Baskenland-Rundfahrt: Vlasov büßt einen Platz ein

Martinez schlägt Alaphilippe um Millimeter, Roglic bleibt in Gelb

Foto zu dem Text "Martinez schlägt Alaphilippe um Millimeter, Roglic bleibt in Gelb"
Daniel Martinez (Ineos Grenadiers ,re.) hat bei der Baskenland-Rundfahrt seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. | Foto: Cor Vos

07.04.2022  |  (rsn) – Mit einer Überraschung endete die 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt von Vitoria-Gasteiz nach Zamudio über 185 Kilometer. Kletterspezialist Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) hatte die schnellsten Beine der 34-köpfigen Spitzengruppe. Im Fotofinish-Entscheid verwies der Kolumbianer Weltmeister Julian Alaphilippe (Quick-Step Alpha Vinyl) auf den zweiten Rang. Der Italiener Diego Ulissi (UAE Team Emirates) wurde Dritter vor dem Slowenen Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der die Gesamtführung verteidigte.

Der 25-jährige Martinez, der bereits am letzten Anstieg einen starken Eindruck hinterließ und mit dafür verantwortlich war, dass die Favoritengruppe auf zeitweise 15 Fahrer geschrumpft war, ging den Sprint als Erster an und konnte den heranstürmenden Alaphilippe um wenige Millimeter hinter sich lassen. “Es war eine starke Gruppe starker Fahrer, aber ich hatte großartige Beine und wusste, dass das Finale sich hinzog. 200 Meter vor dem Ziel hatte ich das Gefühl, dass gezögert wurde, also habe ich mich entschieden anzutreten“, erklärte der Kolumbianische Zeitfahrmeister.

Damit sicherte sich Martinez, der nicht nur als starker Bergfahrer, aber auch als guter Zeitfahrer bekannt ist, seinen zweiten Saisonsieg. Durch die Bonussekunden schob Martinez sich zudem auf den dritten Rang im Klassement vor. “Die Gesamtwertung ist knapp, aber es kommen noch zwei schwierige Etappen. Wir fahren gut und sind auch mit Adam Yates gut aufgestellt. Wir werden sehen, wie es morgen läuft“, so Martinez, der nun bester Fahrer seines Teams ist.

Schwarzer Tag für die Franzosen

Zwei Tage nach seinem Etappensieg und einen Tag, nachdem er seinen Sprint zu früh angesetzt hatte und von Pello Bilbao (Bahrain Victorious) geschlagen wurde, erreichte Alaphilippe erneut als Zweiter das Ziel. Dieses Mal kam der Franzose zu spät und musste sich von weiter hinten einen Weg durch das sprintende Feld bahnen. “Die Beine sind gut, aber nicht gut genug, um jeden Tag zu gewinnen. Ich bin froh, dass ich heute überhaupt um den Sieg sprinten konnte“, sagte Alaphilippe im Ziel.

Überhaupt erlebten die Franzosen einen rabenschwarzen Tag. Victor Lafay (Cofidis) war der beste Fahrer einer stark besetzten Ausreißergruppe um Geraint Thomas (Ineos Grenadiers). Der 26-Jährige schien uneinholbar in Front zu liegen und dem Sieg entgegen zu fahren, doch mit vereinten Kräften wurde er im Finale doch noch gestellt.

Schmerzhaft beendet wurden die Siegambitionen von Pierre Latour (TotalEnergies), der einen starken Eindruck hinterließ. Nach mehreren Attacken im letzten Anstieg zehn Kilometer vor dem Ziel stürzte er in einer Abfahrt stürzte und rutschte rund 20 Meter auf dem Hosenboden über den Asphalt. Schmerzerfüllt rappelte sich Latour wieder auf und erreichte erst als 107. mit 9:11 Minuten Rückstand das Ziel. Damit spielt der 28-Jährige in der Gesamtwertung keine Rolle mehr.

Buchmann macht vier Plätze gut

Bester Deutscher war Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), der die E zeitgleich mit dem Sieger auf Rang 26 beendete. In der Favoritengruppe beendete und sich im Klassement um vier Plätze auf Rang 19 verbesserte. Sein Teamkollege Aleksandr Vlasov dagegen verlor eine Position und ist nun mit weiterhin 14 Sekunden Rückstand Vierter. Der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën) kam als 15. ins Ziel.

Auf dem ersten Platz in der Gesamtwertung bleibt Roglic fünf Sekunden vor Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl), der im Trikot des besten Nachwuchsfahrers bleibt. Dritter ist nun Martinez mit elf Sekunden Rückstand. In der Punktewertung baute Alaphilippe seinen Vorsprung aus. Gleiches gelang Cristian Rodriguez (TotalEnergies) in der Bergwertung.

So lief das Rennen:

Nach 17 Kilometern setzte sich eine große und sehr stark besetzte Gruppe vom Feld ab. Mit dabei waren Lafay, sein Cofidis-Teamkollege Ruben Fernandez, Cristian Rodriguez, Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), Felix Großschartner (Bora – hansgrohe), Davide Formolo (UAE Team Emirates), Mauri Vansevenant (Quick-Step Alpha Vinyl), Oscar Rodriguez (Movistar), Tsabu Grmay (BikeExchange - Jayco), Pascal Eenkhoorn (Jumbo – Visma), Mark Donovan (DSM), Jefferson Cepeda (Caja Rural – Seguros RGA)), Bruno Armirail (Grupama - FDJ), Mikel Iturria (Euskaltel - Euskadi), und Ruben Guerreiro (EF Education - EasyPost).

Die ersten beiden von vier Bergpreisen des Tages sicherte sich Cristian Rodriguez und baute damit seine Führung in der Sonderwertung aus. Eenkhoorn war der erste Fahrer, der zurückfiel, Großschartner konnte 60 Kilometer vor dem Ziel am Jata-Anstieg (3.Kat.) dem Tempo der Gruppe nicht mehr folgen. Sieben Kilometer später setzte Grmay zu einem Solo an und fuhr sich einen kleinen Vorsprung heraus.

37 Kilometer vor dem Ziel teilte sich die Verfolgergruppe am Urruztimendi (2.Kat.). Thomas, Armirail, Lafay und Guerreiro holten den Führenden ein und ließen ihn gleich hinter sich. Nach der Abfahrt gelang Formolo, Vansevenant und Iturria der Anschluss. Am steilen Vivero-Anstieg allerdings (2.Kat.) fiel diese Gruppe auf den letzten Kilometern wieder auseinander.

Lafay erwies sich als der stärkste der Ausreißer und schüttelte seine Begleiter ab. Im Feld setzte sich wie an den Vortagen nach mehreren Attacken eine rund 15-köpfige Favoritengruppe ab. Da das Tempo nicht hochgehalten wurde, kamen von hinten weitere Fahrer hinzu. Neun Kilometer vor dem Ziel waren bis auf Lafay alle Ausreißer eingeholt, UAE Emirates sorgte danach in fast voller Mannschaftsstärke für Tempo. Mit Unterstützung von Domen Novak (Bahrain Victorious) und schließlich Evenepoel schaffte es die Favoritengruppe noch, den tapfer kämpfenden Franzosen unter dem Teufelslappen einzuholen.

Im Finale setzte Martinez setzte als Erster zum Sprint an. An seinem Hinterrad fuhr Ulissi, der aber nicht am Kolumbianer vorbeikam. Im Stil eines Slalomfahrers jagte Alaphilippe noch nach vorn, schaffte es aber nicht mehr, sein Vorderrad an dem von Martinez vorbeizuschieben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.04.2022Nach Platz drei im Baskenland nähert sich Vlasov der Tour-Form

(rsn) - Angesichts der Umstände durfte Bora – hansgrohe mit der Baskenland-Rundfahrt absolut zufrieden sein. Aleksandr Vlasov kam am letzten Tag nach einer starken Leistung als Zweiter hinter Tages

10.04.2022Gall ohne Stress auf Rang zwölf der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Als Zehnter der Schlussetappe der Baskenland-Rundfahrt machte der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën) noch einen Sprung um fünf Plätze in der Gesamtwertung und schloss diese auf Rang zw

10.04.2022Highlight-Video der 6. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Auf der spannenden Schlussetappe der Baskenland-Rundfahrt hat der Kolumbianer Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) dem Belgier Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) noch das Gelbe Trik

09.04.2022Evenepoel: “Ich denke, ich habe gute Arbeit geleistet“

(rsn) - Nach einem turbulenten Finale gewann der Baske Ion Izagirre (Cofidis) die letzte Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) eroberte die Spitze der Gesamtwertun

09.04.2022Vader nach Notoperation in stabilem Zustand

(rsn) - Der bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzte Milan Vader befindet sich nach erfolgreicher Notoperation in stabilem Zustand. "Milan wird für die nächsten Tage zur Beobachtung und weiter

09.04.2022Martinez gewinnt Baskenland-Rundfahrt nach Finale Furioso

(rsn) – Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) hat sich bei der 61. Baskenland-Rundfahrt den Gesamtsieg auf der von Ion Izagirre (Cofidis) gewonnenen Schlussetappe gesichert, die nicht ereignisre

09.04.2022Hamilton fliegt über die Leitplanke ins Gebüsch

(rsn) - Einige Stürze prägten die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Zum Glück endeten alle anderen nicht so schwer wie der von Milan Vader (Jumbo - Visma), der in Bilbao notoperiert und in ein kÃ

09.04.2022Vlasovs starke Attacke endete mit einem Sprint zu Fuß

(rsn) - Mit einem Sturz vor der letzten Kurve rund 30 Meter vor dem Ziel und einer Laufeinlage endete die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt kurios. Betroffen Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe), de

09.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

08.04.2022Evenepoel wird für überraschende Attacke mit Gelb belohnt

(rsn) - Mit einem entschlossenen Antritt 15 Kilometer vor dem Ziel der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt brachte Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) zunächst Primoz Roglic (Jumbo - Visma) ins H

08.04.2022Highlight-Video der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) hat auf der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 21-jährige Spanier setzte sich über 163,8 Kilometer von Zamudio na

08.04.2022Rodriguez lässt nach 50 Kilometern im Windschatten Soler stehen

(rsn) – Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) hat auf der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt seinen ersten Profisieg gefeiert. Der junge Spanier profitierte dabei allerdings von der Vorarbeit von Marc

Weitere Radsportnachrichten

27.06.2025Christina Schweinberger schlägt Kiesenhofer in Österreich

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Balderstone überrascht in Spanien

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Niedermaier holt sich ihren ersten Zeitfahrtitel in der Elite

(rsn) – Kurz nachdem zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz ihre Teamkollegin Justyna Czapla den Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt hatte, zog Antonia Ni

27.06.2025Czapla feiert Titelverteidigung im U23-Zeitfahren der Frauen

(rsn) – Zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz hat Justyna Czapla ihren Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt. Die 21-Jährige vom Team Canyon – SRAM –

27.06.2025UAE-Tour-Aufgebot: “Neue Mission, gleiches Ziel“

(rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) wird am 5. Juli wie erwartet bei der 112. Tour de France am Start stehen. Zum neunten Mal wird der 31-Jährige bei einer Grand Tour ins Rennen gehen, a

27.06.2025Die Strecken der Deutschen Straßen-Meisterschaft 2025

(rsn) – Die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 werden vom 27. bis 29. Juni 2025 in Ramstein-Miesenbach und Linden westlich und südwestlich von Kaiserslautern ausgetragen. Dabei warten auf Fahre

27.06.2025Hamburger Cyclassics auch diesmal wieder mit 23 Teams

(rsn) – Die Hamburger Cyclassics warten in diesem Jahr nicht nur mit dem ADAC als neuem Namenssponsor, sondern auch mit einem neuen Startort auf. Am 17. August wird die 28. Ausgabe des deutschen Wor

27.06.2025Remijn steigt bei Alpecin auf, Ineos verpflichtet 16-Jährigen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.06.2025Roglic peilt das Podium an, Lipowitz gibt sein Debüt

(rsn) – Angeführt von Routinier Primoz Roglic wird Red Bull – Bora – hansgrohe die am 5. Juli in Lille beginnende 112. Tour de France in Angriff nehmen. Zu den acht Startern gehört wie erwarte

27.06.2025Ackermann träumt vom Sieg in Lille und dem Gelben Trikot

(rsn) – Pascal Ackermann darf sich auf seine zweite Tour de France freuen. Der Sprinter wurde von seinem Team Israel – Premier Tech in das achtköpfige Aufgebot berufen, das am 5. Juli in Lille di

27.06.2025Die Aufgebote für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

27.06.2025Startet Evenepoel drei Tage nach der Straßen-WM im EM Zeitfahren?

(rsn) - Laut Nationalcoach Serge Pauwels wird Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nur drei Tage nach dem Ende der Straßen-WM von Ruanda (28. September) im EM-Zeitfahren (1. Oktober) antreten. Die

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Nationale (NC, INT)
  • Deutsche Meisterschaft EZF (BLM, GER)
  • Radrennen Frauen

  • Nationale (NC, INT)
  • Deutsche Meisterschaft EZF (BLF, GER)