RSNplusBereit für die Klassiker

Van der Poel: “Ich weiß nicht, was ich erwarten soll“

Von Peter Maurer aus Roeselare

Foto zu dem Text "Van der Poel: “Ich weiß nicht, was ich erwarten soll“"
Top-Favorit bei Dwars door Vlaanderen: Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) | Foto: Cor Vos

29.03.2022  |  (rsn) - Am Mittwoch kehrt Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) zu den belgischen Klassikern zurück. Hartnäckige Rückenprobleme, die als Folge seines Sturzes beim Olympischen Mountainbikerennen auftraten, quälten den 27-Jährigen, der im Winter deshalb auch nur zwei Cyclocross-Rennen bestreiten konnte. Spätestens seit seinem starken Auftritt als Dritter bei Mailand-Sanremo und seinem Etappensieg bei der Settimana Internazionale Coppi e Bartali ist aber klar, dass der Ausnahmefahrer aus den Niederlanden wieder wettbewerbsfähig ist.

Dies will van der Poel nun auch bei den Rennen in Belgien bestätigen. Als finale Vorbereitung für die Flandern-Rundfahrt, die er 2020 gewinnen konnte, nimmt der Alpecin-Kapitän nun Dwars door Vlaanderen in Angriff. "Ich bin jetzt bereit für die Klassiker, weiß aber nicht, was ich erwarten soll", erklärte van der Poel bei einem Pressetermin am Vorabend des Rennens und fügte an, dass ihm vor allem der Sieg in Italien zusätzliche Motivation gebe.

___STEADY_PAYWALL___ "Speziell die Etappe, die ich gewonnen habe, war wichtig für die Vorbereitung. Denn mit der Intensität an diesem Tag bin ich zufrieden und weiß, dass ich nun bereit bin für die flämischen Rennen", sagte van der Poel selbstbewusst. Auch die Rückkehr der belgischen Fans, die aufgrund der strengen Covid-Auflagen bei den vergangenen beiden Austragungen ausgeschlossen waren, freut den Publikumsliebling aus dem Nachbarland: "Für die Zuschauer ist es das erste Mal seit zwei Jahren, dass sie wieder am Streckenrand stehen dürfen. Das gehört einfach dazu bei diesen Rennen."

Bei der Settimana Coppi e Bartali feierte van der Poel seinen ersten Saisonsieg, der ihm viel Selbstvertrauen für die nun anstehenden beiden flämischen Klassiker gab. | Foto: Cor Vos/p>

Neben van der Poel wird auch der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Starterfeld stehen. Der zweimalige Toursieger wagt sich in dieser Saison auch auf das flämische Kopfsteinpflaster und wird wie der viermalige Cross-Weltmeister sowohl bei Dwars door als auch der “Ronde“ mit dabei sein. "Ich weiß nicht, warum Pogacar diese Rennen jetzt fährt, aber wir müssen auf ihn aufpassen. Denn die Fähigkeiten vorne mitzufahren hat er auf alle Fälle", so der Sieger von Dwars dorr Vlaanderen 2019, der anfügte: "Wir haben bei Sanremo gesehen, dass er auch ein paar Mal in Folge attackieren kann und wir wissen, dass er auf vielen Terrains sehr stark ist. Er wird auch in Belgien ganz vorne dabei sein“, prognostizierte van der Poel.

Überflieger freut sich, wieder zurück zu sein

In den vergangenen Monaten kümmerte er sich aber weniger um die Konkurrenten als vielmehr um seinen Rücken, der ihm nach dem schlimmen Sturz im Mountainbikerennen von Tokio immer wieder Probleme bereitete. "Bislang habe ich mich sehr wohl gefühlt auf dem Rad", antwortete er auf die Frage nach seinem aktuellen Befinden. Die massiven gesundheitlichen Probleme führten dazu, dass van der Poel im Herbst und Winter nicht sein gewohntes Programm abspulen konnte.

Vor drei Jahren gelang dem Niederländer bei der damaligen Ausgabe von Dwars door Vlaanderen der erste Sieg in einem WorldTour-Rennen. | Foto: Cor Vos

Denn nicht nur auf der Straße, sondern auch im Mountainbike als auch im Querfeldein zählte er zu den Superstars in den letzten Jahren, feierte in all diesen Disziplinen große Siege. "Mental war es nicht einfach, weil ich ja nicht fit war. Es war keine tolle Zeit, aber ich freue mich jetzt, zurück zu sein", erklärte van der Poel, der zu Mailand-Sanremo ein ebenso überraschendes wie beeindruckendes Comeback gab.

"Ich muss noch immer auf den Rücken aufpassen, brauche immer noch Behandlungen und muss meine Übungen machen. Am Rad aber, bereitet es mir keine Probleme", erzählte der Alpecin-Fahrer, der im Vorjahr Zweiter der Flandern-Rundfahrt wurde, eine Tour-Etappe für sich entscheiden konnte und am Jahresende noch bei Paris-Roubaix auf dem Podium landete.

Zweifel sind noch immer da

 "Ich habe gelernt, dass ich sehr auf Stabilität und Fitness setzen muss. Ich denke, das war die Jahre zuvor ein wenig im Hintergrund, da ich so oft das Rad gewechselt habe", so van der Poel. Doch seit dem Winter hat er sein Programm angepasst: "Nun trainiere ich ein bisschen weniger auf dem Rad, da ich meine Übungen für den Rücken auch ins Programm einbauen muss."

Bei der 76. Ausgabe der Ronde-Generalprobe wird sich Alpecin - Fenix ganz in den Dienst seines Kapitäns stellen. | Foto: Cor Vos

Die Verletzungspause ist ein Schicksal, dass er sich mit einigen seiner Kontrahenten teilen muss wie beispielsweise Wout Van Aert (Jumbo – Visma), der vor wenigen Jahren bei der Tour de France einen schweren Sturz im Zeitfahren erlitt und sich wieder an die Weltspitze zurückkämpfte.

"Ich hätte natürlich lieber keine Verletzung gehabt, aber es gibt Fahrer, die schon gezeigt, dass es möglich ist, sogar noch stärker zurückzukommen. Aber Zweifel sind natürlich immer da", meinte van der Poel, der aber auch das Positive seiner Zwangspause hervorhob: "Eigentlich ist es eine meiner besten Vorbereitungen für die Rennen gewesen, denn ich hatte endlich Zeit, mich so vorzubereiten, wie ich es wollte. Ob sich das ausgezahlt hat, werden wir aber noch sehen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.03.2022Zwei Balsamo-Siegen folgt Consonnis erster Erfolg in Flandern

(rsn) – Zweimal war Chiara Consonni (Valcar – Travel & Service) in dieser Saison im finalen Sprint nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt, bei Dwars door Vlaanderen klappte es aber für die 22-Jährig

31.03.2022Starker Pogacar muss bei Dwars door Vlaanderen Lehrgeld zahlen

(rsn) - Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat sein Debüt bei Dwars Door Vlaanderen auf Rang zehn beendet. Womöglich mehr mehr drin gewesen, wenn der Slowene am Anstieg Berg ten

31.03.2022Küng: “Es klappt halt nicht jeden Tag mit dem Treppchen“

(rsn) – Mit Platz sechs zeigte sich der Schweizer Zeitfahreuropameister Stefan Küng (Groupama – FDJ) beim Eintagesklassiker Dwars door Vlaanderen wieder ganz vorne unter den besten Pflasterfahrer

30.03.2022Politt Fünfter bei Dwars door: “Es geht ja doch“

(rsn) - Mit seinem fünften Platz bei Dwars door Vlaanderen, der finalen Generalprobe für die am Sonntag anstehende Flandern-Rundfahrt, zeigte Nils Politt (Bora – hansgrohe) ein starkes Lebenszeich

30.03.2022Highlight-Video des 76. Dwars door Vlaanderen

(rsn) - Bei der Generalprobe für die 106. Flandern-Rundfahrt präsentierte sich Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) in prächtiger Verfassung. Der 27-jährige Niederländer entschied das 76. Dwars

30.03.2022Van der Poel gewinnt Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) hat zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2019 Dwars door Vlaanderen gewonnen. Der Niederländer war im Zielsprint schneller als Tiesj Benoot (Jum

30.03.2022Consonni widmet Sieg bei Dwars door Vlaanderen ihrer Oma

(rsn) - Die Italienerin Chiara Consonni (Valcar-Travel & Service) hat bei Dwars door Vlaanderen der Frauen ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Nach einem chaotischen Finale durch die verwinkelten StraÃ

30.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 30. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

29.03.2022Pogacar will “Quer durch Flandern“ Vollgas geben

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) imponierte in den ersten Monaten der Saison nicht nur bei seinen bisherigen beiden Mehretappenrennen, die er souverän gewann, sondern beeindruckte als Sieger

29.03.2022Fährt sich van der Poel mit einem Sieg für die “Ronde“ warm?

(rsn) - Nach De Brügge-Panne, E3 Classic und Gent-Wevelgem steht mit dem 76. Dwars door Vlaanderen der letzte Aufgalopp zur Flandern-Rundfahrt an. Das Eintagesrennen ist mit seinen nur 184 Kilometern

09.02.2022Fragezeichen hinter Vanmarckes Klassikerform

(rsn) – Ein Sieg war Sep Vanmarcke im vergangenen Jahr nicht vergönnt. Immerhin reichte es für ein paar vordere Platzierungen auf seinem Spezialgebiet, dem Kopfsteinpflaster. Platz drei beim Omloo

15.01.2022Gilbert verzicht auf die Ronde und Paris-Roubaix

(rsn) - Philippe Gilbert (Lotto Soudal) wird in seiner letzten Saison als Berufsradfahrer nicht bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix antreten. Wie am Medientag der Mannschaft verkündet wurde,

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine