekunden Vorsprung auf Vauquelin in Angriff genommen hatte. Den konnte er dank der Bonifikation für Rang drei dann aber noch leicht ausbauen. Nun geht es für den Gesamtsieger ebenso wie für Madouas zur Straßen-WM, wo er seine Top-Form unter Beweis stellen möchte.Drei Sekunden hinter dem Spitzenquartett sicherte sich der Italiener Matteo Trentin (UAE Team Emirates) aus der ersten Verfolgergruppe heraus den fünften Platz vor dem Franzosen Axel Laurance (B&B Hotels - KTM). Der Frankfurter Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck) war in einen Sturz vor dem letzten Anstieg des Tages verwickelt, kam mit 3:39 Minuten Rückstand ins Ziel und fiel im Schlussklassement vom sechsten auf den 40. Rang zurück.
In der Gesamtwertung setzte sich Skjelmose mit fünf Sekunden vor Vauquelin durch, Madouas (+0:17) tauschte mit Bax (+0:23) die Positionen und komplettierte das Podium. Trentin gewann die Punktewertung, der Spanier Joel Nicolau (Caja Rural) entschied die Bergwertung für sich, Skjelmose wurde auch als bester Nachwuchsfahrer ausgezeichnet.
So lief das Rennen:
Auf der mit vier Bergwertungen versehenen Schlussetappe der diesjährigen Luxemburg-Rundfahrt lösten sich schon nach wenigen Kilometern der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën), Bergkönig Nicolau, der Franzose Pierre Rolland (B&B Hotels - KTM) sowie der Belgier Sander Armée (Cofidis). Sie erhielten vom Feld auf dem hügeligen Terrain aber nicht mehr als 2:40 Minuten Vorsprung. Der 24-jährige Gall, mit 2:12 Minuten Rückstand der im Klassement bestplatzierte der Ausreißer, holte sich nicht nur die ersten beiden Bergpreise, sondern auch virtuell das Gelbe Trikot.
An der dritten Bergwertung, der Côte de Kautenbach (HC), stockte Nicolau sein Konto um fünf weitere Zähler auf, an der Côte de Misärshaff (1.Kat.), die er nach 110 Kilometern ebenfalls für sich entschied, kamen drei weitere hinzu. Danach hatte Nicolau sein Ziel erreicht und fiel als erster der vier Ausreißer rund 40 Kilometer vor dem Ziel zurück.
Das meist von Trek – Segafredo angeführte Feld kontrollierte das Geschehen und ließ auf den letzten 33 Kilometern Julius van den Berg (Groupama - FDJ) ziehen. Auf dem Rundkurs, bei dem es auch über den 700 Meter langen, aber mehr als neun Prozent steilen Pabeierberg ging, behauptete die noch dreiköpfige Spitzengruppe zunächst noch einen Vorsprung von fast zwei Minuten auf das Feld, während van den Berg nur bis auf eine Minute an das Trio herankam und kurz darauf wieder eingefangen war.
Osbornes Klassementhoffnungen auf dem Asphalt zerschellt
25 Kilometer vor dem Ziel zog schließlich Quick-Step Alpha Vinyl kurz vor der ersten Überquerung des Pabeierbergs unter den Verfolgern das Tempo mächtig an. Prompt kam es in der Kurve unmittelbar vor dem Anstieg auf den hinteren Positionen zu einem Sturz, bei dem unter anderem der Gesamtsechste Osborne auf dem Asphalt landete.
Bei der ersten Zieldurchfahrt, der noch zwei Runden à zwölf Kilometern folgten, war der Abstand schon auf eine Minute geschrumpft. 19 Kilometer vor dem Ziel attackierte Galls Teamkollege Clément Berthet, wurde jedoch sechs Kilometer später bei der zweiten Überquerung des Pabeierbergs wieder eingefangen. Fast zeitgleich schüttelte Gall hier seine beiden Begleiter ab und nahm die Schlussrunde mit zehn Sekunden Vorsprung auf Rolland und Armée sowie eine halbe Minute auf das Feld in Angriff.
Der Juniorenweltmeister von 2015 wehrte sich auf den letzten zehn Kilometern nach Kräften gegen die Verfolgergruppe, an deren Spitze sich Trek, Groupama und UAE ablösten und zunächst drei Kilometer vor dem Ziel Rolland und Armée stellten. Gall hielt sich noch bis am Ende des Anstiegs, ehe auch er 1,2 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Prompt setzte Madouas seine Attacke, der sein Teamkollege Geniets, Skjelmose und Vauquelin folgen konnten.
Der Träger des Gelben Trikots jagte als erster auf der Innenseite durch die letzte Kurve und eröffnete den Sprint, den dann aber Madouas knapp vor Skjelmose und Vauquelin für sich entscheiden konnte.
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