Saris Rouvy Sauerland bringt zwei Mann in Top Ten

Tour of Antalya: Teutenberg setzt als Sechster Ausrufezeichen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Tour of Antalya: Teutenberg setzt als Sechster Ausrufezeichen"
Tim Torn Teutenberg (Leopard | Foto: Cor Vos

11.02.2022  |  (rsn) – Während Tim Torn Teutenberg (Leopard) mit seinem sechsten Platz auf der 2. Etappe der Tour of Antalya (2.1) für die bisher beste Tagesplatzierung eines deutschen Fahrers sorgte und das Team Saris Rouvy Sauerland gleich zwei Top-Ten-Platzierungen herausfahren konnte, gingen die Deutsche Nationalmannschaft und Bike Aid trotz couragierter Auftritte leer aus.

Besonders bei Leopard, das kurzfristig ohne Neuzugang Justin Wolf die Reise in die Türkei antreten musste, war die Freude über das gute Abschneiden groß. Zum Auftakt war das Team noch vom Pech verfolgt, als Teutenberg gut positioniert drei Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt gestoppt wurde. “Heute hatten wir alle sechs Mann vorne dabei. Man hat dann auch gesehen, dass Tim im Winter seine Arbeit gemacht hat. Ich denke, sein Grundniveau ist noch einmal besser geworden. Heute hatten viele Sprinter Probleme und Tim ist dagegen ohne Probleme durchgekommen“, erklärte der Sportliche Leiter Jan Brockhoff gegenüber radsport-news.com.

Zwar wolle man “immer in Richtung Podium und mehr schauen“. Aber “das war heute schon ein Ausrufezeichen in die richtige Richtung. Ich bin mir sicher, dass wir von Tim dieses Jahr noch einiges sehen werden, wenn er so weitermacht“, fügte Brockhoff an.

Saris Rouvy Sauerland: Im Sprint ordentlich mit reingehalten

Vier Berge, zwei davon der 2. Kategorie zugeordnet, mussten in der Anfangsphase gemeistert werden, ehe es schließlich flach in Richtung Ziel nach Antalya ging. “Es waren die ersten Berge nach der Saisonpause und da wir nicht wussten, wie die ProTeams das Rennen angehen würden, sind wir in den Bergen immer aufmerksam in den ersten Reihen gefahren“, berichtete Per Münstermann vom Team Saris Rouvy Sauerland gegenüber radsport-news.com. “Wir waren uns aber doch sicher, dass es erneut zum Sprintfinale kommen wird“, fügte er an. Und so kam es auch. Denn die Berge wurden “erstmal relativ gechillt“ hochgefahren.


Das Team Saris Rouvy Sauerland bei der Tour of Antalya. Foto: SVL/Mario Stiehl

Münstermann, wie am Vortag Zehnter, war beim Sieg von Dusan Rajovic (Team Corratec) aber nicht bester Sauerländer. Der Belgier Abram Stockman konnte sich noch zwei Positonen vor dem 23-Jährigen platzieren. “Das Finale war ziemlich kritisch und gefährlich, es gab auch eine Art Kopfsteinpflaster und einige Hubbel“, so Münstermann. Deshalb sei es auch “ziemlich schwer gewesen sich zu finden. Mit Glück haben wir uns dann aber doch gefunden und konnten im Sprint ordentlich mit reinhalten. Am Ende wurden wir Achter und Zehnter, das ist für uns als Team natürlich super“, fügte Münstermann, der mit seinen Teamkollegen auch die Führung in der Mannschaftswertung innehat, an.

Bike Aids Trumpf war früh aus der Verlosung

Bei Bike Aid hatte man gehofft, dass es Sprinter Lucas Carstensen in der schweren Anfangsphase mit über die vier Berge schaffen würde, doch der letzte Anstieg war zu viel für den Hamburger. “Ich wurde leider am Berg abgehängt“, bestätigte Carstensen gegenüber radsport-news.com. Dass er hier das Nachsehen hatte, lag auch am zu diesem Zeitpunkt extrem hohen Tempo im Feld, in dem die ProTeams den Takt angaben. Denn Spitzenreiter Matteo Malucelli (Gazprom – RusVelo) war aus dem Feld herausgefallen und daraus wollten die anderen Mannschaften ihren Nutzen ziehen.

So war der Trumpf des Teams für die Sprintankunft in Antalya bereits früh aus der Verlosung und auch Carstensens Anfahrer Leo Bouvier, der als Auftakt-Achter für den durch den Massensturz aufgehaltenen Carstensen in die Bresche gesprungen war, konnte diesmal nicht mit den Besten mitsprinten und verpasste als Dreizehnter die Top Ten. “Im Finale war es diesmal wieder sehr hektisch und nervös, wodurch wir diesmal nicht so gut in Position waren“, sagte sein Sportlicher Leiter Anton Wiersma.


Das Team Bike Aid bei der Tour of Antalya. Foto: Tamara de Graaf

Dafür beeindruckte der für Bike Aid fahrende Türke Halil Dogan. Der Lokalmatador griff am zweiten kategorisierten Anstieg des Tages aus dem Feld heraus an und holte sich hinter den beiden zu diesem Zeitpunkt führenden Ausreißern noch drei Zähler für das Bergtrikot.

Stürze und Defekte: Nationalteam diesmal im Pech

Das von Ralf Grabsch geleitete Deutsche Nationalteam hatte auf dem zweiten Teilstück nicht das Glück mit auf seiner Seite. Nur drei Mann schafften es am Ende der Etappe mit dem großen Feld ins Ziel. “Pirmin Benz musste zwei Mal das Rad wechseln, Moritz Czasa ist in der Verpflegungszone gestürzt und Moritz Kretschy hatte noch schwere Beine von seiner Flucht gestern“, erklärte Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com, warum ein Spitzenresultat ausblieb.

“Natürlich hatte ich erhofft, den einen oder anderen mehr vorne dabei zu haben“, gestand Grabsch. Dennoch erachtete der Nationaltrainer die Leistung seiner jungen Mannschaft – Benz ist mit seinen 21 Jahren der Oldie – “gerade für das erst zweite Saisonrennen“ als “nicht so schlecht.“ Positiv heraus hob Grabsch den 18-jährigen Adrian Latocha. “Er hat gezeigt, was für ein Potenzial in ihm steckt“. Aber auch Benz bekam lobende Worte. “Bei Pirmin weiß man, dass er auf hohem Niveau unterwegs ist.“


Die Deutsche Nationalmannschaft bei der Tour of Antalya. Foto: Cor Vos

Kapitän Benz wird auch am Samstag auf der Königsetappe gefragt sein, die nach nur 110 Kilometern mit einer Bergankunft zu Ende gehen wird. “Warten wir ab, wie es morgen läuft“, so Grabsch abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.02.2022Antalya: Sauerland und U23-Nationalteam zeigten sich offensiv

(rsn) – Zum Abschluss der Tour of Antalya (2.1) haben die deutschen Starter und Teams keine Top-Ten-Platzierungen mehr einfahren können. Als bester Deutscher belegte Tim Torn Teutenberg (Leopard) i

13.02.2022Mareczko jubelt zum Antalya-Abschluss erstmals für Alpecin

(rsn) – Jakub Mareczko hat auf der Schlussetappe der Tour of Antalya (2.1) seinen ersten Sieg im Trikot seines neuen Teams Alpecin – Fenix gefeiert. Der Italiener setzte sich nach 156 Kilometern r

13.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

12.02.2022Vierter bei Bergankunft: Mulubhran macht Bike Aid happy

(rsn) – Beim Team Bike Aid hat Neuzugang Henok Mulubrhan eine erste Kostprobe seines Talents abgegeben. Der 22-jährige Eritreer wurde auf der Königsetappe der Tour of Antalya (2.1) beim Sieg des

12.02.2022Tour of Antalya: Hindsgaul gewinnt Bergankunft

(rsn) – Jacob Hindsgaul (Uno-X) hat bei der Tour of Antalya (2.1) die Bergankunft in Termessos gewonnen und seinem Team den zweiten Sieg des Tages beschert. Zwei Stunden nachdem sein Landsmann und

12.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

11.02.2022Tour of Antalya: Rajovic siegt souverän im Sprint

(rsn) - Dusan Rajovic (Corratec) hat mit einem fulminanten Sprint die 2. Etappe der Tour of Antalya (2.1) gewonnen. Der Serbische Meister setzte sich nach 180 Kilometern zwischen Kemer und Antalya so

10.02.2022Antalya: Kretschy zeigt sich als Ausreißer, Benz im Sturzpech

(rsn) – Mit Bike Aid, Saris Rouvy Sauerland sowie einem Aufgebot von rad net – Rose, das in den Trikots der deutschen Nationalmannschaft unterwegs ist, eröffneten gleich drei deutsche Kontinental

10.02.2022Malucelli gewinnt von Massensturz überschatteten Auftakt

(rsn) – Matteo Malucelli (Gazprom – RusVelo) hat den von einem Massensturz auf den letzten 1.000 Metern überschatteten Auftakt der Tour of Antalya (2.1) für sich entschieden. Der Italiener setz

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Alles Wissenswerte zur 112. Tour de France

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)