RSNplusCorona-Fälle nun auch im Pogacar-Team

Jumbo-Coach Zeeman: “Im Peloton geht die Angst umher“

Foto zu dem Text "Jumbo-Coach Zeeman: “Im Peloton geht die Angst umher“"
Auch im Team von Tadej Pogacar (li) und Pascal Ackermann gibt es nun Corona-Fälle. | Foto: Cor Vos

17.06.2022  |  (rsn) - Nach den zahlreichen positiven Corona-Tests bei der Tour de Suisse und weiteren aktuellen Fällen im Profiradsport, sind im Peloton die Sorgen groß, dass die noch ansteckendere Omikron-Variante BA.5 starken Einfluss auf die Tour de France haben könnte. Klassementfahrer könnten nach einem positiven Test von einem auf den nächsten Moment alle Chancen einbüßen.

"Ich denke, die Angst geht im Peloton schon umher. Bei der Tour wird es an den Ruhetagen Corona-Tests geben und jeder, der positiv ist, der muss nach Hause. Das ist natürlich ein Albtraumszenario für jedes Team. Man bereitet sich über Monate auf die Tour de France vor, da ist es klar, dass man besorgt ist", erklärte etwa Merijn Zeeman gegenüber Sporza.___STEADY_PAYWALL___

Zeeman ist Sportlicher Leiter von bei Jumbo - Visma, das mit Primoz Roglic und Jonas Vingegaard zwei Kandidaten für den Toursieg in den eigenen Reihen hat. Der Coach wird vor allem froh sein, dass seine beiden Kapitäne genau wie Wout Van Aert das Criterium du Dauphiné erfolgreich durchziehen konnten. In der Schweiz stand vor allem der B-Kader am Start, weshalb der Rückzug aus dem Rennen sicherlich auch leichter fiel.

Jumbo - Visma hatte sich nach gleich vier positiven Tests aus der Tour de Suisse zurückgezogen. Dass die Fälle Einfluss auf den Kader für die Tour de France haben, denkt der Coach nicht. "Unsere Erfahrung zeigt, dass es keine Schwierigkeiten geben wird, auch nicht was die Erholung anbelangt. Es ist jetzt nicht so, dass jeder, der jetzt positiv getestet wurde, nicht an der Tour teilnehmen kann. Das bereitet mir keine Sorge", fügte Zeeman an.

Primoz Roglic und Jonas Vingegaard kamen ohne Corona-Infektion durch das Criterium du Dauphiné. Foto: Coro Vos

Etwas anders dürfte die Situation im Lager des UAE Team Emirates sein. Die haben nun auch positive Tesst bei der Tour de Suisse durch Marc Hirschi und Diego Ulissi zu vermelden und zogen sich dort ebenso wie Alpecin-Fenix und Bahrain Victorious aus dem Rennen zurück. Zum anderen wurde aber auch Mikkel Bjerg positiv getestet. Daran heikel ist: Der Däne bestreitet derzeit die Slowenien-Rundfahrt an der Seite von Tadej Pogacar, dem großen Tourfavoriten. Sollte sich Pogacar auch anstecken, so würde das die letzten Meter seiner Tourvorbereitung doch gewaltig durcheinander wirbeln.

Es bleibt abwarten, wie die Mannschaft reagiert. Fährt sie die Slowenien-Rundfahrt weiter oder steigt das Team vorsichtshalber aus? Aktuell entschied sich die Leitung dazu, die Zimmerkollegen von Hirschi (Joel Suter) und Bjerg (Vegard Stake Laengen) trotz aktuell noch negativem Test aus dem Rennen zu nehmen.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) zeigte sich noch gut gelaunt bei der Slowenien-Rundfahrt. Doch nun gibt es auch in seinem Team einen Corona-Ausbruch. Foto: Cor Vos

Während etwa das Team DSM, das drei positive Corona-Fälle zu vermelden hatte, bei der Tour de Suisse weiter im Einsatz ist, sah Jumbo - Visma keine andere Möglichkeit, als sich komplett aus dem Rennen zurückzuziehen. "Wir wissen alle, wie ansteckend die aktuellen Corona-Varianten sind und wie schnell es dann gehen kann. Deshalb haben wir es als verantwortungslos erachtet, weiter im Rennen zu bleiben. Die Gefahr weiterer Infektionen wäre zu groß", meinte Zeeman.

Auch Jasper Philipsen (Alpecin - Fenix), der am Donnerstag die 2. Etappe der Belgien-Rundfahrt gewann, äußerte sich in die gleiche Richtung wie der Jumbo-Coach. "Ob wir im Feld über die Corona-Ausbrüche sprechen? Natürlich! Es wäre schon sehr bitter, wenn man wegen Corona wichtige Rennen verpassen würde. Man darf das Thema nicht als erledigt ansehen", meinte der Belgier.

Etwas weniger besorgt als Zeeman und Philipsen zeigte sich Mads Pedersen (Trek - Segafredo). Der aktuelle Gesamtführende der Belgien-Rundfahrt sagte nach der 2. Etappe: "Corona wird uns weiter begleiten, aber ich habe da keine Angst."


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