Vuelta-Heimspiel für Niederländer ein voller Erfolg

Jumbo - Visma macht Rotes Trikot zur Wandertrophäe

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Jumbo - Visma macht Rotes Trikot zur Wandertrophäe"
Mike Teunissen (Jumbo - Visma) führt im Roten Trikot seine Mannschaftskollegen an. | Foto: Cor Vos

22.08.2022  |  (rsn) – Drei Tage dauerte das Heimspiel der niederländischen Equipe Jumbo – Visma bei der Vuelta a Espana. Am ersten Ruhetag kann die Mannschaft des Gesamtführenden Edoardo Affini auf dem Weg nach Spanien zufrieden auf den Beginn der Rundfahrt zurückblicken. Das Team gewann das Mannschaftszeitfahren, Leader Primoz Roglic ist der Bestplatzierte der Favoriten und gleich drei Helfer konnten mit dem roten Führungstrikot für ihre Dienste belohnt werden.

Das Rote Trikot wurde in den ersten drei Tagen zur Wechseltrophäe innerhalb der Reihen Jumbo – Vismas. Zuerst durfte Robert Gesink ran, schon vor dem Rennen wurde teamintern besprochen, dass der Niederländer das Ziel als Erster überqueren sollte. 2007 wurde der 36-Jährige Profi bei Rabobank, dem Vorgänger der heutigen Jumbo-Equipe. Davor fuhr er sogar noch ein Jahr im Development-Team der Niederländer. Die ganz großen Rundfahrthoffnungen konnte er trotz seines fünften Platzes bei der Tour de France 2010 und dem sechsten Rang fünf Jahre später nie erfüllen, so war das Tragen des Führungstrikots für ihn ein Highlight seiner Karriere.

Einen Tag später musste er es – wie geplant – an Mike Teunissen abgeben. “Das macht nichts, ich hatte einen tollen Tag. Ich bin buchstäblich 150 Kilometer mit einem Lachen im Gesicht gefahren“, meinte der Routinier nach Ablauf der 2. Etappe gegenüber dem niederländischen Fernsehsender NOS. Dieses zweite Teilstück beendete Teunissen im Sprint als Vierter, als bester Fahrer seiner Mannschaft übernahm er das Rote Trikot. Doch statt sich auch am dritten Tag in den Sprint zu mengen, um eine Topplatzierung zu erreichen, fuhr Teunissen auf den letzten Kilometern viel im Wind und kam als 150. ins Ziel.

Nach den Niederländern darf auch Affini rot tragen.

Auf Platz 20 war – wie abgesprochen – Affini der beste Jumbo-Profi. Da seine addierten Etappenplatzierungen die kleinste Summe der zeitgleichen Jumbo-Fahrer ergab, übernahm der Zeitfahrspezialist das Trikot. “Das ist wirklich fantastisch. Es ist etwas ganz Besonderes, dass wir diesen Moment miteinander teilen können. sie. Dass ich jetzt das Trikot übernehmen kann, fühlt sich so besonders an. Ich danke meinen Teamkollegen“, freute sich der Italiener am Mikro des niederländischen Radsportportals Wielerflits.

Sein Sportlicher Leiter Grischa Niermann freute sich ebenfalls. “Edo hat einfach einen richtig großen Motor, besonders im Flachen“, meint der Deutsche gegenüber Wielerflits. “Zusammen mit Rohan Dennis war er auch einer der Motoren im Mannschaftszeitfahren. Edoardo hat dieses Trikot selbst geholt. Er gibt immer sein Bestes für das Team und seine Kapitäne, deshalb hat er das wirklich verdient", urteilte er.

Ob die Wandertrophäe unter den Helfern im Team noch weitergereicht werden kann ist fraglich, denn die 4. Etappe von Vitoria-Gasteiz nach Laguardia hat es bereits in sich. So gilt das Hauptaugenmerk in Spanien wieder größeren Zielen. “Heute Abend fliegen wir dorthin und dann probieren wir die Vuelta mit Primoz zu gewinnen”, meinte Teunissen. Das Etappenziel in Laguardia liegt auf einem Hügel, neben Roglic liegen auch die guten Kletterer Sam Oomen und Sepp Kuss noch in der Zeit Affinis. Es ist also möglich, dass doch noch ein weiterer Jumbo-Helfer ins Rote Trikot rutscht. Wenn das nicht der Fall ist, ist Roglic selbst der Favorit für die Übernahme der Gesamtwertung. Mit Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) liegt der erste Verfolger 13 Sekunden hinter den Gewinnern des Mannschaftszeitfahrens.

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