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26.08.2022 | (rsn) – Sechs Renntage ist die Vuelta a Espana 2022 alt, mit Ausnahme der beiden Sprintetappen in den Niederlanden waren die Klassementfahrer jeden Tag in erhöhter Alarmbereitschaft, denn sowohl im Mannschaftszeitfahren als auch auf den hügeligen Etappen durch das Baskenland und Kantabrien inklusive der Bergankunft am Pico Jano konnten die Favoriten wertvolle Zeit gutmachen – oder eben auch einbüßen. Zum Ende der ersten Woche befindet sich Vuelta-Debütant Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) in der besten Ausgangsposition.
Der 22-jährige Belgier hat am Pico Jano als Zweiter hinter Solosieger Jay Vine (Alpecin – Deceuninck) die Gesamtführung übernommen. Enric Mas (Movistar), der als Einziger an Evenepoel dranbleiben konnte, ist mit 28 Sekunden Gesamtdritter und erster echter Verfolger des Mannes im Roten Trikot. Dazwischen liegt noch Rudy Molard (Groupama – FDJ), der aber im Klassement keine Rolle spielen wird.
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 Auf dem vierten Platz folgt Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der nicht nur das Teilstück in Laguardia, sondern schon zum Auftakt mit seinem Team das Mannschaftszeitfahren gewann. Nach seinem schlechten Tag am Pico Jano liegt der Titelverteidiger allerdings schon 1:01 Minuten hinter Evenepoel, trotz des relativ deutlichen Rückstandes sollte Roglic aber nicht abgeschrieben werden.
UAE liegt im Soll
Den fünften Platz belegt Jungstar Juan Ayuso (UAE Team Emirates) mit 1:12 Minuten Rückstand auf Evenepoel. Der Spanier überzeugte am Pico Jano, kam in Laguardia aber nur auf Rang 37. Ayuso liegt 42 Sekunden und fünf Positionen vor seinem Kapitän Joao Almeida, der die Bergetappe in der Gruppe um Roglic beendete. Der Portugiese ist aber als “Stehaufmännchen“ bekannt und wird sicher noch seine Chancen suchen. Der dritte potenzielle Klassementfahrer von UAE, Brandon McNulty, liegt mit 26:57 Minuten Rückstand im Klassement bereits aussichtslos zurück. Dafür hat Marc Soler dem Team in Bilbao einen Etappensieg beschert.
Bora – hansgrohe ging mit gleich drei Kapitänen ins Rennen. Wilco Kelderman und Jai Hindley kamen immer in der ersten, größeren Favoritengruppe ins Ziel und sind nach der ersten Woche zeitgleich Elfter und Zwölfter. Schlechter lief es bei Sergio Higuita, der auf Position bereits 2:22 Minuten Rückstand auf Evenepoel aufweist.
Bei Ineos und Bahrain enttäuschen die Kapitäne
In einer einigermaßen skurrilen Situation befindet sich Ineos Grenadiers. Olympiasieger Richard Carapaz offenbarte deutliche Schwächen sowohl in Laguardia als auch am Pico Jano und liegt 2:56 Minuten hinter Evenepoel auf Position 19. Die Briten haben aber mit Pavel Sivakov, Tao Geoghegan Hart und Carlos Rodriguez gleich drei Fahrer dabei, die sich ausgezeichnet verkaufen und die Positionen sechs bis acht des Gesamtklassements belegen. Keiner aus diesem Trio ist ein Kandidat für das Rote Trikot, alle drei könnten aber ihre Top-10-Platzierungen behaupten.
Auch bei Bahrain Victorious hat sich der etatmäßige Kapitän bereits Rückstand eingehandelt. Mikel Landa belegt nach sechs Etappen mit bereits 6:33 Minuten Rückstand abgeschlagen Platz 32. Auch Santiago Buitrago konnte seine beeindruckende Vorstellung beim Giro d’Italia nicht bestätigen und liegt ebenfalls weit zurück. So bleibt Gino Mäder die einzige Klassementhoffnung. Der Vorjahresfünfte fuhr bis dato unauffällig, verlor in Laguardia sieben Sekunden und beendete die erste Bergankunft in der Gruppe um Roglic. Mäder liegt derzeit mit 2:03 Minuten Rückstand auf Position 13.
Einzelkämpfer in Lauerstellung
Wenig begeistert war Simon Yates (BikeExchange – Jayco) sicherlich über die sieben Sekunden, die er in Laguardia liegengelassen hatte. Auch sein Antritt am Pico Jano wurde schnell gekontert und der Brite konnte nur die Gruppe Roglic halten. So liegt der Gesamtsieger von 2018 als Neunter schon 1:52 Minuten hinter dem Roten Trikot. Ben O’Connor (AG2R Citroën) verlor mit seiner Mannschaft im Zeitfahren schon 55 Sekunden. Dieser schlechte Start führte dazu, dass der Australier trotz eines guten sechsten Platzes auf der 4. Etappe und einer ordentlichen Vorstellung an der Bergankunft sich nur auf dem 15. Rang im Klassement wiederfindet.
Fünf Sekunden hinter dem Australier liegt mit 2:14 Minuten Rückstand auf Evenepoel Thymen Arensman (DSM), der in Laguardia sieben Sekunden verlor und am Pico Jano die meisten Favoriten wieder einholen konnte, nachdem er bereits abgehängt war. Als aussichtsreicher Außenseiter im Kampf um den Gesamtsieg galt Miguel Angel Lopez (Astana Qazaqstan). Doch trotz einer guten Burgos-Rundfahrt konnte der Kletterspezialist bislang auf keiner der schweren Etappe mit den Besten mithalten. Der Kolumbianer ist mit 2:20 Minuten Rückstand Siebzehnter – womit es ihm aber deutlich besser ergeht als seinen Teamkollegen Alexey Lutsenko und Vincenzo Nibali, die bereits aussichtlos zurückliegen.
Intermarché und EF Education hinter den Erwartungen
Mit drei potenziellen Anwärtern auf eine gute Klassementplatzierung ging EF Education – EasyPost ins Rennen. Nach sechs Teilstücken ist Hugh Carthy mit 3:16 Minuten Rückstand der bestplatzierte Fahrer des Trios. Der Engländer konnte den Favoriten auf den schweren Etappen nicht folgen, ist aber bekannt für seine gute dritte Woche. Auf Position 22 liegt er zwei Plätze vor Rigoberto Uran und weit vor Esteban Chaves, der in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielen wird.
Ähnlich negativ fällt die Bilanz bei Intermarché – Wanty – Gobert aus. Jan Hirt musste das Rennen wegen einer Corona-Infektion aufgeben, Domenico Pozzovivo und Louis Meintjes sind auf den Positionen 26 und 28 schon weit abgeschlagen und müssen auf Fluchtgruppen hoffen, um sich wieder in die Nähe der Top Ten zu kämpfen. Mit dieser Taktik war die Equipe allerdings sowohl beim Giro als auch bei der Tour sehr erfolgreich.
(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018
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