Däne gewinnt 19. Vuelta-Etappe

Pedersen gelingt in Talavera der Hattrick in Grün

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Mads Pedersen (Trek - Segafredo) hatte die 19. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. | Foto: Cor Vos

09.09.2022  |  (rsn) - Auf der 19. Etappe feierte Mads Pedersen (Trek – Segafredo) seinen dritten Tagessieg bei dieser Vuelta a Espana. Der Mann im Grünen Trikot verwies nach 138 Kilometer rund um Talavera de la Reina im Sprint eines kleinen Feldes Fred Wright (Bahrain – Victorious) und Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) auf die Plätze, Jonas Koch (Bora – hansgrohe) wurde als bester deutscher Profis Sechster. Das Rote Trikot von Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) geriet auf dem hügeligen Rundkurs nicht in Gefahr.

Pedersen und seine Mannschaften hatten sich die Etappe schon vorher dick angestrichen und ließen an ihren Ambitionen keine Zweifel. “Es war heute definitiv schwer das Feld zu kontrollieren, aber das Team war einfach sehr beeindruckend! Alle waren enorm engagiert und haben unglaublich hart gearbeitet. Ich bin wirklich dankbar. Es war ein Sieg für die Jungs. Ohne sie hätte ich heute nicht um den Sieg sprinten können. Wow!“, erklärte der Däne im Ziel.

Bernard und Tiberi bereiten Pedersen den Weg

Nach dem letzten Anstieg war die Sprinterkonkurrenz fast komplett abgehängt. Julien Bernard und Antonio Tiberi mussten dennoch hart arbeiten, um den Sprint vorzubereiten. “So ein Finale ist nie einfach, denn im Feld waren noch viele gute Fahrer – und wenn einer von denen an einem der Kreisel angegriffen hätte, hätte ich das zufahren müssen. Und dann wäre der Sprint schwer gewesen. Ich war sehr glücklich über das Tempo, dass die Jungs halten konnten“, meinte Pedersen.

Nach drei zweiten Plätzen zum Auftakt hat sich der Weltmeister von 2019 im Verlauf der Rundfahrt als stärkster der noch verbliebenen Sprinter entpuppt. “Drei Siege ist mehr, als wir vorher erwartet hatten. Morgen müssen wir die Etappe überstehen und dann sehen wir, wie es in Madrid läuft. Aber egal was dort passiert, wir können glücklich sein über diese drei Wochen in Spanien“, freute sich Pedersen, der jetzt nur noch Madrid erreichen muss, um die Punktewertung zu gewinnen.

Ruhiger Tag für die Klassementfahrer

Der Gesamtführende Evenepoel versuchte heute durch diplomatisches Geschick, die Arbeitslast seiner Mannschaft vor der letzten Bergetappe gering zu halten. “Das war das perfekte Rennen für uns. Ich habe Mads versprochen, dass wir zusammen mit ihm die Gruppe kontrollieren würden. Wir haben unseren Job gemacht. Es war dann an ihnen, um die Gruppe zurückzuholen und auf die Etappe zu fahren. Was Mads zeigt, ist beeindruckend“, lobte Evenepoel den Etappensieger.

Der 22-Jährige überstand heute schadlos seinen 13. Tag im Roten Trikot und ist in der besten Position, es auf der letzten Bergetappe verteidigen zu können. Sein Vorsprung im Gesamtklassement beträgt unverändert 2:07 Minuten auf Enric Mas (Movistar) und 5:14 Minuten auf Juan Ayuso (UAE – Emirates). Auch in der Nachwuchswertung ist Evenepoel vorne. Im Kampf um das Bergtrikot hamsterte Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) heute fünf weitere Zähler ein. UAE Emirates führt das Teamklassement an.

So lief das Rennen:

Nach einer ersten vergeblichen Attacke von 16 Fahrern hatten kurz darauf Jonathan Caicedo (EF Education - EasyPost), Brandon McNulty (UAE Team Emirates) und Ander Okamika (Burgos - BH) mehr Erfolg. Das Trio fuhr sich schnell einen Vorsprung von rund 4:30 Minuten heraus, ehe im Anstieg zum Puerto del Piélago (2. Kat.) der US-Amerikaner Lawson Craddock (BikeExchange – Jayco) sich auf die Verfolgung der Ausreißer machte.

Die erste der beiden Bergwertungen des Tages holte sich kampflos McNulty, der sich als aktivster Fahrer der Spitzengruppe erwies, knapp 40 Sekunden später folgte sein Landsmann, das von Trek – Segafredo angeführte Feld mit allen Favoriten hatte seinen Rückstand nach 30 gefahrenen Kilometern auf rund 3:40 Minuten verkürzt.

Pedersens Helfer hielten auch danach das Tempo hoch und holten die ebenfalls im Anstieg ausgerissenen Mikel Bizkarra, Ibai Azurmendi (beide Euskaltel - Euskadi) und Chris Harper (Jumbo - Visma) zurück, wogegen sich Craddock zwar weiter vor den Verfolgern hielt, seinen Rückstand auf das Spitzentrio jedoch nicht verringern konnte.

Trek – Segafredo lässt nichts anbrennen

Schließlich sah der US-amerikanische Zeitfahrmeister die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens ein und ließ sich bei erneut hochsommerlichen Bedingungen mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke wieder ins Feld zurückfallen, das 75 Kilometer vor dem Ziel nur noch gut zwei Minuten hinter der Spitze lag.

Zu Beginn der zweiten Passage über den neun Kilometer langen und sechs Prozent steilen Puerto del Piélago, in den es kurz nach dem Zwischensprint hineinging - den Okamika für sich entschied - , hatte Trek – Segafredo den Rückstand auf eine Minute reduziert.

Bereits im unteren Teil des Anstiegs spannte sich Bahrain Victorious mit Mikel Landa vor das sich ausdünnende Feld, das die Ausreißer bereits sieben Kilometer vor dem Gipfel oder 50 Kilometer vor dem Ziel wieder einfing. Kurz vor der Bergwertung, wo sich Carapaz die Maximalpunktzahl (5) holte, schickte Mas seine Helfer vor, die gemeinsam mit UAE in der Abfahrt das Geschehen kontrollierten, ehe danach wieder Trek – Segafredo das noch rund 60-köpfige Peloton anführte.

Pedersen im Sprint wieder ungefährdet

Auch auf den letzten 20, leicht abschüssigen und dann flachen Kilometern konnten Evenepoels Teamkollegen mit Blick auf die letzten schweren Bergetappe Kräfte sparen. Hinter Trek – Segafredo waren zunächst die Movistar-und dann erst die Quick-Step-Helfer versammelt. Erst auf den letzten fünf Kilometern zeigten sich auf breiten Straßen auch die weiteren Sprinterteams vorne, ehe dann aber Ineos Grenadiers das Finale einläutete.

Nach dem letzten Kreisverkehr war es wieder Trek – Segafredo, das keinen Zweifel an der Entschlossenheit aufkommen ließ, seinem Kapitän zum dritten Etappensieg zu verhelfen. Zunächst wurde eine späte Attacke von Miles Scotson (Groupama – FDJ) vereitelt, ehe Pedersen vom Hinterrad seines letzten Anfahrers aus den Sprint anzog und mit deutlichem Vorsprung Wright auf den zweiten Platz verwies.

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