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18.08.2022 | (rsn) - Pascal Ackermann konnte wieder strahlen. Der Blondschopf saß entspannt neben seinen Teamkollegen Joao Almeida und Juan Ayuso vor dem Monitor, der ihn mit den etwa 30 Teilnehmern der Pressekonferenz vor der Vuelta a Espana verband. Den Sturz vom EM-Rennen in München hatte er gut weggesteckt. „Der Schreck war größer als die Blessuren“, sagte er. Bis auf ein paar Stiche im Finger sei nichts zurückgeblieben, versicherte er. „Meine Ziele bleiben die gleichen wie vorher: Etappensiege bei der Vuelta“, sagte er.
Wie das geht, weiß Ackermann. Vor zwei Jahren holte er, damals noch für Bora - hansgrohe, zwei Etappensiege in Spanien. Besonders stolz machte ihn damals der Triumph auf der finalen Etappe in Madrid. Er bezwang Sam Bennett, der in jenem Jahr für Deceuninck - Quick-Step unterwegs war.
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Ackermann gewann im März 2022 die Bredene Koksijde Classic. | Foto: Cor Vos
Jetzt ist der Ire bei Bora, und Ackermann im Team des zweifachen Tour-de-France-Siegers Tadej Pogacar. Den Wechsel zu UAE Emirates hat Ackermann trotz magerer Resultate und objektiv weniger Entfaltungsmöglichkeiten bei großen Rennen nicht bereut. „Ich fühle mich sehr wohl im Team. Ich kann nichts Schlechtes sagen. Es ist der nächste Schritt in meiner Karriere, den ich getan habe. Und es war der richtige Schritt“, sagte er.
„Von den Ergebnissen her war es zwar nicht so gut. Aber das lag vor allem an Verletzungen“, betonte Ackermann. Sein Frühjahr war ernüchternd. Das beste Ergebnis war ein dritter Tagesrang bei der UAE Tour hinter Mark Cavendish und Jasper Philipsen im Februar. Er gewann Mitte März auch beim Eintagesrennen Bredene Koksijde Classic, ein paar Tage später stürzte er bei Brügge – De Panne aber. Womöglich zog er sich da bereits den Steißbeinbruch zu, der erst ein paar Wochen später erkannt wurde.
Letztes Jahr sprintete Ackermann in Schwerin zum Etappensieg bei der Deutschland Tour. | Foto: Cor Vos
Die großen Klassiker, bei denen er danach antrat, unter anderem Gent – Wevelgem, Scheldeprijs und Paris – Roubaix, fuhr er allesamt nicht zu Ende. Den halben April und kompletten Mai pausierte er. Bei der Slowenienrundfahrt im Juni nahm er erstmals wieder an Massensprints teil. Und Anfang August gelang ihm bei der Polenrundfahrt endlich wieder ein Sieg. Die Konkurrenz war zwar überschaubar. Aber Ackermann war erleichtert. Er merkte, er kann es wieder. Umso bitterer war für ihn am Sonntag die Kollision mit einem Absperrgitter in München.
Bei der Polenrundfahrt im Sommer knüpfte Ackermann an seine früheren Erfolge an. | Foto: Cor Vos
Sie verhinderte, dass er um den EM-Titel mitsprinten konnte. Für die Vuelta zeigt er sich aber optimistisch. „Es gibt mindestens fünf Gelegenheiten für den Massensprint. Die wollen wir nutzen“, kündigte er an. Als härtesten Rivalen benannte er nicht Dauerkonkurrenten Bennett, der ebenfalls nach längerer Rehabilitation zurückkehrt, sondern Tim Merlier. „Er ist der, der zurzeit am besten in Form ist“, sagte Ackermann.
Dass das Sprinterfeld recht übersichtlich ist – kein Cavendish, kein Fabio Jakobsen, kein Jasper Philipsen, kein Dylan Groenewegen, nicht einmal Arnaud Demare – sieht Ackermann aber nicht als großen Vorteil an. „Manchmal ist es besser, wenn mehr Top-Sprinter da sind, weil dann die Interessen größer sind, dass ein Massensprint zustande kommt“, überlegte er. Für sein Team heißt das also, zusammenspannen mit Bora und Alpecin - Deceuninck, die Bennett und Merlier im Kader haben, sowie hoffen auf weitere Beinkraft von Cofidis (für Davide Cimolai und Bryan Coquard als Sprinter) sowie Bike Exchange (Jungsprinter Kaden Groves) und Trek Segafredo (für den endschnellen Ex-Weltmeister Max Pedersen). Es muss also einiges zusammenkommen, damit Ackermann sein Strahlen auch nach Resultaten zeigen kann.
Vor zwei Jahren feierte Ackermann im Trikot von Bora - hansgrohe zwei Etappensiege bei der Vuelta. | Foto: Cor Vos
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