Vorschau 61. Baskenland-Rundfahrt

Evenepoel fordert Titelverteidiger Roglic heraus

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Das Podium der Baskenland-Rundfahrt 2021, v.l.: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Primoz Roglic (Jumbo - Visma), Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

03.04.2022  |  (rsn) - Auch bei der 61. Auflage der Baskenland-Rundfahrt (4. - 9. April) geht es meist rauf und runter. Deshalb wundert es nicht, dass keiner der großen Sprinter  am Start steht. Der Sieger wird - wie in den vergangenen Jahren - einer der bergfesten Stars wie Titelverteidiger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) sein.

Die Mannschaft des Gewinners von Paris-Nizza ist zudem stark besetzt mit Jonas Vingegaard, dem Zweiten des Vorjahres, und Sepp Kuss. Dem 32-jährigen Roglic will eine ganze Reihe hochkarätiger Herausforderer den dritten Sieg im Baskenland streitig machen:

Bora – hansgrohe etwa schickt gleich drei Kapitäne ins Rennen: Katalonien-Gewinner Sergio Higuita, Emanuel Buchmann und Aleksandr Vlasov, der gerade Zweiter beim GP Indurain geworden war. Im vergangenen Jahr war Buchmann auf Gesamtrang 13 bester Starter seines Teams. Diesmal soll es für die Raublinger, bei denen Lennard Kämna ohne Klassementdruck fahren kann, aufs Podium gehen.

Quick-Step Alpha Vinyl bringt Remco Evenepoel, dem das kurze Zeitfahren und die vielen kurzen Anstiege genauso liegen sollten wie seinem Teamkollegen Julian Alaphilippe. Der Weltmeister ließ die Flandern-Rundfahrt aus, um sich in Spanien auf die Ardennen-Klassiker vorzubereiten. Fraglich ist, wie gut Alaphilipper den Sturz bei Strade Bianche verarbeiten konnte. Zudem musste der Franzose krankheitsbedingt Mailand-Sanremo absagen.

Ineos Grenadiers setzt auf Adam Yates, der als Zweiter der UAE Tour und Vierter von Paris-Nizza schon gute Ergebnisse ablieferte. Dass ihm das Baskenland liegt, bewies der Brite im vergangenen Jahr als Vierter der Gesamtwertung. Genauso stark ist Mannschaftskollege Daniel Martinez einzuschätzen, der bei Paris-Nizza vor Yates sogar auf dem Podium landete.

Von seinem Sturz bei Paris-Nizza hat sich der letztjährige Gesamtfünfte David Gaudu inzwischen erholt. Mit dem Sieg auf der Schlussetappe hinauf nach Arrate, wo auch diesmal wie seit 2018 der letzte Tag endet, hat der Franzose bewiesen, dass er gut mit den baskischen Anstiegen klar kommt.

UAE ohne Pogacar, Bahrain Victorious mit mehreren Optionen

Ersatzgeschwächt ohne die erkrankten Brandon McNulty, der 2021 am letzten Tag noch aus dem Führungstrikot gefahren wurde, und Juan Ayuso muss UAE Team Emirates ins Rennen gehen. Auch Toursieger Tadej Pogacar, im vergangenen Jahr Dritter hinter Roglic und Vingegaard, hat nicht gemeldet. Trotzdem ist die Mannschaft um den Italiener Diego Ulissi, der gerade den GP Industria für sich entschied, nicht zu unterschätzen. UAE hat auch noch den bei Mailand-Sanremo auftrumpfenden Edelhelfer Davide Formolo in seinen Reihen.

Bahrain Victorious kann mehrere Karten spielen. Pello Bilbao schaffte es im Baskenland bereits zweimal unter die Top Ten. Seine jetzige Form als Dritter der UAE Tour, Fünfter bei Strade Bianche und Neunter von Tirreno-Adriatico macht ihn zum Herausforderer. Mit Heimvorteil startet der Baske Ion Izagirre in die Itzulia 2022, die im Uhrzeigersinn durch alle vier Provinzen des Baskenlandes führt. Izaguirre konnte 2019 gewinnen, belegte 2015, 2017 und 2018 jeweils Platz 3.

Die Rundfahrt startet mit einem 7,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren und endet nach insgesamt 882,2 Kilometern mit der Königsetappe nach Arrate. Unterwegs werden an den Zwischensprints je drei, zwei und eine Bonussekunde vergeben. Die ersten drei im jeweiligen Etappenziel erhalten zehn, sechs und vier Sekunden gutgeschrieben.

Am Start stehen 24 Teams: Zu den 19 aus der WorldTour kommen die vier spanische Zweitdivisionäre und TotalEnergies aus Frankreich.

Der Etappenplan der 61. Baskenland-Rundfahrt

 

Montag, 4. April, 1. Etappe: Hondarribia - Hondarribia, 7,5km (EZF)
Wie in den beiden vergangenen Jahren startet die Baskenland-Rundfahrt mit einem Einzelzeitfahren. Der Prolog ist zwar nur 7,5 Kilometer lang, hat es dafür mit seinen drei kurzen Steigungen durchaus in sich. Nach 1700 Metern wartet eine 500 Meter lange, im Schnitt neun Prozent steile Rampe auf die Fahrer. Es folgen noch zwei kürzere Steigungen von fünf und sechs Prozent, so dass es schon am ersten Tag zu Zeitabständen kommen dürfte.

Das Profil der 1. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Foto: Veranstalter

Dienstag, 5. April, 2. Etappe: Leitza - Viana, 207,6km
Die längste Etappe startet anspruchsvoll mit zwei Anstiegen auf den ersten 20 Kilometern. Hier wird sich wohl die Ausreißergruppe des Tages bilden. Im weiteren Verlauf folgen noch ein Anstieg der 2. Kategorie sowie im Finale einer der 3. Kategorie. Dennoch dürften sich die schnellen Männer im Feld die wohl einzige Sprintgelegenheit nicht entgehen lassen. Im Finale könnte allerdings auch der Wind eine Rolle spielen und das Feld auseinanderreißen.

Mittwoch, 6. April, 3. Etappe: Llodio - Amurrio, 181,7km
Das dritte Teilstück ist mit fünf kategorisierten Anstiegen sowie einer nicht kategorisierten Steigung auf den letzten zehn Kilometern schon deutlich anspruchsvoller. Vor allem am nur 1300 Meter langen, aber im Schnitt 13 Prozent steilen Oppellora-Anstieg, dem direkt danach der 7,4 Prozent steile Ozeka-Anstieg 22 Kilometer vor dem Ziel folgt, wird das Feld kräftig ausgedünnt werden

Das Profil der 2. Etappe (links) und der 3. Etappe (rechts) der Baskenland-Rundfahrt. Foto: Veranstalter

Donnerstag, 7. April, 4. Etappe: Vitoria-Gasteiz - Zamudio, 185,6km
Die 4. Etappe wartet zunächst mit einem eher flachen ersten Renndrittel auf, ehe dann auf den letzten 40 Kilometern zunächst der 1,9 Kilometer lange und im Schnitt 11 Prozent steile Urruztimindi-Anstieg folgt. Knapp 20 Kilometer vor dem Ziel folgt noch der mit sechs Kilometern recht lange Vivero-Anstieg, der im Schnitt 6,3 Prozent steil ist. Hier könnte die Stunde der Ausreißer schlagen, zumal es von der Kuppe noch ein recht weiter Weg bis ins Ziel ist.

Freitag, 8. April, 5. Etappe: Zamudio - Mallabia, 163,8km
Die Klassementfahrer werden am vorletzten Tag gefordert sein. Fünf kategorisierte Anstiege sowie ein ansteigendes Finale sind zu meistern. Eingeläutet wird die rennentscheidende Phase 15 Kilometer vor dem Ziel am 6,7 Kilometer langen und im Schnitt 5,6 Prozent steilen Karabieta-Anstieg. Nach einer Abfahrt geht es in die die bis zu 16 Prozent steile Schlusssteigung hinein, wo sich die Spreu vom Weizen trennen wird.

Das Profil der 4. Etappe (links) und der 5. Etappe (rechts) der Baskenland-Rundfahrt. Foto: Veranstalter

Samstag, 9. April: Eibar - Arrate, 135,7km
Abgesehen vom Prolog ist die letzte auch die kürzeste Etappe - die allerdings hat es in sich. Gleich sieben Bergwertungen, darunter die Kategorie-1-Anstiege Azurki (km 53), Krabelin (km 95) und Usartza (km 133), stellen sich den Fahrern in den Weg. Vor allem am letzten Anstieg nach Arrate, der 4,5 Kilometer lang und im Schnitt knapp neun Prozent steil ist, wird es zu Attacken kommen, zumal es von der Kuppe nur noch 2,4 Kilometer bis ins Ziel sind

Das Profil der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Foto: Veranstalter

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